Da ist es also – das Haar in der Suppe. Aber was soll’s! Nicht weiter der Rede wert. Einfach ignorieren und sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren. Richtig? Richtig! Wirklich gute Horrorfilme verlieren doch durch so einen lächerlichen Filmfehler nicht an Überzeugungskraft. Ein kleines Logikloch ist halb so wild. Kann ja mal passieren. Der Film funktioniert trotzdem noch gut. Oder? ODER?
Hellraiser
Sie ist das Tor zur Hölle! Erstellt von einem wahnsinnig genialen Spielzeugmacher gewährt diese komplizierte Puzzlebox aus den „Hellraiser“-Filmen wahrlich nicht jedem den Zugang zu den Freuden der Dunkelheit. Man muss schon ein besonders begabter Geist sein oder (siehe „Hellraiser 2“) ein autistisches Mädchen, um den rätselhaften Mechanismus jemals überwinden zu können. Der geheime Trick, den nur die außergewöhnlichsten Menschen erkennen: Darüberstreichen und Knopfdrücken! Wait, what?
Signs - Zeichen
Wir erinnern uns: Dank der unerklärlichen „Vision“, die Mel Gibsons Filmtochter in „Signs – Zeichen“ hat, findet die verängstigte Familie die einzige Schwachstelle der bösartigen Aliens heraus: Wasser! Für die Außerirdischen ist H2O wie giftige Säure – absolut tödlich. Fragt sich, warum die Aliens dann ausgerechnet einen Planeten erobern wollen, dessen Oberfläche zu 2/3 mit Wasser bedeckt ist. Sind die bescheuert?
Texas Chainsaw 3D
Fortsetzungen werden gerne mal mit der engeren Verwandtschaft gerechtfertigt. Der Sohn des Helden, die Tochter des Opfers oder – so geschehen in „Texas Chainsaw 3D“ – die Cousine des Bösewichts. Die zwanzigjährige Heather Miller, gespielt von Alexandra Daddario, kehrt im Film von 2013 zurück nach Texas, um dort ein geerbtes Anwesen in Anspruch zu nehmen. Im Verlauf des Films stellt sich heraus, dass die gute Heather das Baby aus dem Original von 1973 sein soll, was „Texas Chainsaw 3D“ folgerichtig in die frühen 90er versetzt. Dumm nur, dass im Film mit iPhones herumgewedelt wird. Die kamen erst 2007 auf den Markt. Um fast zwei Jahrzehnte kann man sich schon mal vertun.
Freddy vs. Jason
Wenn diese Zwei sich streiten, freut sich der Zuschauer. „Freddy vs. Jason“ sollte in erster Linie ein Film für die langjährigen Fans der beiden großen Horrorserien werden. Leider wurde das Gipfeltreffen von einer eklatanten Schlampigkeit im Drehbuch überschattet. So findet Freddy Krueger im Film heraus, dass sein Widersacher Jason Voorhees panische Angst vor Wasser hat. Und zwar, weil Jason als Kind im Crystal Lake ertrunken ist. Nette Idee, wären da nicht die unzähligen Szenen aus der „Freitag, der 13.“-Serie, die das genaue Gegenteil beweisen. Dieser Mann hatte nie Angst vor Wasser. Setzen, sechs!
Alien 3
Irgendwie musste es weitergehen. Um die Brücke zu „Aliens“ schlagen zu können, legten die Autoren von David Finchers „Alien 3“ einfach ein letztes Xenomorph-Ei in die Sulaco. Daraus schlüpfte bekanntlich ein Face-Hugger, der alle an Bord tötete und Ripley mit einer neuen Königin befruchtete. Etwas konstruiert, aber möglich. Immerhin war die Königin in „Aliens“ für kurze Zeit allein an Board und hätte dort sicher ein Ei legen können, oder? Nope! Ohne ihren widerlichen Eiersack, dessen ekeligen Gebärmechanismus wir wenigen Szenen zuvor in aller Ausführlichkeit zu Gesicht bekamen, sollte das mit dem Ei unmöglich sein. Immerhin wurde wir Zeuge, wie sich die Königin ihres Gebärtraktes selbst entledigt. Ein Logikloch, wie es im Buche steht.
Halloween
Der Anfang von „Halloween“ zeigt, wie Michael Myers seine Schwester umbringt. Als Kind! Das ist nicht nur sehr verstörend, sondern auch ein logisches Problem für den Film. Direkt danach, das erfahren wir im Verlauf des Films (und später auch im Remake von Rob Zombie), kommt Myers in eine psychiatrische Anstalt, wo er die nächsten 15 Jahre auch bleibt. Als junger Mann bricht er schließlich aus und fährt viele hundert Kilometer zurück in seine Heimatstadt Haddonfield, Illinois. Mit dem Auto. Obwohl er keinen Führerschein hat. Und ihm in den 15 Jahren Hochsicherheitstrakt auch sicher niemand Fahrstunden gegeben hat.
World War Z
Die 1. Klasse ist auch nicht mehr, was sie war mal. Als Brad Pitt in „World War Z“ den Vorhang im Flugzeug zur Seite schiebt, offenbart sich ihm ein Bild des Schreckens. Im Abteil dahinter wird geschrien, gespukt, geschlagen und mutiert – dutzende Zombies zerfleischen die panischen Fluggäste! Das grauenvolle Treiben ist so ohrenbetäubend, dass…man hinter dem hauchdünnen Tuchvorhang zur Economy Class davon absolut nichts mitbekommt. Geeeeenau.
Saw
Guter Film, großer Erfolg, mangelhafte Logik – der finale Twist hat nämlich ein paar sehr dicke Schönheitsfehler. Jigsaw liegt bekanntlich mehrere Stunden auf dem Boden und spielt zwischen den rätselnden Opfern Toter Mann. Da liegt also ein älterer Mann, ein Krebspatient, stundenlang regungslos am Boden. Und dieser Mann soll laut Drehbuch volle sechs Stunden so getan haben, als würde er nicht einmal atmen. Und niemand hat auch nur die geringste Bewegung an seinem Körper gesehen. Puh! Ganz schön weit hergeholt. Aber da ist noch mehr. „Saw“ zeigt uns immer wieder überdeutlich, dass Jigsaw in seinen beiden Händen einen Tape Recorder und einen Revolver hält. Sonst nichts! Wo zur Hölle kommt also die Fernbedienung für den elektrischen Schlag her, welchen er Adam verpasst? Na?
Resident Evil
Die künstliche Intelligenz in „Resident Evil“ ist einfach programmiert: Das T-Virus darf sich nicht verbreiten. So wird es uns erklärt. Dumm nur, dass wirklich jede (!) einzige Entscheidung, die die „Red Queen“ im Film trifft, das genaue Gegenteil bewirkt. Ohne die K.I. wären die Chancen auf eine Verbreitung drastisch geringer gewesen. Ein Beispiel: Warum alle Forscher töten und Umbrella darüber im Unklaren lassen? Damit noch mehr Menschen nach dem Vorfall sich Zugang zum Infektionsherd verschaffen? Tolle Idee!
A Nightmare On Elm Street
Horrorfans wissen: Die berühmte Horror-Serie um den Teenager jagenden Freddy Krueger spielt in Springwood, Ohio. Fragt sich nur, warum die Protagonisten im ersten Teil ständig über mögliche Erdbeben reden, vor deutlich sichtbaren Palmen stehen oder an den berühmten Kanälen von L.A. vorbeifahren. Ups.