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Day of the Flowers: Komödie mit ernsten Tönen um zwei schottische Schwestern im Kuba-Urlaub. Filmdebüt von Tänzer Carlos Acosta.

Handlung und Hintergrund

Das unbekümmerte Fashion-Victim Ailie ist genau das, wogegen ihre Schwester, die Anti-Kapitalismus-Aktivistin Rosa, protestiert. Entsprechend getrennte Leben führen beide in Schottland, bis der Tod ihres Vaters Bobby sie wieder zusammenführt. Da dessen zweite Ehefrau einen geschmacklosen Golf-Pokal aus seiner Asche fertigen will, klaut Rosa diese kurzerhand und fliegt mit Mitstreiter Conway nach Kuba. Um Bobbys Überreste am Tag der Blumen in der Heimat zu verstreuen. Gegen Rosas Willen kommt Ailie mit auf die Reise, womit der Streit programmiert ist.

Die oberflächliche Ailie ist genau das, wogegen ihre Schwester, die Anti-Kapitalismus-Aktivistin Rosa, protestiert. Entsprechend getrennte Leben führen beide in Schottland, bis der Tod ihres Vaters Bobby sie wieder zusammenführt. Da dessen zweite Ehefrau einen geschmacklosen Golfpokal aus seiner Asche fertigen will, klaut Rosa diese und fliegt mit Mitstreiter Conway nach Kuba, um die Überreste am Tag der Blumen in der Heimat zu verstreuen. Gegen Rosas Willen kommt Ailie mit auf die Reise, womit der Streit programmiert ist.

Weil sie die Asche ihres Vaters in Kuba verstreuen wollen, gehen zwei grundsätzlich verschiedene Schwestern gemeinsam auf Reisen. Britische Komödie mit ernsten Tönen, eine hinreißende Ode an das herb-romantische Kuba.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Roberts
Produzent
  • Jonathan Rae,
  • Jonathan Rae
Darsteller
  • Eva Birthistle,
  • Charity Wakefield,
  • Carlos Acosta,
  • Bryan Dick,
  • Christopher Simpson,
  • Manuel de Blas,
  • Luis Alberto Garcia,
  • Enrique Molina,
  • Aurora Basnuevo,
  • Phyllis Logan
Drehbuch
  • Eirene Houston
Musik
  • Stephen Warbeck
Kamera
  • Vernon Layton
Schnitt
  • David Freeman,
  • John Wilson
Casting
  • Celestia Fox

Kritikerrezensionen

    1. Die charmante britische Komödie "Hasta la Vista, Sister!" lässt gegensätzliche Themen und Charaktere genüsslich aufeinanderprallen. Zwei schottische Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können, ergeben unter der karibischen Sonne eine spaßige Fish-out-of-Water-Konstellation. Der Aufenthalt auf Kuba erweitert vor allem Rosas Horizont: Sie entdeckt, dass sich die Wirklichkeit nicht in ihr Schwarz-Weiß-Denken fügen will. Das betrifft auch ihre Ansichten über die Liebe. Regisseur John Roberts ("Krieg der Knöpfe", "Station Jim") verbindet Wohlfühlatmosphäre mit authentisch wirkender Situationskomik und einem ironischen Blick auf sozial engagiertes Gutmenschentum.

      Schon in Glasgow wird klar, dass sich Rosa – nach der Sozialrevolutionärin Rosa Luxemburg benannt – und ihre Schwester Ailie in verschiedenen Welten bewegen. Rosa versucht gerade, Passanten zum Konsumverzicht zu bewegen, und kanzelt die jüngere Schwester ab, deren Aussehen verrät, wie gerne sie shoppen geht. Nach Kuba bringen die Schwestern jeweils ein westliches Klischee über das Land mit: Rosa betrachtet die Menschen und die Lebensverhältnisse durch ihre sozialromantische Brille, Ailie stylt sich wie für eine Fünfziger-Jahre-Party und freut sich auf das schicke Nachtleben.

      Auf Kuba erwarten die Schwestern Probleme mit den Behörden – die Asche wird konfisziert – und mit betrügerischen Einheimischen. In diesen Schwierigkeiten kristallisiert sich heraus, dass Ailie viel mehr Menschenkenntnis und praktische Vernunft besitzt, als Rosa ihr zugetraut hätte. Die Hierarchie zwischen großer und kleiner Schwester gerät ins Wanken. Ihre Konflikte sorgen für ständigen Nachschub an Dialogwitz. Witzig ist auch, wie die scheinbar so kopfgesteuerte Rosa, die Angst vor Enttäuschungen in der Liebe hat, ihre Gefühle für den Tänzer und Reiseleiter Tomas (Carlos Acosta) nicht wahrhaben will. Dabei sorgt gerade diese zarte Romanze dafür, dass der Trip für sie nicht allzu unangenehm wird.

