Michael Mann verdanken wir einen der größten Actionfilme aller Zeiten. Dabei langweilt ihn das actionlastige Filmgenre heutzutage, wie er jüngst im Interview verriet.
Mit „Heat“ hat Michael Mann 1995 einen Heist-Film auf die große Leinwand verfrachtet, der heute als wahrer Klassiker des Action-Kinos gilt. Seine Begeisterung für das Genre ließ er sein Publikum in den Folgejahren mit „Collateral“ sowie „Public Enemies“ spüren. Doch heutzutage bekundet der 79-jährige Hollywood-Regisseur großes Desinteresse, wenn es um die aktuellen Genrevertreter geht, wie er Total Film verriet.
Am 9. August 2022 erschien der Roman „Heat 2“, der sowohl als Prequel wie auch als Sequel zu dem Actionfilm aus dem Jahr 1995 fungiert. Michael Mann möchte sein jüngstes literarisches Werk nun in einen Spielfilm adaptieren und im Rahmen der Vorbereitungen sprach der Hollywood-Akteur mit Total Film über seinen Roman und die Vorbereitungen für den Film. Dabei verlor er auch einige Worte über das Action-Kino von heute, was ihn schlichtweg langweile:
„Ich bin einfach gelangweilt davon. Es ist nicht wirklich spannend. Ich meine manchmal ist die Choreografie so außergewöhnlich, dass sie faszinierend und ziemlich gut ist. Aber im Regelfall: Nein. [Die Action] ist einfach lahm.“
Zwar ist Michael Manns Meinung aufgrund der stets schnellen und teils lieblos produzierten Actionfilme durchaus nachvollziehbar, nichtsdestotrotz gibt es einige Vertreter des Genres, die mitreißende Kinoerlebnisse liefern. In unserem Video möchten wir euch fünf Franchises vorstellen, die für grandiose Action stehen:
Warum „Heat 2“ keine Serie wird
Im Interview hat Total Film den vierfach für den Oscar nominierten Regisseur zudem gefragt, ob er sich vorstellen könnte, „Heat 2“ als Serie zu verwirklichen. Trotz des heutigen Stellenwerts der Produktionen für das Fernsehen sowie zahlreiche Streamingdienste möchte der Filmschaffende jedoch der großen Leinwand treu bleiben:
„Es gibt fantastische Arbeit im Serienbereich und aus welchen Gründen auch immer, hat sie eine kurze Halbwertszeit. Dino De Laurentis (Filmproduzent, der mit Michael Mann für „Blutmond“ zusammenarbeitete, Anm. d. Red.) sagte einst zu mir: ‚Michael, es gibt den kleinen Bildschirm und die große Leinwand.‘ Damit war alles gesagt. Ich will das Fernsehen nicht schlecht machen. Es ist wirklich [ein goldenes Zeitalter]. Aber das große Kinoerlebnis – es gibt nichts Vergleichbares.“
Mit „Showdown in L.A.“ hat Michael Mann Ende der 1980er Jahre bereits eine Heist-Geschichte ins Fernsehen gebracht, die in gewisser Weise als Vorlage für „Heat“ diente. Denn einst sollte der Regisseur eine TV-Serie für den US-Sender NBC entwickeln und nutzte für den Pilotfilm den Stoff aus seinem bereits fertiggestellten Drehbuch für „Heat“. Die 180 Seiten, die für den Kinofilm vorgesehen waren, wurden auf die Länge eines Pilotfilms fürs Fernsehen heruntergekürzt und schon war die erste Episode „Showdown in L.A.“ fertig – zumindest auf Papier. Heute können wir von Glück reden, dass NBC die Serie recht früh eingestampft hat und Michael Mann später die Chance erhielt, sein Action-Meisterwerk auf die Kinoleinwand zu verfrachten.
Bis „Heat 2“ über die große Leinwand flimmern wird, dauert es vermutlich noch eine Weile. Denn bislang gab es noch keine offizielle Bestätigung, dass der Film tatsächlich umgesetzt wird. „Heat“-Darsteller Al Pacino wünscht sich laut einer Meldung von „Entertainment Weekly“, dass Timothée Chalamet die junge Version seiner Rolle aus dem ersten Teil verkörpern soll. Das könnte allerdings etwas knifflig werden, da die Vorgeschichte aus „Heat 2“ nur sechs Jahre vor den Ereignissen aus „Heat“ angesiedelt ist. Al Pacino war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von „Heat“ bereits Mitte 50, Timothée Chalamet ist aktuell gerade einmal 26.
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