„Guardians of the Galaxy 3“ ist düsterer als seine Vorgänger. Ob der Film trotzdem familienfreundlich ist und was Eltern bedenken sollten, erklären wir hier.
Seit dem 3. Mai 2023 läuft „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ in den deutschen Kinos. Der neue Marvel-Film beendet die Trilogie und markiert den großen, emotionalen Abschied von der beliebten Chaos-Truppe. Warum uns der Film überzeugt hat und sich ein Kinobesuch lohnt, erfahrt ihr in unserer spoilerfreien Kritik. Aufgrund der einzigartigen und sympathischen Figuren (vor allem auch Groot und seine ultra-niedliche Baby-Variante) gehören sicherlich auch viele jüngere Zuschauer*innen zu den Fans der Guardians of the Galaxy, da scheint sich ein Kinobesuch mit der Familie anzubieten.
Allerdings sollte dabei bedacht werden, dass „Vol. 3“ deutlich düsterere Züge annimmt als seine Vorgänger „Guardians of the Galaxy“ und „Guardians of the Galaxy Vol. 2“. Trotz toller Unterhaltung ist Teil 3 nicht nur sehr emotional und berührend, der Film enthält auch erwachsenere Motive und einige brutalere Elemente, die weniger familienfreundlich sind. Was die offizielle Altersfreigabe für „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ ist, welche Aspekte des Films eventuell für jüngere Zuschauer*innen nicht geeignet sein könnten und was unsere Einschätzung in Bezug auf die Familienfreundlichkeit des Films ist, erklären wir hier.
- 1.„Guardians of the Galaxy 3“-Altersfreigabe: offizielle Einschätzung durch FSK und MPAA
- 2.„Guardians of the Galaxy 3“: Für junge Zuschauer*innen möglicherweise zu heftig
- 3.Diese Aspekte und Elemente sind nicht kinderfreundlich
- 4.Fazit: „Guardians of the Galaxy 3“ ist eher für Jugendliche geeignet
- 5.Kinderfreundliche Alternativen mit den Guardians auf Disney+
„Guardians of the Galaxy 3“-Altersfreigabe: offizielle Einschätzung durch FSK und MPAA
Ausgehend von den Empfehlungen der FSK sollten die meisten Filme und Serien des Marvel Cinematic Universe (MCU) erst ab 12 Jahren gesehen werden. Diese Einschätzung gibt die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) auch für „Guardians of the Galaxy Vol. 3“, der Film ist ab 12 Jahren freigegeben. Als Grund gibt die FSK „Gewalt, Bedrohung, Verletzung“ an (die vollständige Begründung könnt ihr auf der Website der FSK nachlesen). FSK 12 bedeutet, dass Kinder den Film in Begleitung eines Erziehungsberechtigten schon ab 6 Jahren sehen dürfen.
Die US-amerikanische Prüfstelle MPAA vergibt für den Film das PG-13-Rating („Parents strongly cautioned“). Dieses warnt Eltern, dass einige Inhalte nicht für Kinder unter 13 Jahren geeignet sein könnten. Damit schätzt die US-Prüfstelle „Vol. 3“ sogar noch etwas strenger ein als die deutsche Institution.
„Guardians of the Galaxy 3“: Für junge Zuschauer*innen möglicherweise zu heftig
In „Vol. 3“ gibt es genau wie in den Vorgängerfilmen neben viel Humor und Herz auch wieder viel Action und schroffe Sprache. In den anderen „Guardians“-Filmen sind Zweideutigkeiten und unverblümte Dialoge keine Seltenheit, Teil 3 ist allerdings der erste Marvel-Film, der das F-Wort auch tatsächlich ausspricht.
Abgesehen von Schimpfwörtern werden allerdings auch ernsthafte und teilweise sehr traurige Themen wie Verlust, Trauer und Tod einbezogen, einige Elemente und Sequenzen sind sehr plastisch und grafisch, teilweise brutal und blutig und Kämpfe sind keine Seltenheit. Besonders heftig ist allerdings der Aspekt der (fiktiven) Tierquälerei, die aufgrund von Rockets tragischer Vorgeschichte ein besonders trauriger und wichtiger, aber auch grausamer Teil des Films ist.
So unangenehm das auch klingen mag, „Vol. 3“ behandelt die Tierquälerei nie als etwas anderes als eine Tragödie, und sie stellt einen wichtigen emotionalen Kern für die Geschichte dar. Nichtsdestotrotz gehören diese Aspekte zu den Dingen, die schon für Erwachsene schwer mitanzusehen sind und vor allem jüngere Zuschauer*innen verstören könnten. Falls euch diese Warnung genug ist und ihr euch in Bezug auf die Handlung nicht zu viel vorwegnehmen lassen möchtet, könnt ihr an dieser Stelle aufhören zu lesen. Ansonsten erklären wir nachfolgend noch mal detaillierter, welche Aspekte und Elemente des Films nicht kinder- beziehungsweise familienfreundlich sind.
