Joanne K. Rowling verzauberte unser Leben mit insgesamt 8 „Harry Potter“ Büchern. Ihre Werke wurden millionenfach verkauft und sogar in 48 Sprachen übersetzt. Obwohl das letzte Buch („Harry Potter und das verwunschene Kind“) 2016 publiziert und der letzte Film sogar schon 2010 im Kino gezeigt wurde, ist der Kult um den beliebten Zauberlehrling nicht abgerissen. Auch das 2023 veröffentlichte Videospiel „Hogwarts Legacy“ wurde von Fans sehnsüchtig erwartet.
Die britische Schriftstellerin Rowling liebte es, sich vor Veröffentlichung der Bücher an Fantheorien zu beteiligen oder selbst Gerüchte zum Inhalt zu verbreiten. Um die Spannung und Neugier hoch zu halten, ergänzt oder verändert Rowling oft noch etwas an den Charakteren oder spoilerte für Fans wichtige Details. Womit sie für so manche Kontroverse sorgte, erfahrt ihr hier.
Onkel Vernon ist für den Brexit
Dass Harrys Onkel Vernon (Richard Griffiths) eine Abneigung gegen alles Außergewöhnliche hat, ist allgemein bekannt. Das äußerte sich beispielsweise in seinem verzweifelten Versuch Harry (Daniel Radcliffe) von Hogwarts fern zu halten. Mittlerweile kennen wir auch seine politische Einstellung. Als das Thema Brexit in Großbritannien aufkam, war sich ein Fan sicher: Vernon Dudley ist pro Brexit. Rowling bestätigte seine These höchstselbst auf Twitter. Diese Aussage gibt der Buchreihe einen politischen Touch der realen Welt, die es eigentlich nicht braucht.
Dumbledore unterrichtete mehrere Fächer in Hogwarts
Neben seiner Tätigkeit als Schulleiter, ging Dumbledore noch einer lehrenden Aufgabe nach: Er unterrichtete das Fach „Verwandlung“. In „Phantastische Tierwesen 2 – Grindelwalds Verbrechen“ ist zu sehen, dass er seine Schüler auch in Verteidigung gegen die dunklen Künste ausbildete. Diese Referenz wurde zu Dumbledores Lebenslauf neu hinzugefügt und führte bei vielen Fans zu Verwirrung.
McGonagall erlebte mehrere Liebestragödien in ihrem Leben
Minerva McGonagall (Maggie Smith) ist die Hauslehrerin des Hauses Gryffindor und stellvertretende Schulleiterin in Hogwarts. Im Kampf gegen Voldemort (Ralph Fiennes) steht sie als Mentorin und enge Verbündete dicht an Harrys Seite. J. K. Rowling veröffentlichte auf Pottermore eine umfangreiche Ausführung unter anderem zur Kindheit, zum Werdegang und zur Ehe von Professor McGonagall. In dieser Geschichte wird nicht nur die entschlossene, mutige Frau, die wir kennen, dargestellt. Wir lernen auch eine verletzliche und emotionale Professorin kennen.
Es ist zwar immer spannend für die Fans mehr zum Charakter einer Figur zu erfahren, aber in diesem Fall wollen die gescheiterten Liebesbeziehungen und das starke Auftreten von Minerva McGonagall nicht so recht zusammenpassen.
Der Unterricht in Hogwarts ist für Schüler kostenlos
Rowling, die früher große finanzielle Probleme hatte, betonte schon öfter in Interviews, wie froh sie war, während des Schreibens der Bücher vom Sozialstaat unterstützt worden zu sein. Möglicherweise ist das der Grund dafür, dass sie ankündigte, die Schulausbildung in Hogwarts sei für alle Schüler kostenlos und das Zaubereiministerium übernehme die Ausgaben. Komisch ist allerdings, dass wir öfter beobachten konnten, wie beispielsweise Zauberstäbe oder Schulbücher gekauft wurden. Besonders die Familie Weasley hatte aufgrund ihrer vielen Kinder immer wieder Schwierigkeiten, die Schulmaterialien zu finanzieren. So wurden Umhänge oder Bücher innerhalb der Geschwister weitergereicht, sehr zur Belustigung der Familie Malfoy.
Die richtige Aussprache des Namens „Voldemort“
Der Hauptantagonist der Harry-Potter-Reihe hatte im Laufe der Zeit viele Namen: Tom Riddle, Du-weißt-schon-wer, der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf und natürlich Voldemort. Letzteren Namen haben wir all die Jahre offenbar falsch ausgesprochen. J. K. Rowling twitterte dazu, dass das „t“ am Ende des Namens stumm ist, um es mit dem französischen Wort für „Tod“ gleichzusetzen. Das Komische daran ist, dass Rowling VoldemorTs Namen selbst immer falsch ausgesprochen hat.
Frau Rowling, es ist eine Sache, zu entscheiden, dass der Name auf einmal mit einem stummen „t“ besser klingt. Es ist eine andere Sache, zu behaupten, Sie seien die Einzige, die ihn richtig ausspricht, wenn Sie es jahrelang falsch gemacht haben.
