Der zweite Teil der US-amerikanischen Godzilla-Version ist im Kino. In diesem Film spielen die Titanen die Hauptrolle – kennt ihr ihre Geschichte? Hier widmen wir Rodan, King Ghidora, Mothra und den anderen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.
Godzilla – Gestorben, wiederauferstanden und immer wieder neu erfunden
Godzilla, von Fans auch als König der Monster bezeichnet, kann auf eine lange Filmgeschichte zurückblicken. Ähnlich wie die Queen of Pop (Madonna) hat sich das Kaiju (Japanisch für Monster) im Laufe seiner Karriere immer wieder neu erfunden. Seinen ersten Auftritt hatte Godzilla dank einer Idee des Produzenten Tomoyuki Tanaka im Jahre 1954. Dort wurde er als eine Kreatur beschrieben, die die Weiterentwicklung eines uralten Seeorganismus‘ in ein terrestrisches Lebewesen hinter sich hat und von Menschen durch einen Hydrogen-Bomben-Test in seiner Ruhe gestört wird. Dieser Film begeisterte das Publikum mit durchdachter Dramatik und Tricktechnik. Im Monster steckte ein echter Mensch. Alle Stationen seitdem aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, aber die 32 japanischen Filme des Tōhō Studios teilen sich in bestimmte Ären: Showa, Heisei, Millenium und bislang namenlos „Shin Godzilla“. Die drei US-amerikanischen Spielfilme kommen dazu. Eine detaillierte Liste aller Filme findet ihr bei uns. Godzillas Größe und Erscheinungsbild haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, grundsätzlich ist es aber ein kräftiges Tier mit Klauen an Händen und Füßen, Reißzähnen und einem schlagkräftigen Schwanz. Außerdem ist Godzilla ein schneller Schwimmer. Seine stärkste Waffe ist aber ein thermonuklearer Hitzestrahl, den er aus seinem Maul feuert. Die Atomenergie ist in seinem Körper gespeichert und wird in den Rückenplatten aufgeladen, die dann auch zu leuchten beginnen. Wenn er sich zu sehr aufregt, entsteht das Risiko einer Kernschmelze, daher muss sich das gute Tier rechtzeitig abkühlen. Godzilla kann denken, fühlen und planen und hat sogar Jungtiere hervorgebracht.
King Ghidorah: Der größte Erzfeind der Echse
Auch dieser dreiköpfige Gigant ist eine Ausgeburt der Tōhō Studios. Seinen ersten Auftritt hatte er in „Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah“. Ein irreführender deutscher Titel übrigens, der dazu dienen sollte, die Menschen ins Kino zu locken. Ghidora ist mit 150 Metern Höhe und einem Gewicht von bis zu 70.000 Tonnen das größte Kaiju. Sein Ursprung ist von Film zu Film unterschiedlich: Erst per Meteorit aus dem Weltall zu uns gekommen, dann ein genetisch verändertes Haustier und zuletzt eine mythologische Gottheit, die im tausendjährigen Schlaf liegt. Seine Waffen sind Gravitationsblitze, die aus allen drei Mäulern gleichzeitig ausgestoßen werden können, der mittlere Kopf kann auch noch einen Feueratem. Mitunter kann Ghidorah auch Blitze aus seinen Flügeln entladen und wenn er seine Flügel bewegt, erzeugt er Winde in Mach 3, die ganze Städte hinwegfegen können. Auch Ghidorah machte im Laufe der Filme Wandlungen durch und existiert in mindestens drei Versionen. Immer aber ist er Godzilla eigentlich in Stärke und Kampfkraft überlegen und ein harter Gegner, der es zumeist erfordert, sich mit anderen zusammen zu tun, wie ihr es auch bei „Godzilla 2: King of the Monsters“ erleben könnt. Ghidorah hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Godzilla zum Beschützer der Menschheit aufschwingen konnte, denn Ghidorah ist bösartig und ausgesprochen gefährlich für die Menschheit. Zwischen 1964 und 2004 entstanden neun japanische Filme unter seiner Mitwirkung: „Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah“, „Befehl aus dem Dunkel“, „Frankenstein und die Monster aus dem All“, „Frankensteins Höllenbrut“, „Godzilla – Duell der Megasaurier“, „Mothra – Das Siegel der Elias“, „Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück“, „Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack“ und „Godzilla: Final Wars“. Auf dem nächsten Bild zeigen wir euch Ghidorah mit seinen Blitzen im Einsatz.
