Mittlerweile ist auch seit den letzten Teilen der überaus erfolgreichen „Harry Potter“-Saga über ein Jahrzehnt vergangen. Ungeachtet dessen erfreuen sich die Buch- und Filmreihe heutzutage noch großer Beliebtheit und auch das neue Videospiel „Hogwarts Legacy“ wurde schon heiß erwartet. Auch nach all den Jahren kommen Details und unbekannte Fakten der Filmreihe an die Oberfläche, die selbst manchen versierten Fan überraschen. Folgt uns auf eine magische Reise von Beinahe-Besetzungen und unglaublichen Spezialeffekten bis hin zu detailverliebter Arbeit an den Sets.
1. Kleider machen Leute
Es gibt neben Voldemort und anfangs auch Prof. Snape wohl kaum einen Charakter, der unbeliebter im Harry-Potter-Universum ist: Dolores Umbridge (Imelda Staunton). Cineasten mag im fünften Teil der Serie folgendes Detail ins Auge gefallen sein: Während Umbridge ihre Macht an Hogwarts ausbaut und letztlich sogar die Schulleitung übernimmt, nimmt ihr Outfit ein zunehmend dunkleres Rosa an. Umso mächtiger und bösartiger sie im Laufe des Filmes wird, umso pinker wird dementsprechend ihre Garderobe.
2. Machtverlust
Beim dunklen Lord verhält es sich dagegen genau umgekehrt. Nach seiner Rückkehr trägt Voldemort (Ralph Fiennes) satte, schwarze Umhänge und Gewänder. Sukzessive nimmt die Farbsättigung seiner Kleidung ab, da das Geheimnis um seine Horkruxe entdeckt und diese nach und nach zerstört werden. Gegen Ende trägt er nur noch ein schmutziges Grau und wirkt augenscheinlich reizbarer und sichtlich angeschlagen.
3. Steven Spielberg als Regisseur
Zu Projektbeginn war Steven Spielberg, berühmt für „E.T.“, „Jurassic Park“ und „Schindlers Liste“, für den ersten „Harry Potter“-Film als Regisseur vorgesehen. Nach wenigen Monaten verließ er das Projekt, da ein Kinderfilm seiner Meinung nach keine weitere Herausforderung für ihn darstellte. Chris Columbus, der sich vorher mit „Kevin allein zu Haus“ einen Namen machte, übernahm dann bekanntlich die Regie für die ersten beiden Teile.
4. Grüne versus blaue Augen
Vielen Fans der Buchreihe war es ein Dorn im Auge, dass Daniel Radcliffe nicht die leuchtend grünen Augen seiner Vorlage teilte. Dies wog umso schwerer, da ihm viele im Buch und Film bescheinigten, dass er die Augen seiner Mutter Lily Potter geerbt habe. Tatsächlich sollte Radcliffe ursprünglich grüne Kontaktlinsen tragen, die er jedoch nicht vertrug. J.K. Rowling versicherte, dass sie nur bedingt auf die grüne Iris Wert legte.
5. J. K. Rowling erhielt fast einen Auftritt
Apropos Besetzung für Lily Potter: Als noch der erste Teil der Saga gedreht wurde, erhielt J. K. Rowling das Angebot, die Mutter Harrys zu mimen. Sie sagte jedoch ab, da sie sich nicht als Schauspielerin sah, sei es auch nur für eine kleine Rolle. Stattdessen übernahm Geraldine Somerville den Part.
6. Zauberstabproduktion
Die Requisitenabteilung bei Warner Bros. leistete ganze Arbeit: Mehr als 3.000 Zauberstäbe wurden im Laufe der acht Filme aus Holz, Plastik und Gummi hergestellt und genutzt. Jeder Zauberstab weist ein einzigartiges Design auf und spiegelt die Persönlichkeit seines jeweiligen Trägers wieder. Dabei soll allein Daniel Radcliffe als Harry mehr als 70 Zauberstäbe benötigt haben – ihm zerbrachen einige Exemplare, weil er in Pausen gerne unbewusst auf seinen Knien trommelte.
7. Hugh Grant als Gilderoy Lockhart
Wer hätte das gedacht? Fast wäre der narzisstische Gilderoy Lockhart vom charmanten Hugh Grant verkörpert worden. Durch Terminkollisionen mit seinem damaligen Projekt „Ein Chef zum Verlieben“ im Jahr 2002 musste er jedoch Abstand von Harry Potter nehmen. Stattdessen übernahm der vielfältig talentierte Sir Kenneth Branagh die Rolle.
8. Flammenwerfer
In der mehrteiligen Filmreihe wurde sichtlich nicht an visuellen Effekten gespart. Überraschend kommen dann solche Filmdetails zutage: Im vierten Teil „Harry Potter und der Feuerkelch“ speit der Ungarische Hornschwanz teilweise echtes Feuer. Anstatt das Feuer von VFX-Künstlern rein digital in der Post-Produktion entwickeln zu lassen, entwickelte das Spezialeffekt-Team einen Flammenwerfer mit einer Reichweite von 12 Metern.
