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Her: Bis vor kurzem noch trudelte Theodore, professioneller Verfasser einfühlsamer Briefe für Kunden, denen die passenden Worte fehlen, recht haltlos durchs Leben, nachdem seine langjährige Beziehung mit Catherine in die Brüche gegangen ist. Doch zu seiner Verwunderung entwickelt Theodore zur Computerstimme Samantha Gefühle, die schnell über eine bloße Schwärmerei hinausgehen.

„Her“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Wenn wir auf einen anderen Menschen treffen, dann nehmen wir sein Äußeres war und können ihm in die Augen schauen. Viele Faktoren spielen dann eine Rolle, ob wir uns in diesen Menschen verlieben können, oder eben nicht. Doch für Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) ist das alles nebensächlich, denn er verliebt sich vielmehr in eine Stimme. Mehr bleibt ihm auch nicht übrig, denn seine Herzensdame Samantha (Scarlett Johansson) ist körperlos. Sie ist lediglich die Stimme von Theodores neuem Betriebssystem, das über eine künstliche Intelligenz verfügt und anscheinend auch Emotionen aufbauen kann.

Die zärtliche Stimme kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn Theodore trudelt etwas haltlos durchs Leben. Er verfasst zwar gefühlvolle Briefe für Kunden, denen die richtigen Worte fehlen, doch in seinem eigenen Leben sieht die Welt nicht ganz so rosig aus. Nachdem seine langjährige Beziehung mit Catherine (Rooney Mara) in die Brüche ging, hat er sein Lächeln verloren. Doch dann kommt Samantha in sein Leben und er fühlt sich zu der lieblichen Stimme sofort hingezogen und auch sie scheint nicht abgeneigt zu sein. Schnell entwickeln sich Gefühle, die weit über eine bloße Schwärmerei hinausgehen, doch seine Umwelt betrachtet die Entwicklungen kritisch. Kann so eine Liebe überhaupt funktionieren, wenn lediglich die Stimme vorhanden ist? Kann eine Beziehung eine Chance haben, wenn das Körperliche abwesend ist?

„Her“ - Hintergründe

Für die Stimme der Samantha engagierte Spike Jonze die Schauspielerin Samantha Morton, doch beim Schnitt stellte Spike Jonze fest, dass sein Film mit dieser Stimme nicht funktionierte. Daraufhin bekam Scarlett Johansson den Zuschlag allein durch ihre Stimme für Gefühlregungen zu sorgen, was ihr auch hervorragend gelang. Regisseur Spike Jonze konnte 2014 für das Drehbuch zu „Her“ den Oscar entgegennehmen.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Spike Jonze
Produzent
  • Daniel Lupi,
  • Natalie Farrey,
  • Chelsea Barnard,
  • Megan Ellison,
  • Vincent Landay
Darsteller
  • Joaquin Phoenix,
  • Scarlett Johansson,
  • Amy Adams,
  • Rooney Mara,
  • Olivia Wilde,
  • Portia Doubleday,
  • Sam Jaeger,
  • Matt Letscher,
  • Chris Pratt
Drehbuch
  • Spike Jonze
Musik
  • Arcade Fire
Kamera
  • Hoyte van Hoytema
Schnitt
  • Eric Zumbrunnen,
  • Jeff Buchanan
Casting
  • Ellen Lewis,
  • Cassandra Kulukundis

