In einem Interview sprach der australische Schauspieler Russell Crowe über „Gladiator 2“ und äußerte dabei sein Unbehagen in Bezug auf die späte Fortsetzung.
Bis heute ist die Rolle des römischen Feldherrn Maximus Decimus Meridius in „Gladiator“ die größte, die der australische Schauspieler Russell Crowe jemals in seiner langen Karriere spielen durfte. Der mit fünf Oscars prämierte Monumentalfilm von Regisseur Ridley Scott machte den damals 36-jährigen Crowe quasi über Nacht zum weltweiten Star und ebnete ihm den Weg in den Hollywood-Olymp.
Schon zuvor konnte Crowe mit Filmen wie „Romper Stomper“, „L.A. Confidential“ und „Insider“ auf sich aufmerksam machen, doch niemals wieder ein derartiges Ausrufezeichen setzen – auch wenn er teilweise recht nah herankam, so wie mit „A Beautiful Mind: Genie und Wahnsinn“, „Master & Commander: Bis ans Ende der Welt“ und „Todeszug nach Yuma“.
Es ist also verständlich, warum Crowe, der zuletzt im Genrefilm Fuß gefasst hat, dieses Vermächtnis mit „Gladiator“ ganz besonders in Ehren hält und jeden Versuch, es in irgendeiner Form zu verändern, mit Argusaugen beobachtet. Denn es braucht nur eine schlechte Fortsetzung, um die makellose Reputation gänzlich zu vernichten. Bestes Beispiel hierfür ist etwa die „Terminator“-Reihe.
Überhaupt gibt es nicht wenige, die sich darüber gewundert haben, wieso Ridley Scott 24 Jahre nach dem filmischen Meilenstein „Gladiator“ überhaupt eine Fortsetzung drehen muss. Die Geschichte von Maximus, der vom Feldherrn zum Sklaven und vom Sklaven zum Gladiator wurde, ist nicht nur berührend und episch, sie ist auch in sich stimmig abgeschlossen. Doch „Gladiator 2“ konzentriert sich Angaben zufolge auf Lucillas Sohn Lucius, der – stark geprägt und beeindruckt von Maximus – in der Wildnis aufwächst und seinem Vorbild nacheifert. Gespielt wird dieser von Shooting-Star Paul Mescal („Aftersun“). Der 28-Jährige, der zuletzt in der grandiosen Romanverfilmung „All of Us Strangers“ brillierte, könnte mit „Gladiator 2“ den gleichen Ruhm erfahren, wie es einst Crowe vergönnt war.
Und genau das weckt in Crowe offenbar einen gewissen Neid, wie er selbst Anfang 2023 im Radiointerview in der „The Ryan Tubridy Show“ zugab:
„Wissen Sie, die rosarote Brille dieser Erfahrung sitzt jetzt perfekt. Wenn ich zurückblicke, liebe ich jede Minute davon – und das war damals nicht der Fall. Ich mag es, an einem historischen Filmset zu sein. In diese Art von Kostümen und diese Art von Situationen zu schlüpfen, übt auf mich einen großen Reiz aus. Ich bin ein wenig neidisch, dass andere diese Erfahrung nun machen können, die ich einst gemacht habe.“
Als Nächstes ist Crowe im Marvel-Film „Kraven the Hunter“ zu sehen, der hierzulande am 12. Dezember 2024 in den Kinos startet. Den Trailer dazu seht ihr hier:
„Gladiator 2“ sorgt bei Russell Crowe für Kopfschütteln
Was der 60-jährige Crowe von „Gladiator 2“ wirklich hält, ließ er nun im Interview mit Kyle Meredith raus. Offensichtlich fürchtet er um den Ruf des ersten Films, sollte sich die Fortsetzung als Reinfall herausstellen:
„Ich fühle mich ein wenig unwohl mit der Tatsache, dass sie einen weiteren Film drehen, denn natürlich ist [meine Figur] tot und ich habe keinerlei Mitspracherecht bei dem, was produziert wird. Aber bei einigen Dingen, die ich gehört habe, dachte ich mir: ‚Nein, nein, nein, das gehört nicht zum moralischen Weg dieser Figur.‘ Aber ich kann nichts dazu sagen, das steht mir nicht zu, ich liege unter der Erde begraben. Wir werden also sehen.“
Auf dem Karlovy Vary Film Festival im tschechischen Karlsbad zeigte sich Crowe gar genervt davon, dass er ständig nach „Gladiator 2“ gefragt werde (via Variety):
„Die sollten mich für die vielen Fragen verdammt nochmal bezahlen, die mir zu einem Film gestellt werden, in dem ich noch nicht einmal mitspiele.“
Es dürfte Crowe zudem nicht beruhigen, dass Scott mit seinen jüngsten Filmen, „Napoleon“ und „House of Gucci“, nurmehr einen Schatten seiner selbst darstellt. „Gladiator 2“ wird am 14. November 2024 in den deutschen Kinos starten.
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