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Hin und weg: Tragikomödie um eine Gruppe von Freunden, der eine von ihnen sterbenskrank, die eine letzte gemeinsame Fahrradtour nach Belgien unternehmen. Vom Regisseur von "Lammbock" und "Dreiviertelmond".

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Handlung und Hintergrund

Eigentlich ist Urlaub der Moment im Jahr, in dem man etwas Abstand zum Alltag bekommt und in Ruhe die Seele baumeln lassen kann, während das restliche Leben an einem vorbeizieht. Doch leider bedeutet Urlaub in der Tragikomödie „Hin und Weg“ etwas ganz anderes, denn hier ist es vielmehr ein trauriger Grund, warum sich Freunde zusammenraffen und auf eine Reise gehen. Zusammen steigen sie auf ihre Räder und machen sich auf eine Radtour durch Belgien.

Hannes (Florian David Fitz) und seine Frau Kiki (Julia Koschitz) haben ein kleines Ritual: Jedes Jahr versammeln sie ihre engsten Freunde um sich, sie schwingen sich auf die Drahtesel und machen eine Radtour. Wohin es dabei geht, wird immer wieder neu entschieden, denn jedes Jahr darf ein anderes Mitglied aus der Gruppe bestimmen, welches Land mit dem Fahrrad erobert werden soll. Da Hannes in diesem Jahr dran ist, entscheidet er sich für Belgien, was bei den anderen Trip-Teilnehmern für lange Gesichter sorgt, ist Belgien doch nicht unbedingt dafür bekannt, ein Urlaubsparadies mit Sonne, Strand und Meer zu sein.

Doch schnell arrangieren sich alle mit dem etwas eigensinnigen Ziel und freuen sich auf die große Reise. Als sie aufbrechen ist die Stimmung gelassen, doch schon bald erfahren sie den wirklichen Grund, warum Hannes unbedingt nach Belgien wollte. Hannes leidet an einer unheilbaren Nervenkrankheit und da in Belgien Sterbehilfe erlaubt ist, will er hier seinen Frieden finden. Nach anfänglicher Bestürzung, beginnen die Freunde damit, ein letztes Mal zusammen die Tage und Nächte zu genießen und keinen Gedanken an morgen zu verschwenden. Sie beginnen zu leben.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Christian Zübert
Produzent
  • Benjamin Herrmann,
  • Florian Gallenberger
Darsteller
  • Florian David Fitz,
  • Julia Koschitz,
  • Jürgen Vogel,
  • Miriam Stein,
  • Volker Bruch,
  • Victoria Mayer,
  • Johannes Allmayer,
  • Hannelore Elsner
Drehbuch
  • Christian Zübert,
  • Ariane Schröder
Musik
  • Siggi Mueller,
  • Egon Riedel
Kamera
  • Ngo The Chau
Schnitt
  • Mona Bräuer
Casting
  • Simone Bär

