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Doubt: 1964 wird die St.-Nicholas-Schule in New York von Schwester Aloysius (Meryl Streep) mit festem Glauben an Disziplin und die erzieherische Wirkung der Angst geleitet, was zu einem immer gnadenloser geführten Kampf gegen einen liberalen Priester (Philip Seymour Hoffman) führt, den die Nonne des sexuellen Missbrauchs verdächtigt.

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Handlung und Hintergrund

Amerika 1964. Selbst an der katholischen Schule St. Nicholas, Hort des Konservativen, geht der liberale Zeitgeist nicht spurlos vorüber. Der charismatische Priester Flynn (Philip Seymour Hoffman) will das unbarmherzige Regiment der gestrengen Schwester Aloysius Beauvier (Meryl Streep) brechen. Als Schwester James (Amy Adams) Aloysius erzählt, Flynn kümmere sich zu sehr um den schwarzen Schüler Donald, beginnt diese einen Kreuzzug.

Bis zur letzten Konsequenz muss sich ein junger Revoluzzer im Talar gegen die Anfeindungen einer furchteinflößenden Oberschwester wehren, die ihm Pädophilie nachsagt. John Patrick Shanley inszeniert ein Moraldrama über eine erbitterte Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit.

New York, 1964. An einer katholischen Klosterschule reibt sich der Liberalismus von Pater Flynn mit der Strenge der Leiterin, Schwester Aloysius. Zur Explosion kommt der Konflikt um Glauben, Macht und Autorität, als Aloysius aus der harmlosen Beobachtung einer jungen Schwester einen schweren Vorwurf macht. Hat Flynn in der Zuneigung zu einem Schüler oder seine Kontrahentin in der Reaktion darauf Grenzen überschritten?

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New York, 1964. An einer katholischen Klosterschule reibt sich der Liberalismus von Pater Flynn mit der Strenge der Leiterin, Schwester Aloysius. Zur Explosion kommt der Konflikt um Glauben, Macht und Autorität, als Aloysius aus der harmlosen Beobachtung einer jungen Schwester einen schweren Vorwurf macht. Hat Flynn in der Zuneigung zu einem Schüler oder seine Kontrahentin in der Reaktion darauf Grenzen überschritten? Mit der Beschuldigung wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst, an der Existenzen zerbrechen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Patrick Shanley
Produzent
  • Scott Rudin,
  • Mark Roybal
Darsteller
  • Meryl Streep,
  • Philip Seymour Hoffman,
  • Amy Adams,
  • Viola Davis
Drehbuch
  • John Patrick Shanley
Musik
  • Howard Shore
Kamera
  • Roger Deakins
Schnitt
  • Dylan Tichenor

Kritikerrezensionen

    1. Bereits der Titel des Dramas „Glaubensfrage“ weist auf die doppelten Bedeutungen hin, die die gesamte Geschichte durchziehen. Er ist einerseits eine Übersetzung des englischen Titels „Doubt“, also Zweifel, und andererseits ein Stichwort für den Wertewandel, der im Jahr 1964 auch diese Kirchengemeinde in der Bronx erreicht.

      Hier gibt es noch Nonnen vom alten Schlag, asketisch, streng und, in Gestalt der Schulrektorin Schwester Aloysius, auch unbeirrbar. Und es gibt bereits die neuen Geister, die eine humanere Ära einläuten, wie den Pfarrer Flynn und die junge Lehrerin Schwester James. Vor dem Hintergrund dieses Wertewandels siedelt der Bühnen- und Drehbuchautor John Patrick Shanley sein Theaterstück an, das er hier auch selbst für das Kino adaptiert und inszeniert. Es geht um die Überzeugungen und den Wert des Zweifels, ohne den es wohl nie Veränderungen gäbe.

      Schwester Aloysius attackiert Pater Flynn mit der vernichtenden Anklage, er habe einen Schüler sexuell missbraucht. Beweise gibt es nicht, und Pater Flynn wird die Vorwürfe auch bis zuletzt abstreiten. Und doch durchziehen Zweifel, vage Hinweise, Vermutungen, doppeldeutige Gesten den Konflikt, der die Schule erfasst. Fans von Meryl Streep, die Schwester Aloysius spielt, und von Philip Seymour Hoffman, der sich noch nie vor sperrigen Charakteren scheute, werden in diesem Duell auf ihre Kosten kommen. Hoffman stellt einen letztlich undurchschaubaren Menschen mit hohem Selbstbewusstsein und viel Hingabe an seine Aufgabe dar, der seine Gegnerin verbal scharf angeht – wenn auch nur zu seiner Verteidigung.

      Streep hingegen sammelt im Laufe der Handlung Sympathien für ihre Schulrektorin, die gar nicht so eindimensional ist, wie sie anfangs erschien, und die nicht nur behauptet, sie habe das Wohl der Schüler im Auge, sondern der man das auch zunehmend glaubt. Und doch, sicher ist hier nichts, bis zum Schluss, und die hingebungsvolle, herzliche Schwester James, gespielt von Amy Adams, erleidet ein wahres Wechselbad der Gefühle, indem sie sowohl ihrer Vorgesetzten folgt, als auch hofft, dass Pater Flynn unschuldig ist.

      Im Spätherbst in der Bronx findet die Kamera Metaphern für den Wandel und die Ungewissheit, etwa in Form von Blättern im Wind oder von kahlen Zweigen. Die Szenen in der Schule sind im Halbdunkel gehalten, in einer atmosphärisch dichten Mischung aus Angst, Bedrückung und Halt gebender Ordnung, die allerdings manchmal auch optisch in Schräglage gerät.

      Den dramaturgischen Genuss der Geschichte erhöht eine zusätzliche Ebene, die den Konflikt von Schwester Aloysius und Pater Flynn durchzieht: Sie ist in der Kirchenhierarchie als Frau dem Priester untergeordnet, sie weiß, dass eine Beschwerde auf dem Dienstweg nichts bringt, weil ihr der Monsignore nicht glauben wird. Um so mehr muss es diese altgediente, im Verzicht geübte Schwester ärgern, wenn der Pater seine Fingernägel nicht kürzer schneidet, Zigaretten raucht, drei Löffel Zucker in seinen Tee gibt.

      Fazit: Spannendes Psychodrama um Macht und Wertewandel an einer Konfessionsschule mit Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman und Amy Adams.
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