Die „Harry Potter“-Serie von HBO sorgt seit ihrer Ankündigung für Fan-Kritik. Nach einer neuen Stellungnahme des Studios wenden sich nun einige Fans vollständig von der Serie ab.
Jüngste Ankündigungen zur „Harry Potter“-Serie von HBO spendeten kürzlich ersehnten Optimismus für Fans, die der Serie noch kritisch entgegenblickten: Nicht nur wurde versprochen, dass die Serie sich mehr an den Bücher orientieren soll, als die Filme es taten, sondern auch, dass die Serie über die Bücher hinausgeht und womöglich Bezüge zu unter anderem „Phantastische Tierwesen“ herstellen könnte.
Diese neu gewonnene Zuversicht löste sich bei einer Vielzahl von Potterheads nun schlagartig in Luft auf. Grund dafür ist ein neues Statement seitens HBO. In dem Statement bezieht sich das Studio auf die Kontroverse um „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling, die online unter anderem mehrfach trans*feindliche Posts veröffentlichte. Genaueres dazu erfahrt ihr in dem hier verlinkten Artikel. 2020, also drei Jahre bevor die „Harry Potter“-Serie angekündigt wurde, bezog sich das Unternehmen Warner Bros., welches HBO besitzt, noch wie folgt zu den Posts der Autorin (via Variety):
„[Diese] Ereignisse […] haben unseren Entschluss als Unternehmen gefestigt, schwierige gesellschaftliche Fragen anzugehen. Die Position von Warner Bros. in Bezug auf Inklusion ist gut etabliert und die Förderung einer vielfältigen und inklusiven Kultur war noch nie so wichtig für unser Unternehmen und unser Publikum auf der ganzen Welt. Wir schätzen die Arbeit unserer Geschichtenerzähler*innen sehr, die so viel von sich selbst geben, um ihre Kreationen mit uns allen zu teilen. Wir erkennen unsere Verantwortung an, Empathie zu fördern und das Verständnis für alle Gemeinschaften und alle Menschen zu unterstützen, insbesondere für diejenigen, mit denen wir zusammenarbeiten und die wir durch unsere Inhalte erreichen.“
Daher ist die Entrüstung einiger Fans umso immenser, nachdem HBO nun dieses Statement veröffentlicht hat (via Variety):
„Wir sind stolz darauf, erneut die Geschichte von ‚Harry Potter‘ zu erzählen – die herzerwärmenden Bücher, die von der Kraft der Freundschaft, Entschlossenheit und Akzeptanz sprechen. J.K. Rowling hat das Recht, ihre persönlichen Ansichten zu äußern. Wir werden uns weiterhin auf die Entwicklung der neuen Serie konzentrieren, die nur von ihrer Beteiligung profitieren wird.“
Mehr zur Serie erfahrt ihr hier im Video:
„Harry Potter“-Fans reagieren entrüstet – und das zu Recht
Nach der Stellungnahme von HBO äußerten viele Fans beispielsweise auf Reddit ihre Enttäuschung und Frustration über das Unternehmen, besonders da es sich vor vier Jahren noch anders positionierte. Einige dieser Fan-Reaktionen lauten wie folgt:
„Niemand sagt, dass sie sich nicht online blamieren darf und doch sind wir hier. Wenn sie Leute online schikanieren und Fehlinformationen verbreiten will, ist das ihre Sache, aber wir dürfen sie auch darauf hinweisen. Freie Meinungsäußerung, wie HBO sagt.“
„Natürlich hat sie das Recht dazu, aber sie muss auch die Konsequenzen tragen.“
„Ehrlich gesagt, zeigt die ‚Phantastische Tierwesen‘-Reihe allein schon, wie wenig von ihrem Beitrag profitiert wird.“
„Stimmt, aber wir haben das Recht, sie dafür zur Rede zu stellen, dass sie andere entmenschlicht und generell ein unangenehmer Mensch ist. Das gilt in beide Richtungen, HBO, egal was euer Profit sagt.“
„Ich denke, ich werde mein Abonnement genau an dem Tag kündigen, an dem die Show herauskommt, um ein Zeichen zu setzen. Können wir das alle so timen?“
„Kurz gesagt, HBO: Ihr sind verdammte Feiglinge.“
Da zahlreiche Fans hofften, dass die Serie diverser sein wird als die Filme, ist das Statement von HBO auch für mich besonders ernüchternd. Ja, es handelt sich natürlich um Rowlings geistiges Eigentum, aber sie hat die Inszenierungsrechte wissentlich an Warner Bros. verkauft, weswegen sie theoretisch die Möglichkeit hätten, mehr oder weniger etwas Eigenes daraus zu machen. Sofern Rowling beispielsweise ebenfalls im Casting-Prozess involviert sein wird, stehen die Chancen für Schauspieler*innen schlecht, die sich als trans* identifizieren, in der Serie mitzuspielen. Außerdem bleibt für mich die Frage bestehen, wie inklusiv und vielfältig die erzählten Geschichten sein werden, wenn die Autorin weiterhin so stark eingebunden ist. Eine Serie, die wirklich divers und inklusiv ist, hätte nicht nur die Möglichkeit, neue Geschichten und Perspektiven zu bieten, sondern auch das „Harry Potter“-Universum auf eine Weise zu erweitern, die es für eine neue Generation von Zuschauer*innen relevant und inspirierend macht.
Wie die Serie letztendlich ausfallen wird, bleibt abzuwarten, wenn sie 2026 startet. Alle acht „Harry Potter“-Filme könnt ihr derweil aktuell mit einem Abo auf RTL+ oder einer Mitgliedschaft bei Prime Video zu streamen.
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