9. Nagini
An sehr vielen Stellen ist Harry Potter ohne Frage ein CGI-Spektaktel, nichtsdestotrotz überrascht dieser Fakt: Voldemorts treue Begleiterin Nagini wurde nicht nur digital erstellt, sondern am Set befand sich eine echte Python sowie mehrere lebensgroße Replikate aus der Abteilung für Creature Effects.
10. Verbotener Wald
Gründe zum Gruseln gab es im Verbotenen Wald auf dem Hogwarts-Gelände mehr als genug. Die Produktion der Filmszenen in ebendiesem gestalteten sich als recht aufwendig, anfangs wurde noch im Black Park in Buckinghamshire gedreht. Jedoch war die Umgebung zu wenig kontrollierbar, sodass das Produktionsteam kurzerhand entschied, einen eigenen Wald zu bauen. Manche der künstlichen Bäume erreichten einen Durchmesser von knapp 4,5 Metern, mussten jedoch genügend Abstand zueinander bieten, sodass ein Ford Anglia hindurch rasen konnte.
11. Münzregen
Zuschauer werden sich erinnern, „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ startete mit einer fulminanten Raubaktion in der angeblich sichersten Bank der Zauberwelt. Allein, um dieses Spektakel zu visualisieren wurden mehr als 210.000 Münzen hergestellt – ein wahrer Geldregen.
12. Modell-Hogwarts
Ein weiteres herausragendes Kunststück: Modellbauer kreierten das Hogwarts-Schloss und Umgebung im Maßstab 1:24, basierend auf der Konzeptgrafik von Stuart Craig. Jeder Bereich des Modelschlosses wurde gefilmt und mit digitalen Effekten erweitert, um unvergessliche und realistisch wirkende Ansichten von Hogwarts zu erzeugen. Das Miniaturschloss kann weiterhin in den Warner Bros. Leavesden Studios bestaunt werden.
13. Robin Williams als Hagrid
Nach dem enormen Erfolg des Harry Potter-Franchise ist es kaum vorstellbar, dass jemand anderes als Robbie Coltrane den herzensguten Halbriesen Hagrid darstellen könnte. Robin Williams, uns u.a. bekannt aus „Good Morning, Vietnam, „Mrs. Doubtfire“ oder „Club der toten Dichter“, interessierte sich sehr stark für die Filmadaption, da er selbst großer Fan der Buchreihe war. Bevor es jedoch überhaupt zu einem Vorsprechen kam, scheiterte Williams als Amerikaner am strengen Auswahlverfahren, da J. K. Rowling ausschließlich britische Schauspieler engagierte.
14. Eulenpost
Auch keine Mühen gescheut wurde beim Training der Eulen. Es dauerte mehrere Monate bis die trainierten Eulen Briefe an die Jungschauspieler in der Großen Halle überbringen konnten. Allein für Harrys Hedwig wurden vier verschiedene Eulen eingesetzt, die jeweils für ganz spezifische Aufgaben zuständig waren.
15. Keine Magie für Harry
Wer einmal darauf achtet, dem wird auffallen: Harry spricht im ersten Film „Harry Potter und der Stein der Weisen“ keinen einzigen Zauberspruch. Sicherlich lässt er vor seiner Zeit in Hogwarts einmal das Schutzglas der Boa constrictor im Zoo mittels Magie verschwinden und fliegt bei Madam Hooch zum ersten Mal einen Besen, aber im Gegensatz zu seinen Freunden Ron und Hermine, kommt aus seinem Mund nie ein ‚Wingardium Leviosa‘ oder ‚Alohomora‘. Ziemlich verrückt – dafür holt er in den folgenden Teilen schnell auf.
16. Drucken mit Magie
Chapeau an die Grafikabteilung unter Leitung von Miraphora Mina und Eduardo Lima, welche die magische Welt mit ihren Details erst richtig zum Leben erweckt haben. Jede einzelne Buchseite, Verpackung, unzählige Plakate, die Karte des Rumtreibers, Nachrichten im Tagesprophet und Klitterer wurden von dem kleinen Team erstellt. Vom Tagespropheten wurden allein 40 Ausgaben und vom Klitterer mehr als 25.000 Seiten gedruckt. Auf jeder Seite waren einzigartige Artikel, Schlagzeilen, Werbung und sogar Horoskope abgebildet. Zur Unterhaltung aller waren oft Anspielungen auf die Schauspieler oder andere Crew-Mitglieder enthalten. Mehr Hingabe und Begeisterung für eine Aufgabe ist wohl kaum möglich.
17. Eddie Redmayne als Tom Riddle
Fast wäre Eddie Redmayne uns schon vor „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ im Harry Potter-Universum begegnet. Ursprünglich hatte er sich für den Part des jungen Voldemort in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ beworben, erhielt jedoch nie einen Rückruf. Umso besser, dass er darauf schließlich die Chance erhielt, sich als sympathisch-skurriler Hauptcharakter Newt Scamander zu beweisen.
Ihr möchtet noch tiefer in die magische Welt von Harry Potter & Co. eintauchen? Dann schaut doch einmal bei „Harry Potter: 15 Easter Eggs, die ihr bestimmt verpasst habt“ vorbei.