      Lokalkolorit gibt es reichlich und zwar einmal fern der schon oft gefilmten Hauptstadt Havanna: Rosa lernt auf dem Land die Gastfreundschaft armer Leute kennen, bevor sie entdeckt, was sie wirklich im Schilde führen. In einer Provinzstadt wird getanzt und musiziert und natürlich fehlen die typischen Oldtimer-Autos auch hier nicht. Der Film skizziert mit leichter Hand, wie nebenbei, auch den mit der Revolution verbundenen kubanischen Nationalstolz und schlägt von dort eine Brücke zu einem Familiengeheimnis, dem Rosa und Ailie auf die Spur kommen. Unbeschwert und ohne Hektik fügen sich all diese verschiedenen Aspekte zu einer kleinen, feinen Komödie, die mehr Biss hat als manches andere Roadmovie mit Urlaubsatmosphäre.

      Fazit: Die leichte und spritzige Komödie "Hasta la Vista, Sister!" über zwei schottische Schwestern und ihren konfliktreichen Trip nach Kuba verbindet Wohlfühlatmosphäre mit satirisch angehauchtem, treffsicherem Witz.
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    2. ¡ Hasta la vista, Sister!: Komödie mit ernsten Tönen um zwei schottische Schwestern im Kuba-Urlaub. Filmdebüt von Tänzer Carlos Acosta.

      Berührend ehrliche Komödie mit ernsten Tönen, in der zwei schottische Schwestern ihr Familiengeheimnis in Kuba aufdecken.

      Als typische Romcom mag John Roberts Werk beginnen - aber mit derlei Konventionen spielt der Kinderfilmer („Krieg der Knöpfe“) nur. Er verwendet Komik als Ausgangspunkt für eine spöttische Charakterstudie zweier rivalisierender Schwestern, die ihre Beziehung und Herkunft klären. Neben stark gespielten éducation sentimentale, ist es die Insel Kuba, die mit lieblich-herben Charme verzaubert. Roberts Ode an Land und Kultur nutzt dezente Feel-Good-Töne für die bewegende Auflösung eines sensiblen Reifungsprozesses.

      Rosa (ungeschminkt: Eva Birthistle) ist eine verbissene Anti-Kapitalismus-Aktivistin, ihre Schwester Ailie (Charity Wakefield) exakt das, wogegen Rosa Sturm läuft: ein Fashion-Victim im unbekümmerten Konsumwahn. Bevor die zweite Ehefrau ihres verstorbenen Vaters Roddy auf der Trauerfeier seine Asche zu einem Golf-Pokal fertigen kann, klaut und überführt die resolute Rosa sie mit Kumpel Conway (Bryan Dick) nach Kuba, um am „Day of the Flowers“ (Originaltitel), die Asche ihres Vaters in seiner Heimat zu verstreuen. Mit dabei: Ihr verhasstes Schwesterherz.

      Ein Abenteuer, das aus romantischer Sicht verhalten ausfällt. Es widmet sich mit witzigen Beobachtungen und Wortwechseln den Charakteren, allen voran Rosa, um nach und nach den melodramatischen Kern offenzulegen. Die vermeintlich unabhängige Weltverbesserin ist neben dem attraktiven Glamour-Schwan Ailie nicht nur das hässliche Entlein - sondern auch die emotional Unreifere, die zwischen zwei Männern wählt (Kubas Ballettstar Carlos Acosta als integrer Helfer und Christopher Simpson als Beznesser, ein Heiratsschwindler, dem sie auf den Leim geht) und sich für den Falschen entscheidet. Das Recht darauf - und aus Fehlern zu lernen - ist ein angenehm reifes Filmmerkmal. Sowie die menschlichen Figuren, die ihren Klischees widersprechen.

      Dabei lernt Rosa die Wahrheit über ihre Eltern und Kuba: Sie wird von blauäugigen Vorstellungen kuriert, was Roberts mit einer von legeren Bossa-Rhythmen unterlegten, authentischen Reise in den Sozialismus unterstreicht. Seine Verneigung vor Land, Leben und Mentalität kommt ohne Postkartenansichten aus. Kein süßliches, aber ein betörendes Porträt des heutigen Kuba, das mit Romantisierungen aufräumt. Um zugleich mit einer sympathischen Ballade zu verzaubern, die berührend ehrlich davon handelt, eigene Gefühle zu entdecken und über den eigenen Schatten zu springen. tk.
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