Dumbledore ist homosexuell
Eines der berühmtesten Geständnisse von J. K. Rowling ist, dass Professor Dumbledore schwul ist. Das enthüllte die Autorin bereits 2007 bei einer Lesung und nachdem alle Bücher veröffentlicht wurden. Sie erklärte weiter, dass Dumbledore und der Magier Grindelwald ein intimes Verhältnis hatten als sie jung waren. In den Filmen und Büchern wurde das nicht weiter thematisiert. Viele Fans hätten sich vor allem in „Phantastische Tierwesen 2 – Grindelwalds Verbrechen“ über einen Einblick in die Beziehung der beiden gefreut.
Harry Potter und Lord Voldemort sind verwandt
Dieser Umstand wurde bereits 2007 von Rowling kommuniziert. Harry Potter und Voldemort sind durch die Familie Peverell entfernt miteinander verwandt. So kam Harry zu Ignotus Peverell’s Unsichtbarkeitsmantel. Clevere Fans der Bücher haben diesen Zusammenhang vermutlich schon vorher erkannt.
Hermine und Ron haben Eheprobleme
Als noch nicht alle Bücher veröffentlicht waren, hat J. K. Rowling in einem Interview gespoilert, dass Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) noch zusammenkommen sollen. Fans, die gerne Harry und Hermine als Paar gesehen hätten, erfuhren, dass es zwischen den beiden nicht funktionieren wird. Das sorgte bei vielen für Unmut.
Später sagte Rowling dann auch noch, dass es zwischen Ron und Hermine Eheprobleme gäbe. Einige Fans verärgerte, dass die beiden nicht zusammen glücklich werden dürfen. Mittlerweile bereut Rowling die Entscheidung, dass Ron und Hermine zusammengekommen sind, da sie doch sehr unterschiedliche Charaktere haben.
Mit diesen beiden Aussagen gelang es der Autorin mit einem Schlag, gleich den Großteil ihrer Fanbase (zumindest für kurze Zeit) gegen sich aufzubringen.
Die Schlange Nagini ist ein Mensch mit einem Blutfluch
In „Phantastische Tierwesen 2 – Grindelswalds Verbrechen“ gab es eine weitere umstrittene Enthüllung: Voldemorts Schlange Nagini ist gar kein richtiges Tier. In Wahrheit ist sie ein Maledictus, also eine weibliche Person mit einer Blutverwünschung. Sie hat die Fähigkeit, sich in ein Tier zu verwandeln. Der Fluch besagt, dass man sich nach einiger Zeit nicht mehr in einen Menschen zurück verwandeln kann. Für einige Fans war das zu viel des Guten. Für Rowling war es eine entscheidende Auflösung.
Bellatrix und Voldemort hatten eine Beziehung
In den Büchern und Filmen waren die Verehrungsbekundungen von Bellatrix gegenüber Voldemort stets größer als es von anderen Todessern der Fall war. Doch mit der Veröffentlichung des Theaterstücks „Harry Potter und das verwunschene Kind“ im Jahr 2016 ging J.K. Rowling einen Schritt weiter und offenbarte, dass Voldemort und Bellatrix so etwas für eine Beziehung geführt haben müssen. Zeitlich gesehen muss diese irgendwo zwischen Teil 6 und Teil 7 statt gefunden haben. Sogar Charaktere wie Harry, Ron und Hermine wundern sich im Theaterstück über diesen Fakt, den Rowling nach der Haupt-Saga in den Kanon einfließen ließ.
Es gibt jüdische Studenten in Hogwarts
Bei der Harry-Potter-Reihe handelt es sich um ein weltoffenes Produkt unserer Zeit. Daher war es nicht überraschend, als jüdische Fans sich bei J. K. Rowling erkundigten, ob es in Hogwarts auch jüdische Schüler gäbe. Die Autorin bejahte diese Frage. Es gibt Anthony Goldstein, einen Ravenclaw-Schüler. Er gehört zu den 40 anderen Charakteren, die Rowling für die Bücher erfand.
Für viele Fans fühlte sich die Erwähnung eines einzigen jüdischen Charakters wie eine billige Möglichkeit an, etwas postmortal in die Reihe einzufügen und kam entsprechend nicht gut an.
Zauberer und Hexen benutzten lange keine Badezimmer
Vielleicht war es das berüchtigste Beispiel für die verrückten Einfälle J. K. Rowlings. Nach eigenen Angaben benutzen Zauberer und Hexen erst im 18. Jahrhundert die Sanitäranlagen der Muggel. Wir haben bereits darüber berichtet. Vorher haben sie ihre Exkremente einfach weggezaubert. Verständlich, dass diese Information von den Fans nicht gut aufgenommen wurde und für ordentlich Spott sorgte.
Spätestens seit dieser Offenbarung warten Fans nicht mehr auf Insider-News der Autorin, wie sie es früher taten. Sie halten eher ein Augenrollen bereit, wenn Rowling wieder eine ihrer unnötigen Ideen rund um die magische Welt von Harry Potter und Co. veröffentlicht.