Kritikerrezensionen

    1. Ein junger Regisseur und ein heikles Thema. Mutig angepackt! Christian Zübert („Lammbock – Alles in Handarbeit“ 2001) Regisseur und Drehbuchautor hat sich mit dem zur Zeit vieldiskutierten Thema Sterbehilfe auseinander gesetzt. Der dabei entstandene Streifen überzeugt sowohl schauspielerisch als auch dramaturgisch.
      Hannes (Florian David Fitz) müht sich auf seinem Heimtrainer. Doch er merkt das ihn seine Kräfte immer mehr verlassen. Er leidet an ALS, eine unheilbare Nervenkrankheit des motorischen Nervensystems, die irgendwann zum Ersticken führt. Sein Vater ist an der gleichen Krankheit gestorben.
      Aber Hannes will nicht so von der Welt verabschieden. Er beschließt Sterbehilfe in Belgien in Anspruch zu nehmen. Seine Freundin Kiki (Julia Koschitz) unterstütz ihn. Seine Freunde Michael (Jürgen Vogel), Mareike (Victoria Mayer), Dominik (Johannes Allmayer) und sein Bruder Finn (Volker Bruch) starten mit ihm zu einer Radtour nach Belgien.
      Erst als sie unterwegs sind, offenbart sich Hannes über das Ziel der Reise. Seine Freunde sind geschockt und versuchen ihn von seinem Plan abzubringen. Aber Hannes ist fest entschlossen. Und dann beginnt eine einzigartige Tour. Die Freunde erkennen wie kostbar das Leben wirklich ist und begreifen, das nach dieser Reise nichts mehr so sein wird wie früher.
      Eine Geschichte die noch nie so auf der Leinwand zu sehen war. Ohne Kitsch, Klischees und Pathos schafft es der Film diese Story einer außergewöhnlichen Freundschaft zu erzählen. Dazu tragen auch die Schauspieler mit glaubwürdigen Charakteren bei. Ein Road, nein ein Radmovie als deutsche Produktion.
      93 Minuten – sehenswertes Kino mit nachdenklichem Unterhaltungswert.
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    2. Hin und weg: Tragikomödie um eine Gruppe von Freunden, der eine von ihnen sterbenskrank, die eine letzte gemeinsame Fahrradtour nach Belgien unternehmen. Vom Regisseur von "Lammbock" und "Dreiviertelmond".

      Tragikomödie um einen totkranken Mann, der mit Frau und Freunden auf eine letzte Fahrradtour geht.

      Am Anfang machen die Freunde um das Paar Hannes und Kiki noch Scherze darüber, dass ihre alljährliche gemeinsame Radtour ausgerechnet nach Belgien führt, wo Pralinen und Jean-Claude van Damme zu den Highlights zählen. Bald sind sie geschockt, als sie den Grund für das Reiseziel erfahren. Hannes, der an einer tödlichen Erbkrankheit leidet, will dort sterben. Regisseur und Drehbuchautor Christian Zübert, vor allem für Komödien bekannt und zuletzt mit dem auch gefühlvollen „Dreiviertelmond“ erfolgreich, macht aus dieser Prämisse einen um größtmögliche Leichtigkeit bemühten Film, ohne den Ernst des Themas auszublenden. Er nutzt den Rahmen des Roadmovies und erzählt anhand eines Grüppchens bunt zusammengewürfelter Charaktere, wie unterschiedlich die Menschen mit dem selbstbestimmten Sterben, bzw. - viel genereller - mit dem Sterben und Leben an sich umgehen. Ein prominentes Ensemble verleiht den mit wenigen, markanten Strichen gezeichneten Figuren Leben. Florian David Fitz‘ Hannes will nicht übers Sterben reden und wie sein „Vincent“ ans Meer. Der Film endet mit einer schönen Einstellung am Strand von Ostende. Julia Koschitz unterstützt ihn als seine Frau fast bis zur Selbstaufgabe bis auch sie ihren Gefühlen freien Lauf lässt. Neben der Reise durch herbstliche Landschaften, pittoreske am Flussufer, und profane Orte wie Stockbetten-Zimmer, strukturieren auch die in lustig-betrunkener Runde dem Sitznachbar in Auftrag gegebenen Mutproben den Film. Sie sorgen vor allem für Komik, wenn etwa Jürgen Vogels notorischer Frauenheld sich als Frau verkleidet, Volker Bruchs Bruder des Protagonisten zaghaft einen Zeugen Jehovas „schlägt“ oder Veronika Mayers überkorrekte Zicke Jugendlichen ihr Gras abluchst. Ausgelassene Momente wie eine Schlammschlacht lassen Zübert und Drehbuchautorin Ariane Schröder auf bedrückte Stimmung folgen, als Hannes stürzt. Stimmungsvolle Popsongs von u.a. Passenger (und selbst aufgenommene Urlaubs-Tapes) und pointierte Dialoge gehören ebenfalls zum Konzept, kein Tränendrüsendrama abzuliefern. Entsprechend werden tragische Szenen mit Zurückhaltung umgesetzt, gehen dennoch ans Herz. hai.
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      1. Das Roadmovie "Hin und weg" schickt eine Gruppe langjähriger Freunde auf eine Radtour mit ungewöhnlichem Ziel. Denn während Pilgerfahrten und Abenteuertrips am Schluss meist nur die gewonnene Erfahrung feiern, handelt es sich hier um Sterbebegleitung für einen Freund. Mit dem Thema Abschiednehmen und Sterbehilfe liegt der Film von Regisseur Christian Zübert ("Dreiviertelmond", "Lammbock") durchaus im Kinotrend. Auch im emotional zurückgenommenen, lockeren und lebensbejahenden Tonfall sucht er den Schulterschluss mit dem Zeitgeist. Weil er aber so sehr darauf bedacht ist, alles richtig zu machen, wirkt er auch gefällig und klischeehaft.

