Während wir aktuell auf dem mittlerweile elften Film der nimmermüden Reihe warten, erreichen uns Neuigkeiten darüber, dass Altmeister und Michael Myers-Schöpfer John Carpenter als Produzent wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren möchte. Ein Grund mehr, die Anfänge des Kult-Slashers zu ergründen und uns genauer anzuschauen, wie „Halloween – Die Nacht des Grauens“ 1978 einst entstand.
Fangen wir an, indem wir einen Mythos entzaubern. Manche Fans behaupteten jahrelang hartnäckig, die Figur des Killers Michael Myers beruhe auf dem Leben des vermeintlich echten Serien-Killers Stanley Stiers, der in den 1920er-Jahren sein Unwesen getrieben haben soll. Blöd ist nur, dass noch nicht einmal dessen Existenz bewiesen ist und John Carpenter selbst oft genug betont hat, dass seine Kult-Figur reine Fiktion ist. (Quelle: „Reel Terror“ von David Konow) Wir können uns nun also bequem den echten Fakten widmen.
Die schockierende Wahrheit hinter „Texas Chainsaw Massacre“
Die Entstehung einer Legende: Michael Myers erblickt das Licht der Welt
Bevor John Carpenter 1978 den Horrorfilm revolutionierte, hatte er mit „Assault – Anschlag bei Nacht“ gerade einen kleinen, aber feinen Thriller abgeliefert, der zwar heute Kult-Status genießt, von einem Blockbuster aber weit entfernt war. Entsprechend standen dem Filmemacher nur bescheidene 325.000 US-Dollar zur Verfügung, was den Erfolg des Films umso größer erscheinen lässt. Dennoch brachte der Vorgänger-Film John Carpenter überhaupt in die Lage, „Halloween – Die Nacht des Grauens“ zu drehen. Der Produzent Irwin Yablans war von dem Film nämlich so angetan, dass er beschloss, dem Regisseur von seiner Idee zu berichten, einen Film über einen psychisch kranken Killer zu drehen, der Babysitter verfolgt. John Carpenter gefiel besonders die Idee, dass der Film nur an einer Nacht spielen soll und sagte zu. Mit seiner damaligen Freundin Debra Hill schrieb er in nur drei Wochen das Drehbuch.
Um Kosten zu sparen, wurde am Set an allen Stellen improvisiert. Die legendäre Maske von Michael Myers zum Beispiel besteht aus einer Captain-Kirk-Maske, die lediglich knappe zwei US-Dollar gekostet hat und vom Szenenbildner Tommy Lee Wallace umgestaltet wurde. Carpenter selbst ließ sich zunächst nur eine Gage von 10.000 US-Dollar auszahlen, obwohl er neben dem Drehbuch und der Regie auch für die musikalische Untermalung des Films verantwortlich war. Eine Beteiligung an den Einnahmen sollte ihn später noch fürstlich entlohnen.
Gedreht wurde der zu Halloween spielende Film dann übrigens im Frühling. Als Inspiration dienten dem Regisseur neben dem Gesamtwerk von Altmeister Alfred Hitchcock die Filme „Texas Chainsaw Massacre“ von Tobe Hooper sowie Dario Argentos „Rosso – Farbe des Todes“.
Zum Schluss noch ein kurioser Fun Fact: Die US-amerikanische TV-Fassung ist ca. zehn Minuten länger als die Kino-Version, da John Carpenter nach einigen Kürzungen und Streitigkeiten mit dem Sender NBC einwilligte, einzelne Szenen neu zu drehen und hinzuzufügen. Geschehen ist dies während der Dreharbeiten zur Fortsetzung.