Rupert Sanders adaptierte mit „Ghost in the Shell“ einen beliebten Manga-Comic. Wie steht es um ein Sequel?
Diese Fortsetzungen werden wir wahrscheinlich niemals zu Gesicht bekommen:
Bereits 1989 veröffentlichte Autor Masamune Shirow seinen erfolgreichen Manga, der daraufhin mehrfach als Anime filmisch verwertet wurde. Bevor Regisseur Rupert Sanders 2017 die erste Live-Action-Adaption auf die große Leinwand brachte, nahm der Stoff bereits die Gestalt von drei Kinofilmen, zwei Fernsehserien, einem TV-Film und drei Videospielen an. In der Realverfilmung von „Ghost in the Shell“ schlüpft Scarlett Johansson in die Rolle der Hauptfigur Major Mira Killian, die als waffenerprobter Cyborg nicht nur gegen einen gefährlichen Hacker, sondern auch mit Flashbacks zu kämpfen hat. Auf ihrer Sinnsuche in einer kalten und futuristischen Welt stehen ihr Forscherin Dr. Ouélet (Juliette Binoche) und Spezialeinheiten-Chef Daisuke Aramaki (Takeshi Kitano) zur Seite.
„Ghost in the Shell 2“: Geteilte Meinungen
Sowohl Kritiker als auch Kinogänger waren nach dem Kinostart zwiegespalten. Lob heimste das Sci-Fi-Spektakel für seine visuell gelungene Umsetzung zwar von beiden Lagern ein, an der Adaption der Story schieden sich jedoch die Geister. Den philosophischen Gedanken der Geschichte hätten die Macher beispielsweise nur ungenügend berücksichtigt. Was macht den Menschen eigentlich aus? Ist es sein Verstand? Sein Körper? Was passiert, wenn die Grenzen zwischen Mensch und Maschine immer weiter verschwimmen? All diese tiefgründigen Fragen wurden dem kritischen Publikum nicht ausführlich genug behandelt.
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Das durchwachsene Medienecho und die mittelmäßigen Fan-Reaktionen schlugen sich schließlich auch in den Zahlen nieder. Bei Produktionskosten von 110 Millionen US-Dollar spielte „Ghost in the Shell“ weltweit gerade einmal 169 Millionen US-Dollar wieder ein – und gilt damit offiziell als Flop. Dass sich eine Produktionsfirma für eine Fortsetzung erneut des Stoffes annimmt, dürfte also ausgeschlossen sein.
„Ghost in the Shell 2“: Alternative Mensch-Maschinen
Wer vielleicht doch auf eine Fortsetzung von „Ghost in the Shell“ gehofft hat, um noch einmal die übernatürlichen Fähigkeiten eines Mensch-Maschinen-Mischlings zu erleben, kann auf andere Filme zurückgreifen. In „Terminator: Dark Fate“ tritt Mackenzie Davis kybernetisch modifiziert in die Fußstapfen von Sarah Connor (Linda Hamilton). Und in „Alita: Battle Angel“ ist es Rose Salazar, die als Cyborg Durchschlagskraft und Kampfmaschinen-Qualitäten beweist. Robert Rodriguez‘ Cyberpunk-Actioner basiert übrigens auf einem 9-teiligen Manga-Band und dürfte für Fans als Alternative zu „Ghost in the Shell 2“ somit vermutlich am ehesten infrage kommen.
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