Mothra: Die sanfte und gute Schönheit
Die Motte in Übergröße ist das vierte Monster der Tōhō Studios. Premiere feierte sie mit dem Film „Mothra“ 1961. Wie es sich für eine Motte gehört, kennt sie der geneigte Zuschauer in all ihren Lebensstadien als Ei, Larve, Puppe und in vollem Mottenglanz. Im Kontrast zu den anderen Monstern, denen die Zerstörungswut in die Wiege gelegt wurde, ist Mothra eher auf Freundlichkeit gepolt. Es sei denn, es geht um ihre Nachkommen, die natürlich nach Leibeskräften verteidigt werden. Zu Beginn ihrer Existenz war sie häufig ein Gegner von Godzilla, hat aber auch schon an seiner Seite gegen andere gekämpft. Auch in ihrer neuen US-Version ist sie auf Godzillas Seite und hilft ihm selbstlos gegen Ghidorah. Sie stammt von der Insel Infant Island (in zwei Filmen auch von Modra Island), wo man sie als Gottheit verehrt. In ihrer Begleitung finden sich oftmals die Cosmos oder auch Elias, zwei winzige Zwillingsmädchen, die von derselben Insel stammen und telepathisch mit Mothra in Kontakt treten können. Nach ihrem ersten eigenen Film durfte sie lange nur in Godzilla-Filmen erscheinen, wurde aber dabei zum Publikumsliebling. In den 1990er Jahren bekam sie dann wieder eigene Filme, in denen sie das Gute verkörpert und den Menschen gegen andere Monster behilflich ist. Auch gegen Godzilla konnte sie einige Male siegen. Wenn ihre Schmetterlingsform verstirbt (was oft passiert), bleibt meist noch ein Ei, sodass sie sozusagen wieder auferstehen kann. Die Spannweite ihrer Flügel ist bis zu 250 Meter, sie wiegt bis zu 20.000 Tonnen. Ihre Waffen sind giftige Gase, Strahlen aus den Fühlern und besonders wirkungsvoll das Einspinnen der Feinde mit Seidenfäden. Wollt ihr mehr von der eindrucksvollen Motte anschauen, sind es diese Filme, nach denen ihr suchen müsst: „Mothra bedroht die Welt“ (hier ist sie noch böse), „Godzilla und die Urweltraupen“, „Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah“, „Frankenstein und die Monster aus dem All“, „Godzilla – Kampf der Sauriermutanten“, „Godzilla gegen SpaceGodzilla“, „Mothra – Das Siegel der Elias“, „Mothra II – Das versunkene Königreich“, „Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück“, „Godzilla, Mothra und King Ghidorah“, „Godzilla: Tokyo SOS“, „Godzilla: Final Wars“.
Rodan oder auch Radon: Flugsaurier mit Mach 3
Auch er ist eine Schöpfung des Tōhō-Filmstudio und erschien 1956 erstmals in „Die fliegenden Monster von Osaka“. Sein Design hat sich im Laufe der Jahre gewandelt, aber der Grundfigur des riesigen Flugsauriers ist er treu geblieben. Daraus leitet sich auch sein Name ab, der aus den Silben ra und don zusammengesetzt ist, welche in Pteranodon (Flugsauerierart) vorkommen. Außerdem bezeichnet Radon ein radioaktives chemisches Element. In der Heisei-Reihe wurde Rodan größer und ebenfalls wie Godzilla als radioaktiv verseuchtes Tier dargestellt. Im Rahmen der Godzilla-Filme ist Rodan zwar am häufigsten mit von der Partie, aber nur selten in prominenter Rolle. Als Waffe setzt der große Vogel einen Feueratem ein, kann Kurzwellen aussenden und mit seinem Flügelschlag einen Hurricane erzeugen, der ganze Städte zerstören kann. Wollt ihr das Monster in verschiedenen Lebenslagen und Konflikten bewundern, müsst ihr diese Filme ansehen: „Die fliegenden Monster von Osaka“, „Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah“, „Befehl aus dem Dunkel“, „Frankenstein und die Monster aus dem All“, „Frankensteins Höllenbrut“, „King Kong – Dämonen aus dem Weltall“, „Godzilla gegen MechaGodzilla II“, „Godzilla: Final Wars“, „Godzilla 2: King of the Monsters“.
M.U.T.O.: Das erste Monster nordamerikanischer Schöpfung
Sie waren die gruselige Bedrohung in „Godzilla“ 2014. M.U.T.O. ist eine Abkürzung und bedeutet „Massive Unidentified Terrestrial Organism“. Regisseur Gareth Edwards bezeichnete sie als die UFOs unter den Monstern. Diese Bezeichnung fand bereits ihren Einsatz im ersten Film des neuen Warner-MonsterVerse‘ „Kong: Skull Island“. Die gigantischen Tiere sind so bösartig und destruktiv, dass sie die Zuschauer sofort auf die Seite von Godzilla gezogen haben. Auch im zweiten Film erscheinen sie, als King Ghidorah die Monster der Welt um sich scharrt. Viel ist über sie allerdings nicht bekannt. Auf dem Bild seht ihr ein Weibchen und ein Männchen. Die Weibchen können nicht fliegen und zwei ihrer acht Beine sind verkürzt, dafür sind sie doppelt so groß wie die Männchen. In der ersten Lebensphase sind sie Parasiten, aber später ernähren sie sich von Radioaktivität und sind voller Zerstörungswut. Die Mutos passen sich aber wunderbar in den Reigen der Godzilla-Monster ein, denn sie sehen cool aus, kämpfen wie die Berserker und sterben auf spektakuläre Weise.
