Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Green Lantern: Im ebenso endlosen wie geheimnisvollen Universum existiert seit Jahrhunderten eine kleine, aber schlagkräftige Einheit, die für Gesetz und Gerechtigkeit eintritt: das Green Lantern Corps. Jeder Green Lantern wird durch einen Eid auf die Bruderschaft der Krieger dazu verpflichtet, in der Galaxis Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten, alle tragen einen Ring, der ihnen übernatürliche Kräfte verleiht. Doch als ein neuer...

Handlung und Hintergrund

Testpilot Hal Jordan hat mit Verantwortung nicht viel am Hut, er genießt lieber sein Leben. Doch da findet er an der Absturzstelle eines Raumschiffes den sterbenden Piloten, der ihm einen Ring übergibt. Dank des Rings verfügt Hal nicht nur plötzlich über übermenschliche Fähigkeiten und Kräfte, sondern er ist auch Teil einer Organisation, die für das Gute kämpft. An seine neuen Fähigkeiten und vor allem an seine neue Aufgabe muss sich Hal erst gewöhnen. Die Zeit drängt: Denn von ihm allein hängt der Fortbestand des Universums ab.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Martin Campbell
Produzent
  • Greg Berlanti,
  • Andrew Haas,
  • Donald de Line
Darsteller
  • Ryan Reynolds,
  • Blake Lively,
  • Peter Sarsgaard,
  • Mark Strong,
  • Tim Robbins,
  • Jay O. Sanders,
  • Taika Waititi,
  • Angela Bassett,
  • Jon Tenney,
  • Temuera Morrison,
  • Jenna Craig,
  • Mike Doyle
Drehbuch
  • Greg Berlanti,
  • Michael Green,
  • Marc Guggenheim,
  • Michael Goldenberg
Kamera
  • Dion Beebe
Schnitt
  • Stuart Baird

Kritikerrezensionen

    1. Wo Marvel mit „Captain America“, „Thor“ und den „X-Men – First Class“ dieses Jahr auftrumpft, will DC, der zweite große US-Comicverlag, nicht zurückstecken. Ehe der DC-Held Batman unter Christopher Nolan 2012 zum dritten Mal auftritt, hat man nun „Green Lantern“ ins Rennen und auf die Kinoleinwand geschickt. Unter anderem „Grüne Leuchte“ hieß die Figur in den Comics hierzulande, und der Name ist quasi Programm: entsprechend farblich ist der Heroe gekleidet, entsprechend leuchtet sein außerirdischer Super-High-Tech-Zauberring, der es ihm gestattet, zu fliegen und sich alles, was er sich vorzustellen vermag, Gestalt annehmen lässt. Grüne Gestalt, natürlich.

      Klingt beknackt, und wer vorab Trailer oder Kinoplakat zum „Green Lantern“-Film sah, kam aus dem Kopfschütteln nicht heraus: Nicht euer Ernst, oder?! Denn auf den ersten Blick erscheint das Ganze als kunterbunt-grüner Plastikhumbug mit einem Overkill an CGI, und das in 3-D, klar. Und, was soll man sagen, der Eindruck täuscht nicht. Freilich: Der ganze grüne Käse macht auf seine Art durchaus Spaß.

      Wäre ja auch verwunderlich, wenn „Green Latern“ so völlig in die Hose gegangen wäre, denn niemand anderes als Martin Campbell hat Regie geführt, und der hat nicht nur mit „GoldenEye“ und „Casino Royale“ zweimal die James-Bond-Filmreihe neuerfunden (oder: aus dem Dreck gezogen), sondern auch schon mit den Zorro-Filmen mit Antonio Banderas bewiesen, dass er famoses schwungvolles Popcornkino kann. Wozu stets auch sein Vorzugs-Cutter Stuart Baird beiträgt, der nun „Green Lantern“ geschnitten hat.

