Wenn ihr im Kino wart und das Gefühl hattet, die Post-Credit-Scene ist ein wenig nichtssagend, habt ihr unser vollstes Verständnis. Wir erkunden dennoch, was sich an Information aus dem Abspann und der Szene danach entnehmen lässt – und nicht ohne Erfolg.
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich jetzt vor dem Weiterlesen hüten, denn im Anschluss folgen leichte Spoiler.
Am Ende des Films hat Godzilla seine Vorherrschaft bewiesen und King Ghidorah getötet, wobei er ihn im Kampf auf spektakuläre Weise um einen seiner drei Köpfe erleichtert hat, der aber vor seinem Tod wieder nachwachsen konnte. Godzilla hat nun das Kommando über Rodan und weitere Kaijus wie eine gigantische Spinne, ein Mammut und M.U.T.O., bekannt aus dem ersten Teil. Doch ob dieser Sieg lange anhält, ist fraglich, denn die Rechnung kann nicht ohne die Menschen gemacht werden. Diese haben gespaltene Meinungen zum Umgang mit den Titanen und wollen auf verschiedenen Wegen die Kontrolle über sie gewinnen. Ein Weg, der womöglich dabei beschritten wird, könnte in der Post-Credit-Scene angedeutet sein.
Abspann führt nach Skull Island
Der Abspann zeigt euch anhand von Zeitungsschlagzeilen und Medienberichten, wie es nach dem großen Kampf weitergeht. Die Organisation Monarch macht ihr Wissen über die Titanen öffentlich. Der Fund eines mysteriösen Eis macht Hoffnung darauf, dass die tödlich verletzte Mothra sich in einem Kokon regeneriert und wiederaufersteht, wie sie es schon einige Male zuvor getan hat. Weiterhin ist zu lesen, dass sonderbare seismographische Bewegungen um Skull Island entdeckt wurden und sich die Monster dorthin aufmachen. Außerdem ist ein Höhlengemälde zu sehen, das zeigt, wie alt der Kampf um die Vorherrschaft zwischen King Kong und Godzilla wirklich ist.
„Godzilla 2: King of the Monsters“: Post-Credit-Scene ohne King-Kong-Teaser
Was viele vielleicht erwartet haben, nämlich einen Teaser zum Zusammentreffen der Titanen Godzilla und King Kong, bekommt ihr nach dem Abspann nicht zu sehen. Stattdessen scheint es auf den ersten Blick eher darum zu gehen, lose Fäden des Films einzusammeln. Die Szene könnte aber doch mehr bedeuten und tatsächlich Hinweise, wenn nicht auf „Godzilla vs. Kong“, dann auf einen dritten Godzilla-Teil geben.
Es geht zurück nach Isla de Mara, wo Rodan aus dem Vulkan entstiegen ist. Dort folgt der Öko-Terrorist und Söldner-Chef Alan Jonah (Charles Dance) mit seiner Gruppe einem Fischer durch düstere Gänge. Dieser erzählt, dass sie nach dem Abwurf des Oxygen Destroyers ihrer Lebensgrundlage beraubt sind, denn alles Leben im Meer ist tot (ihr habt die Fische im Film oben schwimmen gesehen) und so müssen sie auf andere Weise Geld verdienen. Sie betreten gemeinsam einen Raum, in dem wir den abgebissenen Kopf von King Ghidorah entdecken. Wir erinnern uns, er wurde abgetrennt und fiel ins Meer. Die Fischer haben ihn dann wohl gefunden. Alan Jonah sagt „Wir nehmen ihn“.
Menschen bauen Monster? Jonah in „Godzilla vs. Kong“ nicht dabei
Sicher ist also, dass Jonah, der im Laufe des Films bereits vorher schon auf der Suche nach Titanen-DNA war, nun im Besitz derselben ist. Man könnte nun annehmen, dass er im nächsten Film schon einen geklonten Ghidorah am Start hat oder in der Tradition der Toho-Studios einen MechaGhidorah gebaut hat oder eine andere Bio-Waffe, die mit der DNA oder dem tatsächlichen Kopf des mächtigen Titanen, der einst aus dem All kam, funktioniert.
Eventuell wird es zu einer dieser Varianten kommen, aber wahrscheinlich nicht in „Godzilla vs. Kong“, denn der ehemalige GoT-Schauspieler (Tywin Lannister) hat gegenüber Digital Spy bekannt, dass – soweit er weiß – im dritten MonsterVerse-Film kein Part für ihn vorgesehen ist. Außerdem sagte er, dass die Post-Credit-Scene eigentlich Teil des Films hätte sein sollen. Immerhin hat er aber nicht ausgeschlossen, dem Franchise treu zu bleiben und wäre somit ein wunderbarer menschlicher Antagonist in einem möglichen, leider aber noch nicht angekündigten „Godzilla 3“, wo die Riesenechse mit neuen, vielleicht aus Menschenhand stammenden Titanen konfrontiert werden könnte.
Fazit: Zwar kein „Godzilla vs. Kong“-Teaser, aber Hoffnungsschimmer für mehr Godzilla-Filme
Auch wenn wir in der Szene nach dem Abspann noch keinen Blick auf den Endkampf riskieren durften, könnte die Szene immerhin eine Fortführung des Franchise über den Boss-Kampf in 2020 auf Skull Island hinaus andeuten. Bisher gibt es noch keine offiziellen Pläne für „Godzilla 3“ oder andere neue Filme im MonsterVerse, aber wenn die Zahlen am Box-Office stimmen, sollte die Möglichkeit auf jeden Fall bestehen. Der CEO von Legendary, die mit Warner das MonsterVerse produzieren, sagte bereits, dass immerhin über die Zukunft des Franchise diskutiert wird.
Sicherlich wird in „Godzilla vs. Kong“, den Adam Wingard inszeniert, der Kampf der beiden Titanen im Vordergrund stehen, aber aufgrund des Abspanns von „Godzilla 2“, in dem es heißt, dass weitere Kaijus auf dem Weg nach Skull Island sind und von einem Ei die Rede ist, könnte es sein, dass wir auch andere Titanen wie Mothra, Rodan oder sogar doch eine mysteriöse Variante von King Ghidorah auf der Insel begrüßen dürfen.