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„Ghost Stories“ Kritik: Cleverer Horrorspuk führt an die Grenzen der Vernunft

„Ghost Stories“ Kritik: Cleverer Horrorspuk führt an die Grenzen der Vernunft

Geistergeschichten nach „wahren Begebenheiten“ feiern Hochkonjunktur. Filme wie „Conjuring“ oder „Paranormal Activity“ lassen übernatürliche Phänomene wahr werden, ohne die Hintergründe zu hinterfragen. Der britische Horrorthriller „Ghost Stories“ stellt diese Idee auf den Kopf und präsentiert uns drei Anthologie-Geschichten, in denen die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verstörend verschwimmen.

„Ghost Stories“ - Trailer

Professor Philip Goodman (Andy Nyman) ist ein Mann der Vernunft, ein Atheist und Skeptiker, der in seiner TV-Show „Psychic Cheats“ paranormale Scharlatane entlarvt. Dabei geht er mit rücksichtsloser Arroganz vor, die keinen Halt vor den Gefühlen der Betroffenen macht. Eines Tages nimmt sein großes Vorbild, der verschollene TV-Psychologe Charles Cameron, überraschend Kontakt mit Goodman auf. Er soll drei Fälle untersuchen, an denen Cameron einst gescheitert ist. Ist das Übernatürliche etwa doch real?

Drei atmosphärische Geschichten aus der Gruft

Bei den Ermittlungen trifft Goodman auf drei zerrüttete Existenzen: Der depressive Nachtwächter Tony (Paul Whitehouse) schildert seine schauerliche Erfahrung in einer ehemaligen Psychiatrie. Der nervöse Teenager Simon Rifkind (Alex Lawther) begegnet bei einer nächtlichen Panne im Wald einer dämonischen Gestalt. Und der arrogante Banker Mike Priddle (Martin Freeman) wird in seiner verlassenen Villa von einem Poltergeist verfolgt. Je weniger man über die Handlung von „Ghost Stories“ verrät, desto besser. Eins sei aber gesagt: Die Fälle führen Goodman an die Grenzen seines Verstandes und konfrontieren ihn mit persönlichen Dämonen.

„Ghost Stories“ orientiert sich an zwei Vorbildern: Der gleichnamigen Theater-Vorlage von 2010, die von Regisseur Jeremy Dyson und Hauptdarsteller Andy Nyman inszeniert wurde, und britischen Horrorklassikern wie „Dr Terror’s House of Horrors“ oder „Traum ohne Ende“, die in sich geschlossene Episoden in eine größere Rahmenhandlung einbetten. Besonders das erste Drittel des Filmes wirkt dadurch recht sperrig. Wer dranbleibt, wird aber belohnt. Philip Goodmans Geschichte entpuppt sich als verstörende Achterbahnfahrt und die atmosphärisch inszenierten Episoden sorgen für die nötigen Gruselmomente.

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Nichts ist so, wie es scheint

Wo andere Geisterfilme an der Oberfläche kratzen, geht „Ghost Stories“ in die Tiefe. Warum glauben Menschen an Geister und paranormale Erscheinungen? Sind es Manifestationen unserer Schuldgefühle? Verkörpern sie die Angst vor dem Tod? Oder spielt uns unser Verstand Streiche?

„Ghost Stories“ bietet genau die richtige Mischung aus Gänsehaut und nachdenklicher Melancholie. Wer einen Mainstream-Horror-Schocker erwartet, wird enttäuscht das Kino verlassen. Alle anderen können sich an der intelligenten Prämisse, den überraschenden Wendungen und den herrlichen Schauspielleistungen erfreuen. Um es mit den Worten von Charles Cameron zu sagen: „Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen“. „Ghost Stories“ läuft am 19. April 2018 in den deutschen Kinos an.

Wir erraten, welche Horrorfilme ihr am liebsten schaut! Stimmt es?

 

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