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Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß: Günter Wallraff unterwegs - Der bekannte Journalist und Buchautor auf einer Reise durch Deutschland. Unerkannt und undercover ermöglicht eine neue Identität dem Film SCHWARZ AUF WEISS dank versteckter Kamera einen kontroversen und entlarvenden Blick hinter die Fassade unserer Gesellschaft. Bilder und Situationen, die polarisieren, aber auch immer eines zeigen: ein ungeschminktes Bild von uns Deutschen.

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Handlung und Hintergrund

Günter Wallraff mischt sich als schwarz geschminkter Kwami Ogonno, mit versteckten Kameras im Hemdknopf, in der Sonnenbrille und im Tragebeutel, unters Volk. Er muss sich mit den Vorurteilen von national gesinnten Fußballfans, spießigen Kleingärtnern oder wandernden Rentnern auseinandersetzen. Der sähe aus wie „der Heidi Klum ihrer“ ist noch eine der charmanteren Bemerkungen, „Afrika den Affen, Europa für Weiße!“ sagt ein Türsteher einer Rosenheimer Disco zu ihm.

Günter Wallraff mischt sich als schwarz geschminkter Kwami Ogonno, mit versteckten Kameras im Hemdknopf, in der Sonnenbrille, im Tragebeutel unters Volk. Er muss sich mit den Vorurteilen von national gesinnten Fußballfans, spießigen Kleingärtnern oder wandernden Rentnern auseinandersetzen. Der sähe aus wie „der Heidi Klum ihrer“ ist noch eine der charmanteren Bemerkungen, „Afrika den Affen, Europa für Weiße!“ sagt ein Türsteher einer Rosenheimer Disco zu ihm.

Günter Wallraff mischt sich zum Schwarzen geschminkt mit versteckter Kamera unters Volk und wird mit dessen Vorurteilen konfrontiert. Deutschlands berühmtester Undercover-Journalist entlarvt die dunklen Seiten der Republik.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Susanne Jäger,
  • Pagonis Pagonakis
Produzent
  • Gerhard Schmidt,
  • Frank Terjung
Darsteller
  • Günter Wallraff
Musik
  • Michael Bauer,
  • Georg Karger,
  • Peter Holzapfel
Kamera
  • Frederik Walker,
  • Ralf M. Medle

Kritikerrezensionen

    1. SCHWARZ AUF WEISS - dieser Titel ist wörtlich zu nehmen. Günter Wallraff verwandelt sich dank Air-Brush-Methode und professioneller Maske in einen „Fremden“ mit tiefschwarzer Hautfarbe und begibt sich ein Jahr lang auf eine Reise durch deutsche Städte und Provinzen. Mit dem Ziel, das heutige Ausmaß an Rassismus und Diskriminierung aufzudecken, besucht Wallraff mit versteckter Kamera die verschiedenste Vereine von der Wandergruppe bis zum Campingplatz und Hundetrainer, dazu noch Feste, Kneipen und Ämter. Auch mit dieser Dokumentation lädt er zum gemeinsamen Fremdschämen ein und offenbart die tiefen Abgründe der Ungerechtigkeit, die trotz Weltoffenheit, Globalisierung und Barack Obama noch herrschen. Ein zum Teil schon schmerzhafter Film, der auch zum Nachdenken und Reflektieren über die eigenen Wertvorstellungen anregt.

      Jurybegründung:

      Wieder einmal hat sich Günter Wallraff auf den Weg gemacht, um seinen Finger in die Wunden der deutschen Gesellschaft zu legen. Sein großes Thema diesmal lautet: Rassismus, und in diesem speziellen Fall die Intoleranz gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe. Ein Jahr lang ist der Kölner Journalist deshalb im wahrsten Sinne des Wortes in die Haut eines Mannes aus Somalia geschlüpft und durch bestimmte Teile Deutschlands gereist. Seine zu Beginn des Films nicht recht überzeugend geäußerte Hoffnung, dass er vielleicht auf seiner Wanderung den Gegenbeweis zu seiner ursprünglichen These des latenten bzw. offenen Rassismus finden könnte, erweist sich natürlich alsbald als trügerisch.

      In Kleingärten und Trainingsvereinen für Polizei- und Schutzhunde, bei einem Fußballspiel in Cottbus zwischen Dresden und Cottbus, in der S-Bahn, in einem bayerischen Ordnungsamt, das auch für die Vergabe von Jagdscheinen zuständig ist, und bei einem Seniorenwanderverein stößt Wallraff alias sein schwarzes Ich auf Ablehnung und sogar auf offene Aggression. Das überrascht nicht weiter, ist doch diese Erkenntnis von vorne herein Sinn dieser Deutschlandreise und erweist sich als selbst erfüllende Prophezeiung.

      Die wenigen Momente, da der ’schwarze‘ Wallraff Freundlichkeit und ein Mindestmaß an Höflichkeit erfährt, sind die absolute Ausnahmen und sogar für den ihn auch als ‚Berater‘ begleitenden jungen Schwarzen eine Überraschung. Diese Bestätigung der Skepsis gegenüber den Deutschen als fremdenfeindlichen Ignoranten mag ja noch angehen und passt auch zu der Art und Weise, mit der Wallraff seit vielen Jahren durch seinen investigativen Journalismus der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Doch für eine Vergabe des höchsten Prädikats reichten die gute Absicht und ihre eher konventionelle bis altmodische Umsetzung, die allzu oft im Banalen hängen bleibt, kaum neue Einsichten und auch in technischer Hinsicht wenig Innovatives bot - siehe digitale Kamera im Knopfloch mit dem wenig überraschenden Ergebnis einer arg verwackelten ‚Realität‘ - nach Meinung des Gremiums nicht aus.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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