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Good Night, and Good Luck: USA, 1953. Senator Joseph McCarthy inszeniert eine landesweite Hexenjagd gegen vermeintliche Kommunisten, klagt Unschuldige in Schauprozessen an und zerstört ganze Existenzen. Auch im Newsroom von CBS ist die Angst angekommen. Doch Fernseh-moderator Edward R. Murrow lässt sich nicht einschüchtern. Unter dem Motto "Fakten statt Mutmaßungen" berichtet er in seiner Sendung "See it Now" über einen Piloten, der ohne triftigen...

Handlung und Hintergrund

In den 50er Jahren steckt das US-Fernsehen noch in den Kinderschuhen, und nur wenige Nachrichtenmänner haben den Mut ihres CBS-Kollegen Edward R. Murrow (David Strathairn), der sich angesichts eines Falles offensichtlicher Ungerechtigkeit mit dem im ganzen Land als antikommunistischer Hexenjäger gefürchteten Senator Joseph McCarthy aus Wisconsin anlegt. Als der Senator den Druck auf Sender und Sponsoren erhöht, kommt es auch innerhalb der Sender-Belegschaft zu Verwerfungen.

George Clooney

In ihrer Live-Sendung „See It Now“ packen der populäre CBS-Reporter Edward R. Murrow und dessen Produzent Fred Friendly regelmäßig heiße Eisen an. So berichten sie von der Entlassung des Marine-Piloten Radulovich, der seinen Job verlor, weil er sich weigerte, Schwester und Vater zu denunzieren. Das Team um Murrow geht der Story auf den Grund - und stößt dabei auf den paranoiden Senator Joseph McCarthy aus Wisconsin, der als Vorsitzender des „House Un-American Activities Committee“ überall kommunistische Verschwörungen vermutet.

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Die USA in den frühen 50ern: Das Fernsehen steckt noch in den Kinderschuhen und ist (wie heute) abhängig von seinen Sponsoren. Was den populären CBS-Reporter Edward R. Murrow und dessen Produzenten Fred Friendly nicht davon abhält, der Story von der Entlassung eines Marine-Piloten nachzugehen. Das Team gerät dabei an den paranoiden Senator Joseph McCarthy aus Wisconsin, der als Vorsitzender des „House Un-American Activities Committee“ überall kommunistische Verschwörungen wittert.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • George Clooney
Produzent
  • Steven Soderbergh,
  • Ben Cosgrove,
  • Jennifer Fox,
  • Todd Wagner,
  • Marc Butan,
  • Mark Cuban,
  • Jeff Skoll,
  • Grant Heslov,
  • Steven Soderbergh
Darsteller
  • David Strathairn,
  • George Clooney,
  • Robert Downey Jr.,
  • Patricia Clarkson,
  • Ray Wise,
  • Frank Langella,
  • Jeff Daniels,
  • Tate Donovan,
  • Thomas McCarthy,
  • Matt Ross,
  • Reed Diamond,
  • Robert John Burke,
  • Grant Heslov
Drehbuch
  • George Clooney,
  • Grant Heslov
Kamera
  • Robert Elswit
Schnitt
  • Stephen Mirrione
Casting
  • Ellen Chenoweth

Kritikerrezensionen

    1. Wenn es Nacht wird in Amerika ist es gut, wenn man viel Glück hat. Fernsehjournalist Ed Murrow beendete seine Sendungen mit der Floskel „Good night, and good luck“. Die 50er waren eine dunkle Zeit für Amerika, eine Zeit des Kalten Krieges und der tiefsitzenden Angst vor dem Kommunismus. Senator Joseph McCarthy veranstaltete im Land of the Free eine beispiellose Hexenjagd, er projizierte seine eigene hysterische Angst, seinen fast schon psychotischen Hass auf die Kommunisten auf jeden, der ihn und seine Methoden kritisierte. Sein Senatsausschuss schürte ein Klima der Denunziation und des Terrors, ein Klima, dem sich als einer von wenigen Ed Murrow entgegenstellte.

      Natürlich hat George Clooney mit seiner Geschichte über den McCarthyismus die heutige Zeit im Blick. Im Namen des Krieges gegen den Terrorismus werden Gesetze erlassen, die der nationalen Sicherheit dienen sollen, die aber die bürgerlichen Freiheiten beschränken und Vorbehalten gegen jeden, der anderer Abstammung oder anderer Religion ist, Vorschub leisten. „Wir können nicht im Ausland für die Freiheit kämpfen, wenn wir sie zu Hause einschränken“, heißt es im Film. Das ist natürlich eine politische Aussage, die auch auf die heutige Situation bezogen ist. Clooney hat sich ja inzwischen auf die Seite des engagierten liberalen Hollywood gestellt; auch in „Syriana“, den er mitproduzierte, zeigt sich sein politisches Filmschaffen.