– Achtung, es folgen leichte inhaltliche Spoiler! –
Diese Aspekte und Elemente sind nicht kinderfreundlich
An vielen Stellen wird Tierquälerei zumindest angedeutet und teilweise auch gezeigt, dass (CGI-animierte) Tiere (respektive Kreaturen, die wie Tiere aussehen und teilweise menschliche Eigenschaften haben) schmerzhaften Experimenten unterzogen, gequält, geschlagen oder getötet werden. Das meiste davon findet nicht direkt auf der Leinwand statt. Tatsächliche Operationsszenen werden mit Ton dargestellt oder man sieht die Ergebnisse im Nachhinein. Dadurch wird der Film nicht zu einer blutigen Horrorshow, aber die Zuschauer*innen sehen und hören trotzdem einige grausame Experimente.
Aufgrund der Action gibt es viele gewalthaltige Elemente, darunter Explosionen, Schüsse, Kampfszenen und Verletzungen (inklusive gebrochener Knochen und abgetrennter oder geschädigter Körperteile, allerdings meist ohne Blut). Auch (emotionale und physische) Schmerzen der Charaktere werden dargestellt. In einer Szene wird ein deformiertes Gesicht explizit gezeigt, als dem High Evolutionary die als Gesicht dienende Maske abgezogen wird. Einige der Guardians laufen mehrmals Gefahr zu sterben.
Es kommt oft zu Anspielungen und Zweideutigkeiten wie beispielsweise Flirts, aber keine sexuellen Inhalte oder besondere Nacktheit, in dieser Hinsicht ist der Film von der Familienfreundlichkeit her mit Teil 1 und Teil 2 beziehungsweise anderen Marvel-Filmen vergleichbar. Unsere Kolleg*innen von familie.de haben eine Übersicht mit kinderfreundlichen Marvel-Filmen (für ältere Kinder) erstellt, zu denen sie die Vorgängerfilme „Guardians of the Galaxy“ und „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ ebenfalls zählen. Laut unseren Kolleg*innen von familie.de ist Teil 3 eher weniger kinderfreundlich, denn „der aktuellste Marvel-Film ‚Guardians of the Galaxy Vol. 3‘ ist teilweise ziemlich traurig und verstörend“.
Fazit: „Guardians of the Galaxy 3“ ist eher für Jugendliche geeignet
All die oben thematisierten Aspekte hören sich sicherlich erst mal heftig an und das ist der Film auch, allerdings auch in positiver Hinsicht. Außerdem soll das nicht heißen, dass der Film diese extrem emotionalen Momente nicht gut nutzt. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte und auf der Reise der Guardians of the Galaxy. Doch trotz gut erzählter und fesselnder Handlung treffen diese Elemente auch hart und sind fast objektiv erschreckend, besonders für jüngere Zuschauer*innen.
Inwiefern die eigenen Kinder bereit sind für einen solchen Film und mit der Handlung umgehen können, sollten und können Eltern letztendlich am besten einschätzen. Dabei sollte euch einfach bewusst sein, dass traurige und brutale Elemente ebenso wichtige Bestandteile des Films sind wie der kultige Humor und die coolen, actionreichen Abenteuer, in die unsere liebgewonnenen Figuren verwickelt sind.
Unsere Empfehlung wäre jedoch, die offiziellen Altersfreigaben zu berücksichtigen, da der Film eher für ältere Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet ist. Eltern mit besonders sensiblen Kindern sollten den Film möglicherweise erst mal vorab sichten und anschließend entscheiden, ob er familienfreundlich genug ist. Im Zweifelsfall sollte der Film mit den Kindern nicht im Kino, sondern dann zum Streamingstart auf Disney+ angesehen werden, sodass bei kritischen Sequenzen notfalls ausgeschaltet, pausiert oder vorgespult werden kann. Generell kann es nicht nur unterhaltsam, sondern auch empfehlenswert sein, den Film gemeinsam mit dem Nachwuchs anzusehen.
Wenn eure Kinder schon etwas älter, in Bezug auf brutalere und traurigere Szenen nicht allzu empfindlich sind und die bisherigen „Guardians“-Filme und andere Marvel-Filme gerne gesehen haben, dürfte dem Filmgenuss auch bei „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ nichts im Wege stehen.
In unserem Interview verraten euch Karen Gillan, Pom Klementieff und James Gunn, was sie an den Guardians am meisten vermissen werden und warum „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ ein würdiger Abschluss der Filmreihe ist:
Kinderfreundliche Alternativen mit den Guardians auf Disney+
Abgesehen von den ersten beiden „Guardians“-Filmen und anderen MCU-Highlights stehen im Stream auf Disney+ noch andere, familienfreundlichere Serien und Specials zur Verfügung. Dort könnt ihr beispielsweise folgende Filme und Serien mit den Guardians of the Galaxy streamen:
- das „The Guardians of the Galaxy Holiday Special“
- die Animationsserie namens „Guardians of the Galaxy“
- die Kurzfilmsammlung „Ich bin Groot“ zum Publikumsliebling Groot
- die animierten Kurzfilme „Geheimakte: Guardians“ und „Rocket & Groot“
Wie gut kennt ihr euch im MCU aus? Testet euer Wissen im Quiz: