„Gladiator 2“ ist eine Fortsetzung, mit der fast niemand gerechnet hat. Und doch soll sich die lange Wartezeit laut Regisseur Ridley Scott mehr als lohnen.
Es gibt Fortsetzungen, auf die niemand gewartet und die niemand verlangt hat. Aber nicht, weil die betreffenden Filme so schlecht waren, sondern vielmehr, weil sie in sich abgeschlossen und schlüssig erzählt wurden und es im Grunde keiner Fortsetzung bedarf. „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg war so ein Film, ebenso „Speed“ mit dem Leinwand-Traumpaar Keanu Reeves und Sandra Bullock oder „Kevin – Allein zu Haus“, auch wenn „Kevin – Allein in New York“ von allen weiteren Filmen noch ganz unterhaltsam ausfiel.
Ein Epos, das lange Zeit – und für viele aktuell noch immer – in die gleiche Kategorie fällt, ist der Monumentalfilm „Gladiator“ von Regisseur Ridley Scott, der Hauptdarsteller Russell Crowe im Jahr 2000 zum Hollywood-Star und Traum nicht weniger Fans avancieren ließ. Ausgezeichnet mit fünf Oscars, darunter für den Besten Film und für den Besten Hauptdarsteller, entfachte der Film einen kurzlebigen Hype um Monumentalfilme. Vor allem aber erzählte „Gladiator“ eine Geschichte, die ein bittersüßes Ende fand. Eines, das höchstens mit einem Prequel fortgesetzt werden könnte, wollte man die Hauptfigur Maximus Decimus Meridius beibehalten, ohne den Weg des Marvel Cinematic Universe (MCU) mit einem Multiversum zu gehen.
Tatsächlich waren die Verantwortlichen nach dem Erfolg mit fast 500 Millionen US-Dollar an weltweitem Einspiel aber so erpicht auf eine Fortsetzung, dass sie sogar mit der obskuren Idee jonglierten, wonach Maximus nach seinem ruhmreichen Tod einen irren Trip durch das Jenseits à la Robin Williams in „Hinter dem Horizont“ erleben sollte. 24 Jahre nach diesem sensationellen Erfolg kommt „Gladiator 2“ am 14. November 2024 in die deutschen Kinos, und zwar mit einer – Gott sei Dank – eher klassischen Handlung, die sich um den nun erwachsenen Lucius Verus II dreht.
Dazu enthüllte Paramount Pictures auf der Film-Expo CineEurope in Barcelona erstes Bewegtmaterial, das Hauptdarsteller Paul Mescal („All of Us Strangers“) und Pedro Pascal („The Last of Us“) in einigen laut dem Branchenmagazin Variety „epischen und noch nie zuvor gezeigten Szenen“ präsentierte. Dazu bekam das Publikum einen Trailer zu sehen, der bislang noch nicht veröffentlicht wurde. In einer Videobotschaft versprach Regisseur Ridley Scott, dass sich die Wartezeit lohnen werde, während Mark Viane, President of International Theatrical Distribution bei Paramount, betonte, „Gladiator 2“ habe einige der „größten Actionszenen, die jemals auf Film gebannt wurden“.
Das klingt aufregend, aber auch wie das klassische PR-Marketing der Studios. Dennoch: Niemand hatte mehr mit „Gladiator 2“ gerechnet. Genauso wenig wie mit den Fortsetzungen im Video:
„Gladiator 2“ hat ein beeindruckendes Ensemble
„Gladiator 2“ könnte für den aufstrebenden Schauspieler Paul Mescal das werden, was es für Russell Crowe gewesen war: der Durchbruch in Hollywood. Und um das sicherzustellen, steht ihm eine Besetzung zur Seite, die wirklich aufhorchen lässt: Denzel Washington, Pedro Pascal, Connie Nielsen, Joseph Quinn, Peter Mensah, Fred Hechinger, Derek Jacobi, Matt Lucas und May Calamawy.
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