Behemoth: Ein weiterer US-Titan
Nach seinem Sieg machen verschiedene Titanen aus der ganzen Welt Godzilla ihre Aufwartung und zeigen ihre Ergebenheit. Dabei ist eine weitere Neuschöpfung von Legendary Pictures und Warner in ihrem MonsterVerse zu sehen. Das Monster erinnert an ein Mammuth mit einem Gang, der eher wie ein Gorilla anmutet. Der Name Behemoth referiert möglicherweise auf die Bibel, in der die Tiere unter dieser Bezeichnung als übergroße Landtiere beschrieben werden, die Gott als Zeichen für Kraft und Macht erschaffen hat. Wichtiger aber wird wohl der US-amerikanische Film „The Giant Behemoth“ von 1959 gewesen sein, in dem es um ein riesiges Seemonster geht, dass durch nukleare Versuche entstanden ist. In seiner neuen Version kämpft Behemoth eigentlich an der Seite von King Ghidora, kommt aber zum finalen Kampf zu spät und muss feststellen, dass sein Alpha-Tier tot ist. Es entscheidet sich für die Unterwerfung. Welche Qualitäten im Kampf der Riese mit sich bringt, ist derzeit noch nicht zu sagen, da er sozusagen seinen Einsatz verpasst hat und wir vor allem wissen, dass er sich eher langsam fortbewegt und einen dunklen Elefantenton ausstößt. Vermutlich auch ein guter Kandidat für ein Stelldichein in „Godzilla vs. Kong“. Da er im Trailer nicht zu sehen ist und wir auch kein anderes Bild gefunden haben, warten wir auf den Stream-Release und zeigen euch hier den Trailer zu besagtem Behemoth-Film.
Methuselah: Und noch ein Titanen-Neuzugang von Legendary Pictures
Auch dieser Neuzugang in der Monsterfamilie wird von Ghidorahs Ruf erweckt und macht sich aus der Umgebung von München auf, dem Dreikopf beizustehen. Aber auch er ist ziemlich langsam (trotz Hohlerde) und kommt erst an, als das Schlimmste schon vorbei ist. Rechtzeitig um sich ebenfalls Godzilla zu unterwerfen. Welche Techniken das Tier beherrscht und wie es in ganzer Größe wirklich aussieht, bleibt noch diffus, aber wir hoffen, auch Methuselah reist zur passenden Zeit nach Skull Island und kommt dann mehr zum Einsatz. Sein Körper erinnert an einen Leguan, aber auch ein Nashorn. Er kann sich schnell als Berg tarnen und lässt Bäume auf seinem Rücken wachsen. Mit seinem massiven Horn kann er auf jeden Fall ordentlich Schaden anrichten. Das Bild zeigt den Moment, wo er sich aus der „Bergruhe“ erhebt. Auf dem nächsten Bild noch eine rare Nahaufnahme mit Auge!
Die Rückkehr der Riesenspinne: Spiga oder Kumonga
Insgesamt sollen in dem Film 17 Titanen zu sehen sein. Wir müssen also noch weitere finden. Sicher mit dabei ist ein alter Bekannter: die Riesenspinne Kumonga oder auch Spiga oder Spiega genannt. Sie kann alles, was Spinnen können und hat schon so manchen Kampf bei den Toho-Studios hinter sich gebracht, wo sie in der Showa-Reihe und der Millenium-Reihe mit unterschiedlichem Erscheinungsbild vertreten ist.
Möglicherweise versteckte Ankündigung einer neuen Monsterkreatur: Destoroyah?
Comic Book haben sehr gut aufgepasst! Im Film greifen die Menschen ja zu einem Oxygen-Zerstörer und glauben damit Ghidorah und Godzilla, die sich im Kampf befindlich im Meer tummeln, zerstören zu können. Mit dieser Waffe wird jeglicher Sauerstoff in der Umgebung zersetzt und so wurde auch im Wasser jegliches Leben zerstört, wie wir spätestens in der Post-Credit-Scene erfahren. Erstmals gesichtet in „Godzilla gegen Destoroyah“ (1995), entstand das Tier einst aus einer Kolonie von Krebstierchen. Diese mutierten nachdem man 1954 einen eben solchen Oxygen-Zerstörer gegen Godzilla eingesetzt hatte. Das Ergebnis war Destoroyah. Ob diese Theorie Recht behält, wird sich frühestens 2020 zeigen.
Das Orca-Gerät: Eine neue Erfindung? Easter-Egg?
Die Wissenschaftlerin Emma Russell hat ein Gerät erschaffen oder mitentwickelt, das Frequenzen empfangen und senden kann, die von Titanen kommen beziehungsweise verstanden werden. Im Film „Attack All Monsters“ von 1968 hat ein kleiner Junge ebenfalls schon ein solches Gerät gebaut.