      Eine anspruchsvoll-düstere Batman-Bildergeschichten, einen ausgefeilten halbrealistischen Marvel-Epos oder sonstein Comic-Charakterdrama wie es momentan Mode ist, darf man hier nicht erwarten: „Green Lantern“ ist ganz klassisches, fast traditionell zu nennendes Superhelden-Storygarn, gerade zum Ende hin sehr fusselig und dünn, eines der Sorte Fantasy-Science-Fiction, dazu getränkt mit einer altmodischen Heroen-Ideologie: Als kruder Mix aus Farbberatung (Grün sind die Guten, Gelb die Schlechten) und naiver Besinnungs- und Gefühlsenergetik wird ein Welt- und Wertbild gezeichnet, das einer Thea von Harbou („Metropolis“ – Das Herz als Mittler zwischen Unternehmer-Hirn und Arbeiter-Hand) zur Ehre gereicht hätte: Grüne Energie = Wille, Wille = gut; Furcht = schlechte (gelbe) Energie = lähmt Wille. Dann kommt Hal, der latent Furchtsame, der Unwürdige, Nicht-Spartaner (so wird ihm nach seinem ersten – im wahrsten Sinne – [i]Ausflug[/i] nach Oa von Ober-Green-Lantern-General Sinestro, souverän gespielt von Mark Strong, klargemacht). Aber zuletzt ist es gerade Jordans – Obacht! – [i]Mut[/i], der ihm als schwächlichen Menschling den Sieg beschert. Weil: Mut überwindet Angst.

      Kurzum, nur die Harten kommen in den (grünen) Garten, kriegen die Maid (nie aber, nie nie nie der hässliche, mutierte Wissenschaftler-Nerd!), und Furcht ist nur dazu da, überwunden zu werden, ansonsten ehrlos, ganz pfui. Das Marine-Corps hat sicher seinen Spaß an diesen naiv-simplen Gut-Böse-Modell und Stein-Schere-Papier-Spiel. Und wo schon intergalaktische erdverschlingende und seelenaussaugende Monster aus Energie und amorpher Masse mit grünen Riesenfäusten aus Licht (aus grünem, genauer: aus grünem Ring-Licht!) verhauen werden, da ist ohnehin schon alles egal.

      Nein, bei „Green Lantern“ ist in diesem sinnfreien Durcheinander und Aufeinanderlos von Emotionsenergien, Strahlen und Materie, mit dem SciFi-Konzept von alten Weisen und Grünen Leuchtern (die alle von je einem anderen Planeten kommen und das große kurze Krisentreffen auf Oa erscheinen lässt, als hätte man nochmal die ganze „Star-Wars“-Figurenkiste ausgeleert) – nein, also, wer da was ernste nimmt ist selber schuld und sei hiermit gewarnt. Zu genießen gibt es einen hirn- und sinnfreien Augenschmaus; ein bisschen sowas wie die „Batman“-Film-Tollereien von Joel Schumacher in den 1990ern.

      Und „Green Lantern“ ist ein Augenschmaus und eine Sause ganz für sich, auch wenn nicht wirklich Kapitalgeschlagen und erst im Nachhinein auffällt, dass eigentlich der ganze Film nur aus Origin-Story besteht und Hal gar nicht so richtig zum Einsatz kommt. Die Inszenierung lässt nicht meckern, die GCI-Welten und -Ideen funktionieren überraschen gut, von der gar nicht so schlimmen (und nicht so, wie im Trailer, hypergrünen) Oa-Welt bis hin zu den leuchtenden „lebendenden“ Heldenanzügen, die ebenfalls komplett aus dem Computer stammen und in mehrfacher Hinsicht prima passen. Man sollte man „Green Lantern“ einfach lieb haben wir eine begabte Kinderkritzelei, vor allem aber sollte man, wenn überhaupt, ihn in 3-D sehen: Von einer Perspektive durch eine Windschutzscheibe, auf der die Regentropfen hängen bis hin zu diversen Energieleuchtkugeln und „Flugstunden“ – hier (endlich mal) macht die „Sonnenbrille“ auf der Nase Sinn, das heißt: 3-D funktioniert in „Green Lantern“, ist überzeugend eingesetzt und macht extra Spaß.

