Grigris: Zwei Außenseiter in Tschads Hauptstadt N'Djamena verlieren trotz aller Widerstände nicht die Hoffnung auf ein gemeinsames und besseres Leben.
Handlung und Hintergrund
Trotz seiner Behinderung begeistert der 25jährige Grigris durch tolle Tanzeinlagen die Besucher einer Disco in der Hauptstadt vom Tschad. Mit einer schönen Prostituierten, die von einer Model-Karriere träumt, hofft er auf ein gemeinsames und besseres Leben. Als er für seinen Ziehvater die Krankenhauskosten zahlen muss, schließt er sich einer Gruppe von Benzinschmugglern an. Dadurch gerät das Paar ins Visier der Gangster und in größte Gefahr.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
- Anaïs Monory,
- Souleymane Démé,
- Cyril Gueï,
- Marius Yelolo
Drehbuch
- Mahamat-Saleh Haroun,
- Jacques Akchoti
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Grigris' Glück Kritik
Grigris' Glück: Zwei Außenseiter in Tschads Hauptstadt N'Djamena verlieren trotz aller Widerstände nicht die Hoffnung auf ein gemeinsames und besseres Leben.
Zwei Außenseiter in Tschads Hauptstadt N’Djamena verlieren trotz aller Widerstände nicht die Hoffnung auf ein gemeinsames und besseres Leben.
Mahamat-Saleh Haroun lebt zwar seit über 30 Jahren in Frankreich, hat aber seine Wurzeln und seine Heimat Tschad nicht vergessen. Seine in Cannes und Venedig ausgezeichneten Filme erzählen von einem in sich zerrissenen Afrika, das sich der globalen Entwicklung zuwendet mit all seinen Komplikationen und Möglichkeiten. Wie in „Daratt“, „Abouna - Der Vater“ oder „Un homme qui crie“ ist die Handlung primär in der Hauptstadt N’Djamena angesiedelt, spiegeln sich die Risse in der Gesellschaft durch eine private Geschichte, hier der von Grigris, der tagsüber in einem Kopiershop arbeitet und nachts trotz Beinbehinderung durch tolle Tanzeinlagen die Discobesucher begeistert, und von der schönen Prostituierten Mimi, die sich vor allem an weiße Männer verkauft und insgeheim von einer Modelkarriere träumt. Die Außenseiter wollen heraus aus Marginalisierung und Misere. Ihre gemeinsamen Pläne geraten in Gefahr, als Grigris für seinen Ziehvater die Krankenhauskosten zahlen muss und sich einer nicht zimperlichen Bande von Benzinschmugglern anschließt.
Haroun geht vom Dokumentarischen zum Fiktiven, so basiert der Film teilweise auf der Biografie von Hauptdarsteller Souleymane Démé, er demaskiert die Scheinheiligkeit bei der Verdrängung von Prostitution und zeigt den alltäglichen Benzinschmuggel samt Polizeirazzien, wie auch die Kluft zwischen urbanem und ländlichen Raum, der dem verfolgten Paar Schutz bietet. Auch wenn sich in diesem Refugium die Kamera weit zum Horizont öffnet und Hoffnung suggeriert, wird nie die scheinbar alte und heile Welt verklärt oder gegen die Stadt ausgespielt. „Grigris‘ Glück“ plädiert für Solidarität und eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte, ohne die Moderne zu verteufeln. Höhepunkt sind die Tanzszenen eines Mannes, der kein Mitleid will, sondern Akzeptanz und die Chance auf ein Leben ohne Armut und Kriminalität. Die Stärke liegt vor allem in den fiebrigen Tableaus der afrikanischen Nacht, in der die Figuren wie Silhouetten und Schemen erscheinen, im Kontrast dazu stehen die fast asketischen Bilder des Tages, immer wieder unterbrochen durch das furiose Spiel mit Farben, vor allem mit der Farbe Rot als Symbol des Begehrens und des Blutes. mk.
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