Harlan - Im Schatten von Jud Süß: Der Name von Veit Harlan, Filmregisseur in den Diensten von Joseph Goebbels, ist vor allem mit Jud Süß verbunden, dem schändlichsten antisemitischen Spielfilm der NS-Zeit. Der Dokumentarfilm von Felix Moeller erzählt die Geschichte dieses schillernden und umstrittenen Regisseurs, dessen Filme die Mentalität unzähliger Zuschauer prägten und der auch nach dem Zweiten Weltkrieg seine Karriere fortsetzen konnte. In...
Handlung und Hintergrund
1940 erschien mit „Jud Süß“ ein von den Nazis in Auftrag gegebener antisemitischer Spielfilm, um die Zuschauer auf die Judenverfolgung einzuschwören. Das Propagandawerk ist als zentraler Hetzfilm gegen Menschen jüdischen Glaubens in die Geschichte eingegangen. Sein Regisseur, Veit Harlan, wurde nach dem Untergang des Dritten Reiches zwar vor Gericht gestellt, aber freigesprochen. Seinen Kindern und Enkeln hinterließ er damit ein Stigma, das sie lebenslang prägte.
Mit zahlreichen Filmausschnitten und Interviews seiner Familie zeichnet Felix Moeller ein genaues Bild von Leben und Werk Veit Harlans, dem wohl wichtigsten offiziellen Regisseur des Hitlerregimes. Ein Dokument zur Aufarbeitung eines schwierigen Kapitels deutscher Kulturgeschichte.
Einer der Meisterregisseure der Filmgeschichte, bleibt Veit Harlan (1899-1964) immer verbunden mit dem antisemitischen Propagandafilm „Jud Süß“ (1940) und dem Durchhaltedrama „Kolberg“ (1943/45), die ihm nach dem Krieg Prozesse wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ einbrachten. Der Mann, dessen Melodramen („Die goldene Stadt“) in der Nazi-Zeit in Europa von über 100 Mio. Menschen gesehen wurden, und der den Publikumsnerv perfekt traf, versuchte sich mit ambivalenten Rechtfertigungen („gezwungen worden“) dem zu entziehen, was Sohn Thomas, selbst Regisseur („Wundkanal“), Verantwortung gegenüber der Geschichte nennt.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Dr. Felix Moeller
Produzent
- Amelie Latscha
Drehbuch
- Dr. Felix Moeller
Musik
- Marco Hertenstein
Kamera
- Ludolph Weyer
Schnitt
- Anette Fleming