Die deutschen Fans können sich jetzt selbst ein Bild von „Gladiator 2“ machen. Auf einen besonderen Moment mit Denzel Washington müssen sie dabei allerdings verzichten.
24 Jahre nach seinem Monumental-Epos bringt Ridley Scott das Römische Imperium mit „Gladiator 2“ zurück in die Kinosäle dieser Welt. Diesmal dreht sich die Geschichte um Lucius (Paul Mescal), der im ersten Teil noch ein kleiner Junge war und sich nun in der Arena beweisen muss. Neu mit dabei ist auch Denzel Washington, der Lucius‘ Besitzer Macrinus verkörpert, der über viel Geld und damit auch politischen Einfluss in Rom verfügt.
In „Gladiator 2“ erwähnt Macrinus zudem, dass er Beziehungen mit Männern hatte; mehr als dieser kurze Kommentar hat es diesbezüglich allerdings nicht in den Film geschafft. Dabei wurde extra eine Szene gedreht, die Macrinus Vorliebe demonstrieren sollte, wie er in einem Interview mit dem Magazin Gayety verriet:
„Ich habe im Film tatsächlich einen Mann geküsst, aber sie haben es rausgeschnitten. Ich glaube, sie haben kalte Füße bekommen.“
Einen sonderlich romantischen Ton hatte diese Szene aber offenbar nicht, wie Washington anschließend enthüllte:
„Ich habe einen Typen direkt auf den Mund geküsst und anscheinend waren sie dafür noch nicht bereit. Fünf Minuten später habe ich ihn umgebracht. Es ist ‚Gladiator‘. Der Kuss des Todes.“
Wie uns „Gladiator 2“ gefallen hat, verraten wir euch in unserem folgenden Video:
Kuss zwischen Paul Mescal und Pedro Pascal wurde auch gestrichen
Es ist tatsächlich nicht der einzige Kuss zwischen Männern, der aus „Gladiator 2“ geschnitten wurde. So improvisierte Paul Mescal in einer Szene und gab Pedro Pascal, der den römischen General Acacius verkörpert, einen Kuss auf die Stirn. Im Gespräch mit Cinemablend meinte er sogar, dass Regisseur Ridley Scott die ungeplante Aktion mochte, sie schaffte es dennoch nicht in den fertigen Film. Mescal und Scott stellten jedoch in Aussicht, dass der Stirnkuss es in einen möglichen Director’s Cut von „Gladiator 2“ schaffen könnte.
Dass beide Szenen geschnitten wurden, kann natürlich an dem simplen Grund liegen, dass sie nicht recht in das fertige Werk passten. Es drängt sich jedoch der Verdacht auf, dass sie gelöscht wurden, weil es auch im Jahr 2024 leider nicht für alle selbstverständlich ist, einen Kuss zwischen Männern zu sehen. In den vergangen Jahren erwischte es schließlich etliche Darstellungen gleichgeschlechtlicher Liebe in Hollywood-Filmen, weil die Studios sonst befürchten müssen, sie in Ländern, in denen Homosexualität verboten ist, nicht ohne entsprechende Zensur ausstrahlen zu können.
Dabei wäre es ja gerade bei „Gladiator 2“ passend gewesen, auch romantische und sexuelle Beziehungen zwischen Männern zu zeigen. Schließlich wurden solche Vereinigungen in dem Imperium nicht sozial geächtet, sondern waren unter bestimmten Bedingungen völlig akzeptiert. Uns bleibt also nur, auf den Director’s Cut zu warten, sofern einer geplant ist; allein schon, um zu erfahren, wen Macrinus küsste, bevor er ihn tötete. Zunächst einmal könnt ihr euch aber die Kinofassung von „Gladiator 2“ in den deutschen Lichtspielhäusern ansehen.
Wie gut erinnert ihr euch an die anderen Filme des Jahres 2000, die neben „Gladiator“ erschienen?