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Hobo with a Shotgun: Nach einem Einstieg im Stile eines 70er-Jahre-Films nimmt in sattesten Technicolorfarben eine actiongeladene, kaum mal von einer Verschnaufpause unterbrochene Kette von bemerkenswert brachialen Greueltaten ihren selbstverständlich schwarzhumorig und gesellschaftssatirisch intentionierten Marathonlauf. Stilistisch trifft Robert Rodriguez auf Troma für eine Handvoll Dollar. Rutger Hauer passt die Titelrolle wie angegossen...

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Handlung und Hintergrund

Auf seiner langen Reise durch die weniger illustren Teile von Gottes eigenem Land kommt der Hobo nach Hopetown. Diese Kleinstadt aber kennt keine Hoffnung, sondern befindet sich im Dauerwürgegriff einer amoklaufenden Kriminalität, angeführt von der geisteskranken Drake-Sippe und ihren korrupten Verbündeten im Polizistenstand. Der Hobo aber will sich nicht anpassen, nicht vor der Gewalt zu Kreuze kriechen, und schlägt so brutal zurück, wie die Drakes austeilen. Im Nu ist ein blutiger Kleinkrieg in bestem Gange.

In einer Stadt, in der das Verbrechen regiert, steht ein Landstreicher als einziger gegen die Unterdrückung auf. Rutger Hauer ist der Star einer ultrabrutalen Actionkomödie im besten Stile der Genrefilme aus den wilden 70ern.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jason Eisener
Produzent
  • Rob Cotterill,
  • Niv Fichman,
  • Frank Siracusa
Darsteller
  • Rutger Hauer,
  • Pasha Ebrahimi,
  • Robb Wells,
  • Brian Downey,
  • Gregory Smith,
  • Nick Bateman,
  • Drew O'Hara,
  • Molly Dunsworth
Drehbuch
  • Jason Eisener
Musik
  • Adam Burke,
  • Darius Holbert
Kamera
  • Karim Hussain

Kritikerrezensionen

    1. Dank Tarantino’s Grindhouse ist „Hobo with a Shotgun“, einer jener Filme, die schon vor ihrem Kinostart Kultstatus genießen. Regisseur Jason Eisener präsentierte in Tarantinos Kinofeature einen gefakten Filmtrailer, dessen zahllose Anhänger dem nun tatsächlich folgendem Langfilm entgegenfiebern. Ähnlich wie mit Rodriguez’ auf gleiche Weise entwickeltem „Machete“, erwartet uns in „Hobo with a Shotgun“ ein Feuerwerk des Grotesken.

      Während Rodriguez in seinen Film noch eine in pointierten Dialogen vermittelte Botschaft verpackt, so werden in „Hobo with a Shotgun“ Platitüden zum Stilmittel erhoben und ganz auf eine klassische Westerndramaturgie vertraut. Rutger Hauer hat als selbstloser Kämpfer für Recht und Ordnung eine angemessene Hauptrolle. Die Geschichte ist in zwei Sätzen erzählt, doch wie sie erzählt wird, das ist in „Hobo with a Shotgun“ etwas Besonderes. Hier wird Gewalt nicht mehr einfach ins Absurde überzeichnet, hier wird ohne Rücksicht auf Verluste die gesamte Technicolor-Farbpalette auf die Leinwand gekippt.

      Sinnlose Gewalt wird nicht nur ins Exzessive getrieben, sondern orgiastisch verehrt, wenn sich Bitches im spritzenden Blut der Opfer von Drake bespaßen, wenn Kinder in Schulbussen vor laufender Kamera im Schwall des Flammenwerfers verkokeln, oder wenn Hobo seinen Feinden die Eier wegschießt um sich anschließend in deren Gedärmen zu verstecken. „Hobo with a Shotgun“ zeigt mit seinen Exzessen, dass Gewalt immer nur Sinnlos sein kann. Bereits Tarantinos Übertreibungen bauten im Exzess stets eine Distanz zum Dargestellten auf, die nur der Kinosaal erreichen kann. In Eiseners Film beeindruckt die unverblümte Leidenschaft mit der geschlachtet und massakriert wird, so dass man nicht umhin kommt, sich an dessen burlesken Kuriositätenkabinett zu erfreuen. Durch die Brille des Spladder-Genres bietet „Hobo with a Shotgun“ geradezu eine Katharsis von den in Hollywood alltäglichen Gewaltgeschichten.

      Der obdachlose Protagonist des Films nutzt Gewalt dann auch nicht als Racheinstrument, sondern wählt mit der Shotgun eine Waffe die es ihm erlaubt, gezielt jeden einzelnen Bösen gezielt auszulöschen, den Abschaum von der Straße zu Fegen (freilich hat besagte Shotgun auch den Nebeneffekt, Körperteile besonders gut zu zerspladdern und durch die Luft fliegen zu lassen.) In einer Stadt, in der auch die Polizei in den Händen der Schurken ist, scheint diese Maßnahme allerdings gerechtfertigt. Keine Auge um Auge – Hobo will einfach seine Ruhe, den Kindern eine Zukunft ermöglichen und seine neu gewonnene Freundin Abby vor einer schlechten Welt retten.

      Wieder angekommen in der realen Welt stellt sich natürlich die Frage, wie lange es dauern wird, bis der exemplarischen Selbstjustiz im Film die Schuld für einen echten Amoklauf zugewiesen wird, Klassikern wie Peter Jackson’s Brain Dead geht es jährlich so. Zweifelsohne übersieht man dabei leicht, dass im in Massen produzierten und seelenlosen Actionkino hier mehr Symptome zu suchen sind, als in der Verehrung des Trashes. Der Film macht die Welt nicht schlecht, sondern verdichtet diese und offenbart mit radikalen Mitteln auch Abgründe. „Hobo with a Shotgun“ will dabei nicht nur provozieren, sondern gibt sich mit Leidenschaft seinem Genre hin und nimmt den Zuschauer auf eine Achterbahnfahrt durch sein Gruselkabinett mit, will Spaß machen. Das ist Geschmackssache, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

      Fazit: Rutger Hauer durchlebt als „Hobo“ ein außergewöhnliches Schicksal. Für Fans des Genres und Freunde fliegender Innereien ist dieser Film ein absolutes Muss – nichts für schwache Nerven.
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    2. Nach einem Einstieg im Stile eines 70er-Jahre-Films nimmt in sattesten Technicolorfarben eine actiongeladene, kaum mal von einer Verschnaufpause unterbrochene Kette von bemerkenswert brachialen Greueltaten ihren selbstverständlich schwarzhumorig und gesellschaftssatirisch intentionierten Marathonlauf. Stilistisch trifft Robert Rodriguez auf Troma für eine Handvoll Dollar. Rutger Hauer passt die Titelrolle wie angegossen, ein Videoerfolg scheint vorprogrammiert.
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