Kritikerrezensionen

    1. So ungewöhnlich wie betörend schön. Bild und Ton gehen eine die Sinne vernebelnde Symbiose ein. Zugleich clever, aufrichtig emotional und mit einer faszinierenden Prämisse versehen.
      Mehr anzeigen
      1. Theodore ist erfolgreich in seinem Beruf. Wie kaum ein anderer schreibt er einfühlsame handgeschriebene Briefe im Auftrag anderer, voller Liebe, Wärme und Zuneigung. Doch privat hat ihn das Glück verlassen. Die Scheidungspapiere liegen auf dem Tisch, eine neue Liebe scheint nicht in Sicht. Eines Tages installiert Theodore bei sich das personalisierte Computersystem OS. In „Samantha“ findet er eine verständnisvolle Zuhörerin, die Witz, Charme und Intuition besitzt und auf ihn eingeht. Und bald schon ist Samantha mehr für Theodore als nur die Stimme aus dem Computer. Die Grundidee des Films klingt aberwitzig und futuristisch: Eine Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine. Doch obwohl der Film von Spike Jonze in der Zukunft spielt, sind wir schon heute, mit der Kommunikation fern vom persönlichen zwischenmenschlichen Kontakt, gar nicht so weit davon entfernt. Und doch setzt der Film ganz auf Gefühl: Ganz zart entwickelt sich diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Theodore und Samantha (im Original von Scarlett Johannsen gesprochen), die das herausragende Drehbuch von Jonze selbst immer wieder mit kleinen Gags auflockert und vielen dramaturgisch geschickt gesetzten Wendungen versieht. Joaquin Phoenix meistert dabei eine unglaubliche Aufgabe. Er spielt große Teile des Films nur mit einer Stimme im Ohr und es gelingt ihm dennoch, Gefühle von Verliebtheit, Zuneigung und Sehnsucht glaubhaft zu übermitteln. Die Musik, immer passend zur Stimmung, und die perfekt inszenierte Bildsprache spielen eine weitere wichtige Rolle in der Annäherung der Beiden. Spike Jonze widmet sich der Liebe in all ihren Facetten. Ob sie vergangen ist, freundschaftlich, romantisch oder vergebens. All dies macht HER zu einem so wahrhaftigen, ehrlichen und tief berührenden Film über das Wesen der Liebe. In welcher Form auch immer.

        Jurybegründung:

        Ganz allmählich entwickelt sich eine große intensive Liebe zwischen Theodore und Samantha, aber wie wird sie enden? Samantha ist Teil des neuen elektronischen Assistenten-Programmangebots OS in einer nicht allzu fernen Zukunft. Sie ist extrem lernfähig und einfühlsam, erinnert an alle Termine, checkt Mails auf ihre Bedeutung und schickt auch schon mal Texte von Theodore an einen Verleger. Denn Theodere ist von Beruf Verfasser von Liebes- und Dankesbriefen in allen Lebenslagen und damit sehr erfolgreich. Zurzeit ist er jedoch eher pessimistisch gestimmt, in sich gekehrt durch die Trennung von seiner Frau. Mit Samantha als Beraterin werden seine alten Kräfte geweckt. Über ihre hochintelligenten Fähigkeiten und ihrem Einfühlungsvermögen für menschliche Bedürfnisse entwickelt Samantha selbst Emotionen, Körpergefühle und romantische Vorstellungen. Sie ist nicht mehr nur Assistentin und Beraterin sondern sie sucht eine Nähe, die beide inniglich vereinigen. Sie, die körperlose Stimme eines Programmsystems und er, der Mensch, der sie an allen seinen Lebenszusammenhängen und Fragen teilnehmen lässt.

        Diese scheinbar absurde Konstruktion entwickelt sich im Film einerseits zu einem, auch mit Humor geprägten, Vergnügen beim Zuschauen und Zuhören und andererseits zu einer fast beklemmenden Akzeptanz einer fast therapeutisch und psychoanalytisch funktionierenden Beziehung zwischen Mensch und Maschine. In häufig kammerspielartig inszenierten Dialogen treffen der männliche reale Part und die weibliche Stimme der immateriellen Samantha mit ihrer zugewandten, dann zärtlichen, immer präsenten und Fragen wie Entscheidungen treffenden Stimme als nie zusehende Wesenheit aufeinander, anfangs mit dem oft traurigen Gesicht im Close up, bei Aktivitäten in der Wohnung, in Restaurants, beim Strandausflug, in der Stadt.. Es ist erstaunlich, wie eine gut inszenierte Sprachgestaltung nach und nach einen Charakter mit menschlichen Empfindungen beim Zuhören formt.