      Clooney ist ein wirklich guter Regisseur, das hat er schon mit „Confessions of a Dangerous Mind“ bewiesen. Er lässt sich ein auf seinen Stoff, filmt nicht einfach ab, sondern unterlegt den Film mit seiner eigenen visuellen und rhythmischen Prägung. Eng und hektisch geht es zu in den Redaktionsräumen der CBS, in dem denen der Film hauptsächlich spielt. Das Schwarz-Weiß der Bilder kopiert nicht den Look der 50er Jahre; vielmehr rückt die Kamera immer wieder eng an die Figuren heran, filmt mit langer Brennweite oftmals aus anderen Räumen heraus, erzeugt Druck auf die Figuren, der ihre innere Anspannung wiederspiegelt.

      Bei einer Konferenz erklärt Murrow, dass sie mit ihrem Kampf gegen die repressive Politik McCarthys weitermachen müssten, weil der Terror schon in diesem Raum angelangt sei: Darf man noch sagen, was man denkt? Oder hört jemand mit, der einen sofort als Kommunistenfreund anklagen wird? Mit seinem Film über den mutigen Journalismus Ed Murrows beleuchtet Clooney einen Mann, der sich gegen den autoritären gesellschaftlichen Wind stellt; implizit ist „Good Night, and Good Luck.“ Damit auch ein Plädoyer für politisches Filmemachen, für die Verantwortung, die man hat mit den Filmen, die man inszeniert oder in denen man spielt. Will man reine eskapistische Unterhaltung bieten, die die Menschen von ihren Problemen ablenkt, oder will man den Finger auf die Wunde legen, will man in der Form des Geschichtenerzählens den Anspruch auf politisches Denken aufrechterhalten?

      Die Political Correctness unserer Zeit verbietet das Rauchen im Hollywood-Film. Bei Clooney wabert dicker Qualm durch die Redaktionsräume, Murrow hält während seiner Moderationen stets eine Zigarette zwischen den Fingern – auch das Zeigen von Tabakkonsum ist eine politische Aussage in dem Film. Einmal wirbt in einem CBS-Werbespot ein Mann für Zigaretten, der aussieht wie George W. Bush.

      Fazit: Ein starker politischer Film von George Clooney.
      Mehr anzeigen
      1. Die engagierte Regiearbeit George Clooneys bietet dem Zuschauer viele Informationen und Einblicke in ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte, das auch universell zu sehen ist. Das Klima der Angst und Einschüchterung, das hier vermittelt wird, und die Kraft geradliniger und willensstarker Journalisten, die dagegen wirkt, sollte als Appell an einen verantwortungsvollen Journalismus gesehen werden. (…)

        Die Warnung, die Manipulation durch Politiker und Medien nicht zu unterschätzen, wird überaus deutlich - und regt auch an zur Auseinandersetzung mit heutigen Problemen und der Oberflächlichkeit des Massenmediums Fernsehen. So gesehen, übernehmen hier der Film und das Kino eine vornehme Aufgabe: „Guten Abend, und viel Glück.“

        „Good Night, and Good Luck“, mit diesen Worten verabschiedete sich der amerikanische Journalist Edward R. Murrow am Ende seiner CBS-Sendung „See It Now“ stets von seinen Zuschauern. Er war ein Journalist mit Herz und Ethos und er stellte sich entschieden gegen die Hexenjagd-Kampagnen des US-Senators Joseph McCarthy, des „Senators aus Wisconsin“, wie er ihn süffisant nannte.

        Am Fallbeispiel zweier US-Bürger, des US Air Force-Soldaten Milo Radulovich und der farbigen Angestellten Anne L. Moss, zeigt der 1953/54 spielende Film in dichten Bildern von Verhören und Redaktionskonferenzen, welche Folgen Demagogie und Hass gegen Andersdenkende erzeugen, wie schmal der Grat ist zwischen Nachforschung und Verfolgung.

        Gegen alle Vorgesetzten und Sponsoren setzt sich der Journalist Murrow gemeinsam mit seinen Redaktionskollegen durch, duckt sich nicht weg und deckt schonungslos die Wahrheit auf. Die historische Sendung, in der er es mit dem Kommunistenjäger McCarthy aufnimmt, immer noch eine der Sternstunden des investigativen Fernsehens, wird packend und bewegend nachinszeniert und gekonnt in Szene gesetzt.

        Dem überaus ästhetischen Schwarzweiß-Film gelingt es, eine eindringliche Atmosphäre zu erzeugen. Dazu trägt nicht nur das hervorragende schauspielerische Können der Akteure bei, die in ihrer eigenen Welt des Fernsehstudios agieren. Die intensive und ausgetüftelte Kameraarbeit mit Ausschnitten, Nah- und Großaufnahmen bringt Gesichter und Szenen eindringlich nahe. Als weiteres Element atmosphärischer Dichte wirkt die Stimme der Sängerin Diane Reeves.

        Die Inszenierung bringt das Thema auf den Punkt, ist so sehr dem Dokumentarischen verwandt, dass die eingefügten dokumentarischen Szenen nicht als Bruch, sondern wie eine Ergänzung wirken. (…)

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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