        Das Drehbuch, das Zübert bearbeitet hat, ist die erste fiktive Kinoarbeit der jungen Autorin Ariane Schröder. Die Geschichte ist eine Art Idealvorstellung, wie man aus dem Leben scheidet, wenn es denn krankheitsbedingt so früh schon sein muss. Man schart seine besten Freunde um sich und unternimmt etwas, kifft, wälzt sich im Schlamm, hat guten Sex. Am Schluss schauen alle zu, wie der Arzt – in Belgien darf er das – die tödliche Substanz verabreicht. Der Trip hat seine Reize, nicht zuletzt auch, weil die Freunde sich gegenseitig Aufträge geben, bei denen jeder über seinen Schatten springen muss. Michael verkleidet sich als Frau für einen Discoabend. Zum Lohn gabelt er eine viel jüngere, fröhliche Frau (Miriam Stein) auf, die sich der Gruppe für eine Weile anschließt. Mareike und Dominik sind außerdem mit ihrer Ehekrise beschäftigt.

        Das Problem an dieser Geschichte ist, dass die an sich guten Darsteller so tun müssen, als würden sie das Drama wirklich durchleiden. Und zwar, ohne dass man davon viel merkt. Denn eines der schwersten Themen überhaupt wird wie eine Art Freizeit-Event abgespult. Das führt zu irritierenden Situationen, zum Beispiel mit Hannes´ Mutter Irene (Hannelore Elsner). Obwohl sie schon ihren Mann an dieselbe Krankheit verlor, muss sie den Sohn am Schluss ebenfalls begleiten. Sie macht das mit einer Ruhe und Sanftmut, als habe sie ihre Gefühle im Griff wie ein Instrument. Der Soundtrack aus Popsongs dreht dafür an jeder Ecke umso mächtiger auf.

        Fazit: "Hin und weg" erzählt von den letzten Tagen eines jung Sterbenden in Form einer unterhaltsamen Fahrradtour mit Freunden, die zwar nicht rührselig gerät, aber dem schweren Thema emotional eher ausweicht.
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        1. Hannes und seine Frau Kiki unternehmen jedes Jahr mit ihren Freunden eine Radtour. In diesem Jahr soll es nach Belgien gehen. Was die Freunde zunächst nicht wissen: Für Hannes soll es die letzte Reise sein. Denn er leidet unter einer Krankheit, die ihm nach und nach die Kontrolle über den eigenen Körper versagt. Er hat beschlossen, sein Leben zu beenden. In Belgien. Nach dem anfänglichen Schock sind sich Hannes‘ Freunde sicher: Diese letzte gemeinsame Tour soll unvergesslich werden. Christian Zübert hat sich für seinen neuen Film zwar ein ernstes Thema ausgesucht, doch HIN UND WEG beweist, dass auch in einem solchen Kontext humorvolle Töne möglich sind. Seien es die kleinen Reibereien zwischen den Freunden oder die eingeflochtenen Mutproben und Aufgaben, die sie sich gegenseitig stellen - immer wird das Leben bejaht und gefeiert, wie es unter Menschen, die man liebt, sein sollte. Das Ensemble wirkt hundertprozentig aufeinander eingespielt und harmoniert, sowohl in großen Dialogszenen als auch in kleinen Momenten des stillen Verständnisses. Florian David Fitz verleiht dem Hannes große Tiefe und Verletzlichkeit, Julia Koschitz überzeugt als seine Frau Kiki in ihrer hilflosen Trauer und Angst vor einer Zukunft ohne Hannes. Auch alle anderen Darsteller (Jürgen Vogel, Miriam Stein, Hannelore Elsner u.a.) spielen ihren Part gefühlvoll und lebensnah. Inszenatorisch beweist Zübert gerade bei den emotionalen Szenen großen Mut, erzählt auch die schwierigen Momente in letzter Konsequenz aus, verzichtet oftmals auf Musik und lange Dialoge, lässt das Spiel seiner Darsteller wirken. So ist HIN UND WEG auf der einen Seite ehrliches Kino über den selbstbestimmten Abschied aus dem Leben. Andererseits eine Hymne auf die Freundschaft und die Schönheit, die das Leben jeden Tag bietet. Ein großartiger Film.