        Kein menschliches Wesen kann so viel Empathie und absolute Nähe vermitteln wie dieses Computerprogramm. Die fast belastend wirkende Realitätsnähe akzeptieren wir mit jedem Schritt der Entwicklung, den die beiden Protagonisten gehen. Es entwickelt sich eine teilweise erschreckende und doch berührende Akzeptanz. Philosophisch berührt der Film die Frage: Was ist wahrhaftige Beziehung und woran zeigt sich Liebe? Dieser Exkurs wird konsequent weiter gedacht, wenn Theodore erfährt, dass Samantha zur selben Zeit weitere 641 Beziehungen dieser Art begleitet.

        Die visuelle Gestaltung der Zukunft im Film, die viel mit der Realität heutiger Megastädte zu tun hat, bietet dennoch eine glaubhafte Vision des Wohnens „von Morgen“. Ihre unbehauste Leere steht für die innere Einsamkeit der Menschen. Mediale Weiterentwicklungen bis hin zu Hologrammen für Computerspiele mit direkten Gesprächen zwischen Spieler und Spielfiguren, schwebende Bilder im Raum, Sprach- und Bewegungssteuerung für E-mail-Empfang, Straßenzüge mit Riesenbildschirmen. Eine herausragende musikalische Begleitung und der Soundtrack unterstützen und fördern die Handlung. An manchen Stellen dominiert der Sprachanteil tatsächlich sehr stark, hier spürt auch der Zuschauer das Fehlen des zweiten Gesichts und des Körpers, einschließlich Mimik und Gestik. Aber wo kein Körper ist, muss die Sprache eben diese Aufgabe der Überzeugung übernehmen. Bliebe dann nur noch die Frage nach den „Menschenrechten“ für Computer, aber das ist nun wirklich nicht Thema dieses berührenden Films über Liebe und Wahrhaftigkeit.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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        1. Zugegeben, die Prämisse von "Her" - einer "Spike Jonze Love Story", wie man auf dem Filmplakat im Untertitel lesen kann - klingt zunächst reichlich absurd. Und vermutlich wird der Film deshalb auch gerne unter dem Genre Komödie geführt. Doch Spike Jonze, der den Film geschrieben, inszeniert und mitproduziert hat, gelingt es, aus diesen ungewöhnlichen Voraussetzungen eine der einfühlsamsten Liebesgeschichten der letzten Zeit zu machen.

          "Her" spielt in Los Angeles in einer nahen Zukunft. Die Welt von Theodore Twombly sieht aus, als wäre sie vom Apple-Chefdesigner höchstpersönlich entworfen, beziehungsweise so, als hätte sich das iDesign inzwischen auf sämtliche Lebensbereiche ausgebreitet. Computer sind in der Gesellschaft allgegenwärtig, kommuniziert wird beispielsweise nur noch über einen Knopf im Ohr, der per Sprachsteuerung aktiviert wird. In diesem Setting wird eine hochentwickelte KI schon einmal ganz plausibel. Was die Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine plausibel macht, sind die beiden hervorragenden Hauptdarsteller, von denen eine sogar nur mit ihrer Stimme arbeiten muss.

          Die intelligenten, witzigen und zärtlichen Dialoge zwischen Joaquin Phoenix ("Walk the Line", "I'm Still Here ") und Scarlett Johanssons ("Lost in Translation", "The Return of the First Avenger") Stimme aus dem Off bestimmen weite Teile des Films und prägen seine Stimmung. Es ist beeindrucken, wie die körperlose Hauptdarstellerin es dennoch schafft, der Figur allein mit ihren Worten Charakter zu geben und den Zuschauer ebenso wie Theodore Twombly für sich einzunehmen. "Her" ist ein ruhiger, langsamer Film, in dem viel gesprochen wird und der Twomblys Welt – auch seine Gefühlswelt – in stimmungsvollen Bildern einfängt. Die Set-Designer und Kostümbildner haben sich viel Mühe gegeben, dem Film einen dezent futuristischen Look zu verpassen. Und auch wenn er oft melancholisch und nachdenklich ist, hat "Her" komische Momente, die vor allem daraus resultieren, wie Joaquin Phoenix den kauzigen Einzelgänger Theodore Twombly spielt.

