Have a Nice Day

Handlung und Hintergrund

Irgendwo in einer tristen südchinesischen Industriestadt wird ein tödliches Karussell in Gang gesetzt, als der Baustellenfahrer Xiao Zhang (gesprochen von Zhu Changlong) einen Koffer, in dem sich eine Millionen Yen befinden, klaut. Das Geld gehört dem Mafiaboss Onkel Liu (Yang Siming), der sofort einen Killer beauftragt, den gestohlenen Koffer zurückzuholen. Xiao Zhang wiederum braucht das Geld, um die verpatzte Schönheitsoperation seiner Freundin rückgängig zu machen, denn sonst will sie nicht heiraten.

In bester Tarantino-Manier entwickelt sich die Hatz nach dem Geldkoffer zu einem düsteren Thriller, der einen tiefen Blick in das moderne China erlaubt. Das Geld zieht immer neue Habgierige an, die alles für den Koffer geben würden. Vor der Kulisse einer grauen Industriestadt werden immer mehr Menschen in das Verbrechen gezogen, während der Koffer seine Besitzer wechselt — und eine Spur von Leichen zurücklässt.

„Have a Nice Day“ — Hintergründe

Man solle immer der Spur des Geldes folgen, lautet eine alte Weisheit. In dem düsteren Animationsfilm von Liu Jian („Jia men jie hun ba“) ist diese Spur blutrot. Selten ist es einem Animationsfilm so gut gelungen, Elemente des Gangsterdramas mit bitterem Witz und einem zynischen Realismus zu verbinden. „Have a Nice Day“ ist eine Satire, die sich ganz in die Tradition von Quentin Tarantinos frühem Meisterwerk „Pulp Fiction“ stellt und nebenbei die chinesische Gesellschaft entlarvt.

Seine Weltpremiere feierte der Zeichentrickfilm „Have a Nice Day“ (Originaltitel: „Hao ji le“) auf der Berlinale 2017 im Wettbewerb um den Goldenen Bären. In Berlin ist das Gangsterdrama leer ausgegangen. Auf Festivals wie dem Philadelphia Film Festival 2017 oder dem Fantasia Film Festival 2017 konnte der Film jedoch unter anderem in den Kategorien Bester Animationsfilm abräumen.