          Begründung:

          Ein todkranker Mann, der zum Sterben ans Meer fährt - das kennt man spätestens seit KNOCKING ON HEAVEN’S DOOR mit Til Schweiger. Christian Züberts Tragikomödie aber ist da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Sie geht buchstäblich unter die Haut und wirkt lange nach.

          Hannes (Florian David Fitz) und seine Frau Kiki (Julia Koschitz) gehen einmal im Jahr mit ihren Freunden auf eine Radtour. In diesem Jahr entscheiden sie sich für Belgien als Reiseziel. Doch gerade Belgien ist nun wirklich nicht gerade das Traumziel - was soll es da schon geben außer Pralinen und Pommes? Was die Freunde aber nicht ahnen und was sich erst bei einem Zwischenstopp bei Hannes‘ Mutter (Hannelore Elsner) herausstellt: Für Hannes wird es die buchstäblich letzte Reise sein. Denn Hannes leidet an der unheilbaren Krankheit ALS, an der auch schon seit Vater verstarb. Und weil es ihm unerträglich ist, dieselbe Leidenszeit durchzumachen, hat er sich dazu entschlossen, in Belgien einen Arzt aufzusuchen, der ihm beim selbstbestimmten Sterben hilft. Natürlich sind die Freunde von Hannes entsetzt, als sie vom wahren Zweck der Reise erfahren und für einen kurzen Moment sieht es so aus, als würde sich die Reisegruppe auflösen. Dann aber besinnen sie sich auf ihre Freundschaft und begleiten Hannes auf seinem letzten mühsamen Weg, der immer mehr auch zu einem Wettlauf gegen die Zeit und zu einer Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod wird.

          Zielsicher gelingt es Christian Zübert und seinem durchweg überzeugend aufspielenden Cast, fast alle Fallen des Kitsches zu umgehen. Dass diese schwierige Balance gelingt, liegt unter anderem daran, dass hier auf eine glatt geleckte Hochglanzoptik und übermäßig emotionalisierende Musik verzichtet wurde, trotz bekannter und großer Namen auf der Besetzungsliste (neben Fitz und Koschitz ragen vor allem Jürgen Vogel sowie Victoria Mayer und Johannes Allmayer heraus) glaubt man den Akteuren ihre Rollen und die ganzen kleineren wie größeren Probleme, die sie als Ballast mit auf die Tour bringen.

          Zwar hegt man ein klein wenig den Verdacht, dass das Spiel der Reisegruppe, dem jeweils anderen einen Wunsch erfüllen zu müssen, vor allem dazu dienen könnte, heitere Elemente in die sich immer weiter ins Tragische wendende Geschichte einzustreuen, doch andererseits dürfte auch der Zuschauer angesichts des unausweichlichen Endes dankbar sein um jeden Moment der emotionalen Entlastung.

          Richtig mutig wird der Film am Ende, wenn er ganz genau und lange hinschaut, was da in der Sterbeeinrichtung des belgischen Arztes vor sich geht. Das sieht man in dieser Konsequenz selten bis nie im deutschen Film.

          Ein in der Summe überzeugendes und bewegendes Werk, dem die Jury das Prädikat „besonders wertvoll“ zusprach.

          Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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