          Seine Premiere feierte "Her" schon im Oktober 2013 beim New York Film Festival. Regisseur und Drehbuchautor Spike Jonze wurde nicht nur mit einem Golden Globe ausgezeichnet, sondern erhielt bei den diesjährigen Academy Awards auch einen Oscar für das beste Originaldrehbuch. Zurecht. Die Worte, die Spike Jonze geschrieben hat (allein schon der Name seines Protagonisten: Theodore Twombly), und Scarlett Johanssons Wahnsinnsstimme, die ihnen in "Her" Leben einhaucht, sind zwei gute Gründe, den Film im englischen Original zu sehen. Und zumindest dann ist "Her" ein großartiger Film. Über die Liebe, über das, was Liebe darf und wo Liebe möglich ist. Er steht damit in der Tradition von Klassikern wie "Harold und Maude" oder "Brokeback Mountain" – und ist absolut sehenswert.

          Fazit: In einem futuristischen Setting und mit zwei großartigen Hauptdarstellern erzählt "Her" die Geschichte einer ungewöhnlichen, unmöglichen Liebe zwischen Mensch und Computer. "Her"vorragend!
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          1. Wie ein kleines Wunder wirkt Spike Jonze neues Werk! Hier geht es um die ewige Liebe zu einer Seele, die nicht einmal sichtbar ist! So aufrichtig und unaffektiert wird das vorgespielt, dass es auf Anhieb entwaffnend ist. Es ist einer dieser Filme, die uns fest umarmen, dass uns ganz warm wird ums Herz - Schnurrbart, Brille und Scheitel, so tritt Joaquin Phoenix auf. Er spielt Theodore, einen Angestellten der nahen Zukunft, der wirkt wie ein kafkaesker Nerd. Für eine Agentur erstellt er "handgeschriebene persönliche Briefe", die Kunden kaufen können. Diese Briefe garniert Theodore mit eigenen Erlebnissen wie seiner gescheiterten Ehe. Das L.A. der Zukunft (in Wahrheit wurde in Shanghai gefilmt) wird bevölkert von einer modernen Wohlfühl-Gesellschaft. Theodore beschäftigt sich vor allem mit Mails und einem überdimensionierten Compuer Game. Auf seinem Smartphone betrachtet er ein fast entmenschtliches Super-Model, so einsam ist Theodore. Diese virtuellen Welten beruhen aber auf romantischen Vorstellungen! In wen kann sich Theodore verlieben? In seine Nachbarin Amy (Amy Adams)? Seine Ex-Frau Catherine (Rooney Mara)? Gar in sein Blind Date (Olivia Wilde)? Nein, Theodore verliebt sich in die Stimme seines Computerbetriebssystems. Sie heisst Samantha und ist körperlos. Scarlett Johansson leiht Samantha ihre rauchige Stimme. Theodore reagiert anfangs noch gehemmt, kennt dann aber keine Grenzen mehr ob seiner digitalen Geliebten. Joaquin Phoenix und Scarlett Johansson - was für ein schönes Liebespaar körperloser Sehnsucht! Gibt es überhaupt ein "Aber"? Vielleicht das, dass Her ein wenig zur Selbstzufriedenheit neigt? Im Ganzen aber stellt Her einen der einnehmendsten und trotzdem provozierendsten Filme des Jahres dar! Einen Film, den man auf keinen Fall zum ersten Date sehen sollte! Dazu haben wir die kuriosesten Liebesfilme ausgesucht. Zusammengestellt als Film List auf der Webpage unserer Videothek cinegeek.de
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