Die „Gremlins“ haben zwar den ein oder anderen Unglücklichen auf dem Gewissen. Wäre es aber nach Chris Columbus gegangen, wäre der Film viel brutaler geworden.
Weihnachten steht wieder einmal vor der Tür und für die meisten Filmfans ist das jetzt die Zeit, alte Klassiker rauszukramen und sich in festliche Stimmung zu bringen. Während die einen auf „Kevin – Allein zu Haus“, „Schöne Bescherung“ oder auf „Stirb Langsam“ schwören, greifen andere zum Kultfilm „Gremlins – Kleine Monster“.
Der 1984er Monsterfilm von Regisseur Joe Dante, Produzent Steven Spielberg und Drehbuchautor Chris Columbus hat bis heute nichts von seinem frechen und irrwitzigen Charme verloren. Der Mix aus etwas Grusel, großartigen Spezialeffekten und sympathischen Charakteren funktioniert auch nach über 35 Jahren bestens. Heute sind die Sehgewohnheiten natürlich andere als damals, „Gremlins“ würde für die meisten wahrscheinlich nicht einmal mehr als Gruselfilm zählen. Doch hätte man das Drehbuch von Columbus verfilmt, das er zunächst verfasst hatte, wäre das eventuell anders. Im Interview mit Collider verriet der 62-Jährige, woher er die Idee hatte und wie heftig seine erste Drehbuchfassung war.
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Columbus lebte Anfang der 1980er-Jahre in New York in einem Appartementhaus, das von Mäusen überrannt wurde. Die Vorstellung, dass die kleinen Nager des Nachts durch seine Wohnung huschten, ekelte ihn. Weil er zu der Zeit die alten Monsterfilme von Universal Pictures liebte, schlug ihm ein Freund vor, doch einfach einen Monsterfilm zu schreiben. Also kam ihm die Idee zu „Gremlins“:
„Ich hab es direkt als Horrorfilm geschrieben. Mit hartem R-Rating; der Kopf der Mutter rollte die Treppen herunter, Billy und Kate gingen in ein McDonald‘s, wo das ganze Essen nicht angefasst und dafür die ganzen Leute aufgefressen wurden. Es war ziemlich düster.“
Die Gremlins beruhen zum Glück nicht auf einer wahren Begebenheit. Dafür aber angeblich diese hier:
„Gremlins“: Steven Spielberg schlug eine familienfreundlichere Herangehensweise vor
Columbus war noch ein unbeschriebenes Blatt in Hollywood. Sein Agent schickte das Drehbuch an insgesamt 50 Produzenten. Auch Steven Spielberg erhielt ein Exemplar. Kurioserweise hatte dieser das Drehbuch beim Verlassen seines Büros auf dem Tisch seines Assistenten entdeckt und es war der Titel, der ihm gefiel. So nahm er das Drehbuch zum Lesen über das Wochenende mit nach Hause. Drei Tage später rief er Columbus an.
Der Blockbuster-Regisseur war auch der Grund, warum die „Gremlins“ im fertigen Film weniger blutrünstig zu Werke gingen:
„Steven Spielberg war sehr hilfreich. Ich war ein junger Autor und fühlte mich wie ein Kind im Süßwarenladen, weil ich mit Steven Spielberg arbeiten würde. Er hat mich gelenkt – er sagte, ‚Das hier muss ein größeres Publikum erreichen.‘ Und er erklärte, ‚Was du gemacht hast, ist großartig, aber es handelt sich um einen Horrorfilm mit R-Rating. Es gibt einen anderen Weg, damit das, was du geschrieben hast, ein viel größeres Publikum erreicht.‘ Also arbeiteten wir an weiteren Drehbuchfassungen.“
Und dieser Überarbeitung ist es zu verdanken, dass „Gremlins“ heute unvergessen bleibt. Columbus selbst will „Gremlins 3“ auf den Weg bringen. Ein Drehbuch steht bereits; und es soll zu den Horror-Wurzeln zurückkehren.
Diese Kultfilme solltet ihr ohne Probleme anhand eines einzigen Bildes erkennen können: