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Fakten und Hintergründe zum Film "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft"

Fakten und Hintergründe zum Film "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft"

Mehr zum Film? Wir haben die wichtigsten Hintergründe und Fakten für Dich gesammelt: detaillierte Inhaltsangaben, Wissenswertes über die Entstehung des Films, ausführliche Produktionsnotizen. Klick rein!

Über den Film

Die Geschichte von HACHIKO geht auf eine wahre Begebenheit im Tokio der 20er-Jahre zurück: Ein japanischer Akita-Hund holte jeden Tag stets zur selben Zeit sein Herrchen, einen Universitäts-Professor, vom Bahnhof ab. Eines Tages jedoch wartete Hachiko vergebens - der Professor kam nicht mehr nach Hause. Dennoch kehrte der Hund weiterhin Tag für Tag zum Bahnhof zurück, zehn Jahre lang. Diese unerschütterliche Treue berührte die Japaner so sehr, dass Hachiko noch zu Lebzeiten eine Bronzestatue auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet wurde.

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Sehr bald wurde auch die Filmindustrie auf Hachiko aufmerksam. „Chuken Hachiko“, der „treue Hund Hachiko“, ist heute eine der bekanntesten und meistgeliebten Gestalten der japanischen Folklore. Seine Geschichte wurde in mehreren Kinderbüchern erzählt und 1987 als „Hachiko Monogatari“ mit großem Erfolg in Japan verfilmt. 2004 eroberte der Akita auch Amerika: Das mehrfach ausgezeichnete Kinderbuch „Hachiko waits“ (von Lesléa Newman und Machiyo Kodaira) wurde zu einem Bestseller.

Produktion: Die wahre Geschichte

Anfang der 20er-Jahre gab es nur noch etwa 30 reinrassige Akita-Hunde in Japan, einer davon war der Rüde Hachiko. Sein Herrchen, Professor Hidesaburo Ueno, lebte in einem Vorort von Tokio und unterrichtete an der Universität in der Stadt Landwirtschaft. 1924, Hachiko war ein knappes Jahr alt, nahm er den Hund zum ersten Mal mit zum Bahnhof Shibuya, wo er jeden Morgen mit dem Pendlerzug nach Tokio fuhr und jeden Spätnachmittag zurückkehrte. Hachiko gewöhnte sich an, ihn täglich auf dem Bahnhofsvorplatz abzuholen. Doch ein Jahr später, im Mai 1925, erlitt Professor Ueno an der Universität einen Herzinfarkt. Er kam in die Notaufnahme und starb kurz darauf. Hachiko wartete an diesem Tag vergeblich auf die Rückkehr seines Herrchens.

Zunächst wurde der Hund von Uenos Verwandten in der Stadt aufgenommen, doch er lief regelmäßig fort und kehrte täglich zur selben Zeit an den Bahnhof Shibuya zurück, um dort zu warten. Ein früherer Gärtner von Professor Ueno, der in der Nähe des Bahnhofs wohnte, kümmerte sich schließlich um Hachiko. In den ersten Jahren reagierten die Fahrgäste und Bediensteten eher unwirsch auf den Streuner, der da jeden Tag auf dem Vorplatz saß. Doch als sich herumgesprochen hatte, dass dies der Hund des verstorbenen Professors war, der noch immer auf die Rückkehr seines toten Herrchens wartete, waren die Menschen gerührt und begannen, Hachiko zu umsorgen. Ein neuer Bahnhofsvorsteher richtete ihm 1928 einen Ruheplatz ein, ein Metzger in der Nähe fütterte ihn.

Einer der ehemaligen Studenten von Professor Ueno erkannte Hachiko wieder und begann, sich für das Tier und seine Rasse – Akitas sind eine Art Spitz – zu interessieren. Er recherchierte und fand heraus, dass Akitas eine der ältesten japanischen Hunderassen sind – und nahezu vom Aussterben bedroht. Seine Veröffentlichungen führten dazu, dass der Akita 1931 zum „Naturdenkmal“ Japans erklärt wurde, als erste von sieben typisch japanischen Hunderassen. Die Ausfuhr aus Japan war bis 1945 sogar verboten. Gleichzeitig erlangte der treue Hachiko landesweite Berühmtheit.

Im April 1934 wurde Hachiko, der seit nunmehr fast zehn Jahren jeden Spätnachmittag am Bahnhof saß und wartete, eine Bronzestatue errichtet. Der Hund selbst nahm noch an der Zeremonie teil. Ein Jahr später, am 8. März 1935, starb Hachiko. Sein Tod wurde landesweit in den Zeitungen gemeldet. Seine Überreste befinden sich heute ausgestopft im National Science Museum im Tokioter Bezirk Ueno. Im ganzen Land galt Hachikos unbedingte Treue und Beharrlichkeit fortan als beispielhaft, viele Lieder und Kinderbücher erzählten von ihm.

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Während des Krieges wurde Hachikos Statue zur Herstellung von Kriegsgütern eingeschmolzen. Doch Ende der 40er-Jahre wurde Takeshi Ando, der Sohn des ursprünglichen Bildhauers, von einem Verein zur Wiedererrichtung der Hachiko-Statue beauftragt, eine neue Form zu gießen. Im August 1948 wurde das Denkmal eingeweiht und steht noch heute am Shibuya-Bahnhof, der mittlerweile einer der lebendigsten Tokios ist und inmitten eines beliebten Shopping- und Kneipenviertels liegt. Der westlichste der fünf Hauptausgänge heißt „Hachiko-guchi“, „Hachiko-Ausgang“. Jedes Jahr am 8. April treffen sich Hunderte von Hundeliebhabern mit ihren Tieren am Hachiko-Ausgang, um des treuen Akitas zu gedenken. Auch in Hachikos Geburtsstadt Odate wurde 2004 vor dem Akita-Hundemuseum auf dem Original-Podest eine ähnliche Statute wie am Shibuya-Bahnhof errichtet.

Hachikos Geschichte wurde als „Hachiko Monogatari“ erstmals 1987 in Japan verfilmt. Der Spielfilm, der das Leben Hachikos recht frei und hochemotional von seiner Geburt bis zum Tod nachdichtet, wurde zu einem landesweiten Blockbuster und markierte den letzten großen Erfolg des Studios Kinema Kenkyu-jo.

Inferno Distribution entschloss sich, die Geschichte Hachikos zu verfilmen. Produzent Bill Johnson erzählt, das Drehbuch habe ihn sofort überzeugt: „Mir war klar, dass das Thema des Films – Treue, Hingabe und bedingungslose Liebe – eine Menge Leute ansprechen würde.“ Johnson mag dabei an die Kinozuschauer gedacht haben, doch zunächst schlug das Projekt natürlich vor allem die Schauspieler in seinen Bann.

Für Jason Alexander etwa, der den grummeligen, doch gutherzigen Bahnhofsvorsteher spielt, steht HACHIKO in einer Reihe mit anderen Tierfilm-Klassikern. „Tiere opfern sich für die Liebe“, sagt er. „Sie haben diese große Würde und diesen Edelmut, den man bei Menschen so oft vermisst. Hachikos Geschichte hat eine wirklich tiefgehende Message, doch sie drängt sich nicht auf. Es ist eine ganz ruhige, kleine Story, die bei aller Vielschichtigkeit und Intelligenz doch ganz schlicht erzählt ist. Dieser Hund hat kein besonders abenteuerliches Leben. Da geht es um einen Mann, der den Hund zu sich nimmt und ihm sein Herz schenkt, und der Hund erwidert diese Gefühle. Es geht nicht um Heldentaten. Hachiko rettet weder jemandem das Leben noch zieht er irgendwen aus einem brennenden Auto. Es gibt keine großen Momente. Es geht nur darum: ‚Ich habe dich gefunden. Ich verstehe dich. Und ich widme dir mein Leben, ohne ein großes Getue darum zu machen.‘ Ich muss sagen, dass mich das derzeit wirklich tief bewegt.“

Auch Tagawa fiel es nicht schwer, sich von Hachiko ansprechen zu lassen. „Man könnte sagen, dass ich selbst auf gewisse Art auf dem Bahnhofsvorplatz sitze und auf etwas mehr Menschlichkeit warte“, sagt der Schauspieler. In einer Szene entziffert Ken, Parkers Professoren-Kollege an der Universität, das japanische Schriftzeichen für „Acht“, „hachi“, am Halsband des Akita-Welpen. „Hachi“ hat im Japanischen nicht nur eine numerische Bedeutung, sondern ist – ähnlich wie die liegende Acht in der westlichen Mathematik – auch das Symbol für Unendlichkeit: Und endlos ist auch Hachikos Treue.

Joan Allen gesteht, dass sie „schlicht die Fassung verlor “, als sie das Drehbuch zum ersten Mal gelesen hatte. „Wir leben in einer Welt, in der sich alles so rasend schnell bewegt. Je älter man wird, desto rascher verfliegt die Zeit. Man hetzt herum und versucht, möglichst viel zu erledigen, doch es bleibt nie genug Zeit, immer ist man schon wieder unterwegs. Ich denke, das ist die wunderbare Lektion dieser speziellen Geschichte: Nimm dir Zeit, tritt einen Schritt zurück und widme dich den Leuten, die dir wichtig sind, ganz und gar. Nicht alles in unserer Gesellschaft lässt sich einfach wegwerfen. Dieser Hund etwa hört nicht einfach auf und macht etwas anderes. Er wartet weiterhin auf das, was er liebt.“

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Richard Gere schließlich sagt, Hachikos Warten spreche etwas in ihm an, „wofür es eigentlich keine Worte gibt. Man fühlt es eher, im tiefsten Inneren seines Herzens: diese Ahnung, dass es im Grunde keinen Anfang und kein Ende der Liebe gibt; dass die Sehnsucht, die uns antreibt, das ganze Universum ausfüllt. Das, wovon diese Geschichte erzählt, bleibt letztendlich ein Mysterium. Es lässt sich nicht mit Worten einfangen.“

Produktion: Das Drebuch

Als Lasse Hallström von seinem alten Freund Richard Gere das Drehbuch zu HACHIKO erhielt, begleitet von einigen erklärenden Worten, war seine Neugier rasch geweckt. „Ich bin ja selbst ein großer Hundeliebhaber, und da sprach mich die Story natürlich sofort an“, erinnert er sich. „Ich las das Buch – und es war ein echtes Geschenk. Was für eine wunderbare Geschichte!“

Gere und Hallström sind nicht nur Nachbarn in Upstate New York, sie hatten auch 2006 schon miteinander „The Hoax“ gedreht, ein flottes und amüsantes Drama um einen notorischen Schwindler und Fälscher. Seitdem warteten sie auf eine weitere Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Gere hatte das Skript zu HACHIKO von seinem Agenten erhalten. Es dauerte jedoch eine Weile, bis er sich mit dem Stoff für einen Familienfilm beschäftigen wollte, doch als er schließlich die ersten Seiten gelesen hatte, konnte er sie nicht mehr aus der Hand legen. „Man würde nicht gleich denken, dass dies die Art von Film ist, die mich anspricht“, sagt Gere. „Aber nach dem Drehbuch habe ich geheult wie ein Baby. Meine erste Reaktion war: ‚Oh Mann, jetzt muss ich den echt drehen, oder?‘ Ich habe das Buch dann noch ein zweites Mal gelesen, um ganz sicherzugehen, und es hat mich noch immer sehr bewegt. Ich finde, diese Geschichte um einen Hund, der einfach nur auf dich wartet, hat etwas ungeheuer Symbolisches und Geheimnisvolles. Sie spricht irgendetwas in unseren Herzen ganz unmittelbar an. Dass da jemand zeigt: ‚Ich werde immer für dich da sein‘, dieses Gefühl von unbedingter Treue – das geht schon sehr tief.“

Gere wollte unbedingt Hallström als Regisseur. „Lasse ist für mich so etwas wie ein schwedischer Kobold“, sagt er. „Seine Frau und ich lachen immer, weil er der einzige ist, der in jeder Situation die totale Kontrolle behält – während wir keinen blassen Schimmer haben, was gerade geschieht oder warum.“

Die Einschätzung, dass Hallström ein gleichzeitig wunderbarer und völlig untypischer Filmregisseur ist, wird auch von den anderen Schauspielern und Teammitgliedern geteilt. Jason Alexander etwa, der in HACHIKO die nur auf den ersten Blick unbedeutende Nebenrolle des Bahnhofsvorstehers spielt, attestiert Hallström die Fähigkeit, auch die kleinste Filmfigur zu ihrer vollen Entfaltung zu bringen: „Lasse vertraut seinen Schauspielern. Man glaubt, mit ihm einfach nur nett zu plaudern, und ganz plötzlich stellt man fest, dass man Teil eines großen Gesamtbildes in seinem Kopf geworden ist. Er hat die wunderbare Angewohnheit, sich vollkommen im Hintergrund zu halten. Seine Art, dich als Schauspieler zu inszenieren, ist sehr ruhig und sanft. Du hast nie das Gefühl, als würdest du in eine bestimmte Richtung geschubst oder gezogen werden, aber irgendwie ist er trotzdem immer präsent und vermittelt dir, gut aufgehoben zu sein.“

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Auch Gere schätzt als Schauspieler Hallströms Art, Regie zu führen, sehr. „Er schlägt etwas vor, äußert eine Idee – und bringt damit etwas in dir zum Klingen“, erzählt er. „Irgendwann füllst du dann die Figur aus, machst sie dir komplett zu eigen und bist gleichzeitig überzeugt, dass das alles aus dir kommt und du nicht von außen gelenkt wirst.“ Hallström selbst war es wichtig, die Geschichte von Hachiko nicht ins Kitschige abgleiten zu lassen. „Es ist eine sehr simple Story: Ein Hund wartet jahrelang auf die Rückkehr seines toten Herrchens“, sagt der Regisseur. „Die Gefahr, sich da in Sentimentalitäten zu verlieren, besteht natürlich. Die Herausforderung war, genau das zu vermeiden. Richard nennt die Geschichte eine ‚Fabel‘ und konnte ihr nicht sehr viele komödiantische Aspekte abringen, aber ich sehe sie tatsächlich eher als dramatische Komödie. Das entspricht auch meiner Sicht auf die Welt: Das Leben ist hochdramatisch und gleichzeitig sehr komisch, oder nicht?“

Wie unmittelbar die Gefühle angesprochen werden, wenn es um das Schicksal eines Tieres geht, erzählt auch Sarah Roemer, die im Film die Tochter von Richard Gere und Joan Allen spielt: „Hunde sind so unschuldig und so treu und ihre Liebe ist so ehrlich und rein – deshalb empfand ich diese Geschichte beim Lesen des Buches als unglaublich berührend und traurig. Ich bin das Skript mit einer Freundin durchgegangen und wir heulten beide gleichzeitig. Sie hat mir anschließend gesagt: ‚Weißt du, wenn es deine Figur wäre, die da so viel Leid durchmachen müsste, fände ich es nur halb so schlimm – aber dieser süße Hund …‘“

Prduktion: Die Bestzung

Die Produzentin, die das Projekt HACHIKO von Anfang an vorangetrieben hatte, ist Vicki Shigekuni Wong. Schon während ihres ersten Aufenthalts in Japan Mitte der 80er-Jahre war Wong die Statue des Akita-Hundes Hachiko auf dem Vorplatz des Tag und Nacht von quirligem Leben erfüllten Shibuya-Bahnhofs in Tokio aufgefallen. Sie fand Inspiration in der Ruhe und Unerschütterlichkeit, mit der das Bronzetier inmitten des Trubels saß, und nachdem sie die Geschichte des legendären Hundes gehört hatte, taufte sie auch ihren eigenen Akita auf den Namen Hachiko.

Als ihr geliebter vierbeiniger Begleiter dann starb, wollte Wong in ihrer Trauer die Legende von Hachiko nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sie überzeugte ihren Freund, den erfahrenen Produzenten Paul Mason, aus der Geschichte einen Film zu machen. Die beiden engagierten den jungen Drehbuchautor Stephen P. Lindsey und fanden schließlich mit Inferno Distribution und dem Produzenten Bill Johnson die richtigen Partner, um HACHIKO zu finanzieren und auf die Leinwand zu bringen.

Wong erinnert sich noch an das erste Treffen, bei dem eine mögliche Besetzung für die Hauptrolle von Professor Parker Wilson diskutiert wurde: „Der erste Name, der aufkam, war der von Richard Gere. Später stellte sich dann heraus, dass er nicht nur die Rolle übernehmen, sondern auch als Co-Produzent mit einsteigen wollte. Wir konnten unser Glück kaum fassen! Schließlich gibt es kaum einen anderen Schauspieler, der so wie er Integrität und Mitgefühl verkörpert.“

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Während Geres Figur vom ersten Moment an, als der Akita-Welpe und er sich auf dem Bahnsteig treffen, eine tiefe Verbundenheit zu dem kleinen Hund zeigt, ist seine Frau Cate weniger begeistert. Sie besteht zunächst darauf, dass Parker den Hund so schnell wie möglich wieder loswird, doch in ihrem Ehemann ist zu diesem Zeitpunkt bereits das Gefühl erwacht, gebraucht zu werden. „Die Beziehung, die er zu Hachiko aufbaut, ist fast ein wenig irrational“, sagt Gere. „Sie besteht von Anfang an und wird nie infrage gestellt. Diesen Aspekt fand ich wirklich spannend.“ Für Gere war es wichtig, dass der Film ein Gefühl der Versöhnlichkeit, der Großherzigkeit und des Akzeptierens vermittelt. Es gefiel ihm, dass die Geschichte in einer Kleinstadt spielt, in der jeder jeden kennt und die eine Art selbstverständliche Intimität spiegelt: „Die Leute kennen sich und tratschen nicht die ganze Zeit übereinander“, erklärt Gere. „Keiner tritt dem anderen zu nahe, man lebt einfach nebeneinander – eben so wie Parker und Hachiko.“

Joan Allen, die Parkers Frau Cate spielt, sagt, dass Geres persönliches Wertesystem sich nicht so sehr von dem seiner Filmfigur unterscheidet. „Es war offensichtlich, dass es ihm sehr wichtig war, wie diese Geschichte erzählt wird. Er selbst versteht die unausgesprochenen Regeln des familiären Zusammenlebens bis ins Detail. Und als Schauspieler sucht er stets nach Möglichkeiten, wie er eine etwas tiefere und manchmal unerwartete Einsicht in bestimmte Aspekte der Geschichte übertragen kann. Er ist ein unglaublich spontaner, entspannter und charismatischer Mann.“ Dass Gere und sie ein so glaubhaftes Ehepaar darstellen, führt sie auf die berühmte schauspielerische „Chemie“ zurück: „So etwas kann man nicht herstellen. Entweder es klickt, oder es klickt nicht.“

Für Gere stand ohnehin außer Frage, dass für die Rolle der Cate die Wahl auf Joan Allen fallen würde. „Wir brauchten jemand, der in diese sehr einfache Geschichte eine große Präsenz und Ausdrucksstärke mitbrachte.“ Zugleich ist Allens Figur und die Art, wie sie sich benimmt, sehr zurückhaltend, weswegen es ideal war, „dass Joan sich auf der Leinwand ganz selbstverständlich bewegen, ja sich fast unsichtbar machen kann. Man kauft dieser Figur sofort, schon nach der ersten gemeinsamen Szene, ab, dass sie bereits sehr lange mit Parker zusammen ist.“ Auch für Lasse Hallström war die Zusammenarbeit mit Allen „eine einmalige Erfahrung: Es ist wunderbar, eine Schauspielerin zu erleben, die so dermaßen präzise und mühelos ihre Arbeit erledigt.“

In der Rolle des Professors Ken, Parkers bestem Freund und Kollegen an der Universität, ist Cary-Hiroyuki Tagawa zu sehen. Als Japanologe ist er Parkers erste Anlaufstelle, als dieser herauszufinden versucht, was es mit dem kleinen Akita auf sich hat. Tagawa ist in Tokio geboren, verbrachte dort einen Großteil seiner Kindheit und kannte so natürlich die Geschichte vom treuen Hund Hachiko. Als er hörte, dass Richard Gere in der amerikanischen Verfilmung dieser sehr japanischen Legende die Hauptrolle spielt, war er erleichtert: „Er hat ein tiefes Verständnis und eine große Liebe zu Tieren und zur Natur“, sagt Tagawa. „Auch dass er tibetischen Buddhismus praktiziert und in seinem Leben auf der Suche nach Frieden ist – das sind Dinge, die uns Japanern sehr am Herzen liegen.“

Produktion: Die Hunde

Die größte Herausforderung allerdings lag für Richard Gere in der Arbeit mit den Hunden. Hachiko wird im Film von verschiedenen Akitas dargestellt. „Ein Akita ist nicht der Typ Hund, den man mit Leckerlis ‚kaufen‘ kann“, sagt Gere. „Der mag dich entweder – oder er mag dich nicht.“ Akitas gelten als sehr anspruchsvoll und eigen. Gere erinnert sich, „dass es den Hundetrainern sehr wichtig war, dass ich die Hunde vorher traf. Denn die entscheiden sich auf der Stelle, ob sie dich akzeptieren oder nicht. Und wenn sie sich einmal entschieden haben, ändern sie ihre Meinung auch nicht mehr. Das war schon seltsam: Da verbringt man so viel Zeit damit, den Film zu stemmen, und dann hängt letztlich alles von dem einen Moment ab, wo man sich in die Augen sieht. Ich hatte beinahe Angst davor, sie zu streicheln!“ Zum Glück lief alles gut – und Gere wurde als „Mitglied“ des Rudels akzeptiert.

„Es gibt in der Branche dieses geflügelte Wort: ‚Arbeite nie mit Hunden oder Kindern.‘ Aber das kommt nicht daher, dass diese Arbeit so schwierig ist – sondern weil sie dir jede Szene stehlen!“, sagt Boone Narr, einer der erfahrensten Tiertrainer Hollywoods. Narr war so gut wie jeden Tag am Set mit zwei prächtigen Akitas und einigen Shiba-Welpen, die er aus dem ganzen Land zusammengesucht und sechs Monate lang trainiert hatte. Sie stellten Hachiko in seinen verschiedenen Lebensstadien dar. Narr erzählt, wie Gere ihn einmal fragte, was er als Tiertrainer für die schwierigste Aufgabe bei der Arbeit mit den Hunden halte. Er habe geantwortet: „Richard, am schwierigsten ist, es so aussehen zu lassen, als gehöre der Hund zu dir – und nicht zu dem Trainer, der hinter der Kamera steht.“ Fortan bemühte Gere sich nach Kräften, genau dies zu erreichen.

Es war klar, dass der Erfolg von HACHIKO maßgeblich davon abhängen würde, ob das Publikum eine emotionale Verbindung zu dem Hund aufbauen kann. Gleichzeitig erzählten alle Beteiligten Narr, dass die Arbeit mit den Akitas sie um den Verstand brächte, weil die Tiere nicht folgten und extrem stur seien. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen, in denen Hunde mitspielen, gab es bei HACHIKO weder Computereffekte noch Zirkustricks. Die Herausforderung für Narrs Team bestand also darin, die Hunde dazu zu bringen, das Mitgefühl der Zuschauer zu wecken. Monatelang machten die Akitas den Tiertrainern zu schaffen.

Doch dann gelang Narr der Durchbruch – und er erkannte, dass sich hinter der Sturheit der Akitas eine Intelligenz verbarg, wie man sie nur sehr selten bei Hunden findet. Mühelos fingen die Tiere genau die Emotionen ein, die der Film so dringend brauchte. „Diese Hunde waren unglaublich. Sie sind im Vergleich zu uns zweifellos die viel besseren Schauspieler“, sagt Richard Gere. „Die Akitas waren wirklich sehr, sehr beeindruckend“, stimmt Joan Allen ihm zu. „Das sind sehr geerdete Tiere, die folgen ihrem eigenen Rhythmus und sind nicht besonders versessen darauf, den Menschen zu gefallen. Und auch wenn Richard wirklich großartig ist – der eigentliche Star des Films ist Hachiko.“ Jason Alexander erzählt lachend, dass einer der Hunde, die Hachiko spielen, eine Hündin, als „die Meryl Streep unter den Akitas“ gilt. Alexander genoss die Drehtage mit ihr, denn „sie hatte dieses unglaublich ausdrucksstarke Gesicht. So hinreißend, edel und elegant!“ Akitas sind die einzige rein japanische Hunderasse, und Cary Tagawa betont, dass sie auch vom Charakter her „sehr japanisch sind: nicht besonders extrovertiert oder laut in ihren Gefühlsäußerungen, doch sehr achtsam und wach. Akitas sind, anders als die meisten Hunde, sehr ‚alte Seelen‘.“ Im Film findet sich diese Einschätzung auch in der Szene wieder, in der Ken seinem Freund Parker erklärt, warum Hachiko den Tennisball nicht apportiert: Akitas machen keine Tricks, um ihrem Herrchen zu gefallen. Wenn sie es tun, dann aus einem bedeutenderen Grund als für ein Tätscheln oder ein Leckerli.

Die Richtlinien für amerikanische Filmproduktionen, die mit Tieren arbeiten, sind sehr streng. Als offizielle Beobachterin der American Humane Association (AHA) war Marisa Bellis täglich auf dem Set und achtete darauf, dass die Hunde artgerecht behandelt wurden. Der kleine Hachiko übrigens wurde von einigen Shiba-Welpen dargestellt, einer japanischen Rasse, die auch im Westen gezüchtet wird und die den Akitas sehr ähnlich ist. Für die Aufnahmen mit dem halbwüchsigen und erwachsenen Hachiko arbeitete die Produktion dann mit echten Akitas.

Bellis erklärt, warum die Rolle der AHA bei Dreharbeiten weit über eine bloße Kontrollfunktion hinausgeht: „Oft sind die Zuschauer bei Filmen mit Tieren von dramatischen Szenen beunruhigt und denken, hier geschehe tatsächlich etwas Grausames. Sie beginnen sich zu fragen, ob beim Dreh wirklich keine Tiere misshandelt wurden – und das kann sich am Ende natürlich negativ auf das Filmerlebnis auswirken. Die AHA ist deshalb stets vor Ort, um solche Gedanken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Jede Tierszene wird dokumentiert und mit einer Erklärung, wie die Trainer das Tier dazu gebracht haben, dies oder jenes zu tun, auf der Webseite der AHA eingestellt. Auch darf nur die AHA in den Filmcredits bestätigen, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden kamen.“

Das Set von HACHIKO war extrem tierfreundlich gestaltet, und viele der Schauspieler und Crewmitglieder kamen täglich mit ihren eigenen Hunden – die oft in Hundemäntel gekleidet waren – zur Arbeit. Denn ein Großteil der Szenen spielt im Winter, und es wurde während der kältesten Zeit des Jahres auf Rhode Island gedreht. Das Wetter und die niedrigen Temperaturen bereiteten der AHA etwas Sorge, vor allem wegen der Welpen, deren Fell noch nicht die nötige Winterdichte hatte. Doch Bellis erläutert, dass die AHA gewöhnlich bereits im Vorfeld das gesamte Drehbuch durchgeht und gemäß ihren Richtlinien bestimmte Bedingungen für den Dreh vorschreibt.

Also wurde etwa darauf geachtet, dass für die Welpen, die rasch müde werden und schnell auskühlen können, genügend Ersatztiere vor Ort waren. „Manchmal hielten uns die Leute für ein bisschen bekloppt, weil wir so komische Vorstellungen haben“, schmunzelt Bellis. „So hat uns zum Beispiel die Kostümabteilung dabei geholfen, fellfarbene Heizelemente in einige Kostüme einzunähen, damit die Tiere es warm haben. Wenn also der kleine Hachiko im Film in einer Tragetasche zu sehen ist oder von Richard Gere auf dem Arm gehalten wird, dann sieht es nur so aus, als friere er – während er es in Wirklichkeit mollig warm hat.“

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