      Dazu kommen tolle Schauspieler, eine wahnsinnshübsche Blake Lively, Charakterdarsteller wie Tim Robbins und Angela Bassett in Nebenrollen, und vor allem: Peter Saarsgard („Knight and Day“, „Flightplan“). Er legt die Rolle des ewig missachteten, ignorierten und nun rachsüchtigen, größenwahnsinnigen Hector Hammond so tragisch und intensiv an, das sie schon zu gut und echt ist für diesen Film und die dadurch und nicht nur wegen der vielen Erzählzeit, die „Green Lantern“ Hector einräumt, quasi zur zweiten Hauptfigur wird (die freilich auch am Ende viel zu schnell und fast beiläufig abserviert wird).

      Und Hauptdarsteller Ryan Reynolds („Buried“, „Selbst ist die Braut“)? Der ist eine gelungene Besetzung des beschädigten Hoppla-jetzt-komm-ich-Piloten und Helden wider Willen, wie auch zwischen „ernstem“ Comic-Superkerl und dessen gleichzeitiger ironischer Kommentierung. Denn schließlich macht auch das „Green Lantern“ so prächtig genießbar: dass er sich und seinen Nonsens hinreichend auf die Schippe nimmt, ohne gleich das Kinderstaunen, mit dem er haussiert, ganz zu verraten. Da wird die Sinnhaftigkeit der typische Gesichtslarve als Teil der Superheldenverkleidung und zur Anonymisierung des Helden knallhart auf Korn genommen, da wird mit der grünen Leuchte auf dem Couchtisch gehadert, der man den Eid schwören muss und an der man den Ring wieder auflädt, wenn der nach dem Herumfliegen, die Kumpel-Freundin-Herzensdame retten und böse Bullies verhauen mal wieder alle ist.

      Man kennt das ja.

      Alles in allem leuchtet „Green Lantern“ nicht am hellsten unter den Comic-Helden-Filmen, aber eine ganz trübe Funzel ist der Film auch nicht. Eher eine Lava-Lampe – nicht jedem sein Ding und gewiss nicht ganz geschmackssicher, aber ulkig, ein bisschen Retro und was für Partys allemal.

      Übrigens: Eine Fortsetzung ist trotz des lahmen Kinoergebnisses in den USA schon fest geplant. That´s the spirit!

      Fazit: Fröhlich zwischen Mumpitz und Selbstironie herumtaumelnder grün-bunter Comichelden-Humbug alter Schule, einer der ohne viel Anspruch schlicht großen sinnfreien Spaß machen kann – und der wenn, dann dank des hier tatsächlich mal sehenswerten und unterhaltsamen 3-D-Gebrauchs nur in entsprechenden Kinos angeschaut werden sollte.
      Mehr anzeigen
      1. Hal Jordan nimmt es mit der Verantwortung nicht so genau. Als Testpilot riskiert er schon mal gern sein Leben, und auch mit der Einhaltung von Regeln hat er so seine Schwierigkeiten. Doch eines Tages wird er von einer kosmischen Macht auserwählt, ein „Lantern“ zu werden. Seine Aufgabe: die Welt und das Universum zu beschützen. Und auch wenn Hal ab sofort mit übermenschlichen Kräften ausgestattet ist und kraft seines Willens alles kontrollieren kann, fragt er sich dennoch, ob er für diese Aufgabe der Richtige ist. Die Comicverfilmung der berühmten Vorlage beeindruckt durch ihre Effekte und die atemberaubende Aneinanderreihung der Ereignisse. Die rasante Handlung steht klar im Vordergrund der souverän erzählten Geschichte unter der Regie von Action-Experte Martin Campbell. Ryan Reynolds verkörpert den Held im grünen Anzug dabei sehr überzeugend. Über allem steht die wichtige Botschaft, sich stets seinen Ängsten zu stellen und ihnen dennoch zu trotzen. Dramaturgische Anlehnungen an das Mythische, märchenhaft-skurrile Charaktere und eine stimmige Filmmusik von James Newton Howard erschaffen das gelungene Debüt eines Superhelden, der bestimmt nicht zum letzten Mal die Welt retten durfte.

