Mit „Hidden Strike“ feiern Jackie Chan und John Cena einen Nummer-1-Hit auf Netflix. Doch ursprünglich hätte jemand anderes im Actionfilm dabei sein sollen.
Rund fünf Jahre lag die fertiggestellte Actionkomödie „Hidden Strike“ einfach nur so herum, kein Distributor wollte sie in die weltweiten Kinos bringen, nicht einmal direkt auf Blu-ray/DVD wurde sie veröffentlicht. Stattdessen fristete der von Regisseur Scott Waugh inszenierte Film sein Dasein als bloßer Eintrag etwa auf der Filmdatenbank IMDb und in den Vitas der beteiligten Stars. Apropos Stars, die waren mit ein Grund, warum viele bei der Sache nur mit dem Kopf schütteln konnten: Wann kann man schon einmal behaupten, einen 80 Millionen US-Dollar teuren Film mit Jackie Chan und John Cena in den Hauptrollen gedreht zu haben, den niemand jemals zu Gesicht bekommen wird?
Glücklicherweise konnte sich Netflix die Filmrechte sichern und „Hidden Strike“ über die Streamingplattform zur Verfügung stellen. Und siehe da, das Publikum nimmt das Angebot mit Kusshand an: In fast 60 Ländern konnte die Actionkomödie die Spitze der Filmcharts erklimmen, hält sich hierzulande seit knapp einer Woche auf Platz 1 und kann insgesamt 37,8 Millionen gestreamter Stunden vorweisen (via FlixPatrol). Für Netflix dürfte sich die Investition also bereits gelohnt haben.
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In „Hidden Strike“ spielen Jackie Chan und John Cena die ehemaligen Elitesoldaten Lou Feng und Chris Van Horne. Das ungleiche Duo kann einander zwar zunächst überhaupt nicht leiden, rauft sich aber in typischer Buddy-Manier letzten Endes zusammen, um einen großangelegten Öl-Diebstahl durch den hinterhältigen Owen Paddock (Pilou Asbæk) zu vereiteln. Der Mix aus „Rush Hour“-Dynamik, „Mad Max: Fury Road“-Verfolgungsjagden quer durch die Wüste und knallharten Stunts und Kämpfen, die an die besten Tage des mittlerweile 69-jährigen Jackie Chan erinnern, Stichwort „Mission Adler – Der starke Arm der Götter“, funktioniert über weite Strecken. Dem Sehvergnügen tun die hundsmiserablen Computereffekte und einige Humoreinlagen ohne jegliches Gefühl für Timing kaum einen Abbruch. Ihr habt den Film noch nicht gesehen? Dann werft einen Blick in den Trailer.
„Hidden Strike“: Sylvester Stallone statt John Cena
Ein wenig dürfte allerdings die Besetzung verwundern; und zwar, wenn man das Produktionsjahr beachtet. Als die Dreharbeiten zu „Hidden Strike“ 2018 beendet wurden, war John Cena eher für Komödien und für seine Synchronarbeit in Animations- und Cartoon-Projekten bekannt. Zu Beginn seiner Leinwandkarriere hatte er es zwar mit dem Actiongenre versucht, „The Marine“ und „Zwölf Runden“ kamen allerdings nicht besonders gut beim Publikum an.
Tatsächlich war Cena gar nicht die erste Wahl für die Rolle des Ex-Marine Chris Van Horne. Die hätte ursprünglich Sylvester Stallone übernehmen sollen. Die Actionikone ist seit vielen Jahren mit Jackie Chan befreundet, hat gar eine der ikonischen Szenen des Hongkong-Actionstars aus „Police Story“ für „Tango & Cash“ recycelt. „Hidden Strike“ hätte ihr erster gemeinsamer Film werden sollen, wenn man von ihrem Cameo-Auftritt in der Satire „Fahr zur Hölle Hollywood“ absieht. Stallone teilte damals gar voller Vorfreude einen entsprechenden Bericht über Instagram:
„Das wird ein großartiger Tag, wenn ich mit Jackie Chan, einem der größten und mutigsten Actionstars, die jemals gelebt haben, am Set stehe! Darauf habe ich schon lange gewartet!“
Daraus wurde letzten Endes nichts, da Stallone wegen der Arbeit an „Creed II“ verhindert war. Buchstäblich in letzter Sekunde kam dann John Cena als Ersatz an Bord. Ob Sylvester Stallone und Jackie Chan jemals gemeinsam in einem Actionfilm zu sehen sein werden, ist leider fraglich.
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