Ben hat nur einen Wunsch: Er möchte ein Zauberer werden, genauso wie sein berühmtes Vorbild Hans Smid, den er mit seiner Familie in einer Vorstellung bewundert hat. Daher übt er zu Hause auch fleißig mit seinem Vater die Tricks des Magiers und stellt seine eigene Show auf die Bühne, zusammen mit Sylvie, einer Klassenkameradin, die ihm assistiert. Doch dann, nach einem besonders raffinierten Trick, verschwindet Sylvie auf einmal spurlos. Ist hier Zauberei am Werk? Mit viel Humor und Wärme taucht dieser liebevoll gemachte niederländische Film ein in die Welt der Kinder und ihrer Fantasien. Dabei hält Regisseur Joram Lürsen die kindliche Perspektive stets aufrecht und sieht die Welt durch ihre Augen. Der Spaß kommt hier nie zu kurz, vor allem bei Figuren wie Bens Vater, der mit seiner Tollpatschigkeit im allerbesten Sinne sympathisch daherkommt und gerade den kleinen Zuschauern so viel Vergnügen bereiten wird. Ganz nebenbei erzählt der Film auch vom Familienalltag, von verschiedenen Familienmodellen und zeigt auch Problematisches auf, ohne zu problematisieren. Gefahrensituation lösen sich schnell auf, Spannung und Abenteuer sind stets kindgerecht inszeniert und sorgfältig aufbereitet. Alle Darsteller haben sichtbar Spaß an ihren Rollen, was sich direkt auf den Zuschauer überträgt. Ein Film voller Magie und Herzenswärme - ganz wie ein großer Kindergeburtstag!
Jurybegründung:
Das Zaubern fasziniert alle Kinder, und genau diese Faszination kitzelt dieser Film sehr wirkungsvoll hervor. Der kleine Ben will unbedingt herausfinden, wie der berühmte Magier Hans Schmid Menschen verschwinden lassen kann und mit seiner Begeisterung für die Zauberkunst steckt er seinen Vater an. Dieser ist ein liebenswerter Tollpatsch, der alles falsch macht, und so geht auch der von ihm kopierte Zaubertrick böse daneben, denn seine Assistentin, Bens Schulfreundin, scheint danach wirklich verschwunden zu sein. Nun ist die Aufregung groß und die Medien belagern das Haus von Bens Familie. Doch Ben selbst ist so gewitzt, dass er das Rätsel des Verschwindens löst und schließlich auch das Geheimnis des Magiers erfährt.
Joram Lürsen hat hier konsequent einen Film inszeniert, der Kindern Vergnügen bereitet. Bens Familie ist unterhaltsam chaotisch, aber auch sehr liebevoll gezeichnet. Die Spannungsbögen werden nie zu weit gespannt - so wird schon recht bald klar, wie und warum das kleine Mädchen verschwunden ist. Dahinter steckt ein familiärer Konflikt, den die Kinder gut nachvollziehen können, denn die Erfahrung, dass sich die Erwachsenen nicht genug um sie kümmern, haben viele von ihnen gemacht. So werden in DAS GEHEIMNIS DES MAGIERS viele Probleme der Kindheit spielerisch und leicht behandelt. Es geht darum, dass Kinder Angst davor haben, ihre Eltern könnten sich trennen. Es geht um Konkurrenzkämpfe in der Schule, um die Schwierigkeiten, die eigene Identität zu entwickeln und darum, wie die Kinder lernen, die Reaktionen der Erwachsenen richtig zu verstehen. Dabei ist der Film aber nie vordergründig pädagogisch. Im Mittelpunkt steht immer die unterhaltsam erzählte Geschichte mit ihren überraschenden Wendungen. Und Ben als ein sehr sympathischer kleiner Held, der seinem Vater in jeder Situation überlegen ist. Welches Kind sieht das nicht gerne?
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)