        Jurybegründung:

        Superman kehrt zurück oder ist es eher ein Batman? Jedenfalls ist es eine Comic-Figur namens Hal Jordan, die unsere kleine Welt vor der Macht des Universums zu retten hat. Also nicht die hausgemachten Verbrechen, sondern das ganz große Böse, das alles Lebendige verschlingen, aufsaugen und entkernen will, damit es mit unseren Ängsten und unserer Lebenskraft immer stärker wird. Im weiten Universum gibt es jedoch zum Glück ein überirdisches Volk, das aus der Macht des Willens schöpfend das Gute will, Recht und Ordnung als ewige Aufgabe sieht und dem ein weiser Ältestenrat vorsteht, der optisch an Figuren aus HERR DER RINGE oder auch HARRY POTTER erinnernd, orakelhafte Beschlüsse fasst. Das muss allerdings auch sein, denn das Böse, wie gesagt, will sie alle vernichten. Der Wille des Guten ist energetisch grün und ihre wichtigsten Kämpfer, selbstverständlich meist menschengestaltähnlich, kennen keine Angst, weil sie sonst untergehen würden. Das Böse ist gelb und ungeformt, krakenähnlich hässlich, also leicht zu identifizieren.

        Irgendwie gehört unser kleiner Planet zu dem planetarischen System eines ihrer Planquadranten und soll geschützt werden. Daraus wird erstmal nichts, weil einer der letzten Unsterblichen im Kampf gegen das Böse auf die Erde abstürzt und sterbend seinen Ring der Macht an den Auserwählten der Menschheit, besagter Hal Jordan, weiter gibt. Der muss erstmal als „Green Lantern“-Mitglied lernen, mit dieser Willensmacht, die alles erschaffen kann, was man sich ausdenkt, umzugehen. Zu seinen Pflichten gehört es auch, Prüfungen zu bestehen und seine Angst zu bezwingen, weil er sonst verloren ist. Am Ende geht es allerdings nicht darum, die Angst und Furcht zu verleugnen oder zu verlieren, sondern angemessen mit ihr umzugehen, selbst in höchster Not, um damit das Böse seinem gerechten Ende zuzuführen.

        Das alles wird mit einer comic-konformen Handlungsstruktur erzählt. Es gibt die zarte Liebesbande und ebenso den Widersacher, der sich mit dem Blut des Bösen infiziert hat und seine neue Kraft gegen den Helden einsetzt, damit alles nicht so einfach wird. Unser Protagonist wird zwischendurch in der fernen Galaxis für seine neue Aufgabe trainiert und trotz oder wegen seiner menschlichen Schwäche der Angstbewältigung als letzte Hoffnung zur Rettung der Galaxien beauftragt.

        Im Film überzeugen die herausragenden Computereffekte und damit geschaffenen galaktischen Welten und Räumen auf dem Planet Oa. Technische Ausstattung und Special Effects sind perfekt vielgestaltig entwickelt. Beim Sounddesign wird stark mit der Geräuschebene als Spannungselement gearbeitet. Überraschende Lösungen werden gefunden, wenn die Vorstellungskraft des Helden umgesetzt wird. Das Sounddesign ist häufig von vielfältigen Geräuschebenen zur Spannungsaufladung geprägt, wohltuend selten wird die Musik als überdramatisierendes Element eingesetzt, anders als in vielen anderen ähnlichen Filmen.

        So entsteht eine solide zeitgemäße Übersetzung des Genres der Comic-Verfilmungen. Die Vermischung von Realebene der irdischen Konflikte wird als holzschnittartig eingestuft. Für eine Comic-Geschichte sind sie jedoch relativ komplex, so dass der Charaktere und Figuren, zumindest auf der Erde, recht irdische Dimensionen der Konflikte wie zwischen Väter und Söhne annehmen. Insgesamt betrachtet weist der Film einen hohen spannungsreichen Unterhaltungswert auf. Dass das Thema und der Umgang mit Angst heute eine neue Definition erhält angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Problemlagen, könnte eine vorher nicht kalkulierte überraschend bedeutsame Dimension der Interpretation dieser Comicverfilmung darstellen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
        Mehr anzeigen
      Anzeige