Mit der als Vierteiler konzipierten „Horizon“-Saga kehrt Kevin Costner nach Jahren als Regisseur zurück. Und das hat mehrere Gründe, wie er nun erklärt hat.
Erwähnt man den Namen Kevin Costner, kommt es den meisten Filmfans direkt wie aus der Pistole geschossen: „Der mit dem Wolf tanzt“. Der Klassiker steht symbolisch für zwei Dinge, die am besten die Karriere des Hollywoodstars zu charakterisieren vermögen: Westernfilme und Regie führen. Auch wenn Costner schon in den Jahren zuvor in diversen Filmen von unterschiedlicher Qualität zu sehen war, machte er erst als Revolverheld Jake im Western „Silverado“ so richtig von sich reden. Mehr noch, der damals junge Costner konnte sich neben Scott Glenn, Danny Glover und Kevin Kline behaupten und legte damit den Grundstein für eine beispiellose Karriere, in der es ihn als Schauspieler, aber vor allem als Filmemacher immer wieder zurück zum Western ziehen sollte.
Schon 1988, also zwei Jahre vor „Der mit dem Wolf tanzt“, begann Costner mit der Idee zu „Horizon: An American Saga“ zu experimentieren. Doch erst heute, 36 Jahre später, steht der Kinostart der ersten beiden Teile des als Vierteilers konzipierten Western-Epos kurz bevor. Damals wie heute ist das Vertrauen in Costners Projekt von Seiten der Studios gering, der 69-Jährige musste mit mehreren Millionen US-Dollar aus seinem eigenen Privatvermögen aufkommen und zusätzlich sein Santa-Barbara-Grundstück verpfänden, um das Budget von 100 Millionen US-Dollar zu sichern (via Deadline).
Doch für Costner sind das alles Opfer, die er gewillt ist, zu bringen, um seine Vision einer epischen, uramerikanischen Saga auf die ganz große Leinwand zu bringen – als Hauptdarsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in Personalunion. Zuletzt Regie geführt hat er vor 21 Jahren beim gefeierten Western „Open Range – Weites Land“. Für sein neues Projekt verließ er gar die Hitserie „Yellowstone“. Und ihm ist es sogar gleich, ob und wie gut „Horizon: An American Saga“ an den Kinokassen starten wird, wie er zur Pressevorstellung des Trailers wissen ließ (via Variety):
„Es ist schwer, sich zu entlieben. Das tue ich nicht. Dinge, die sich klassisch anfühlen, fallen niemals aus der Reihe. Ich denke, sie existieren in jedem Jahrzehnt. Das ist die Möglichkeit, die wir mit dem Kino haben: etwas zu erschaffen, das über das Startwochenende hinaus Bestand hat. Ich habe mich nie auf Eröffnungswochenenden verlassen, sondern darauf, dass die Leute etwas immer wieder ansehen wollen.“
Dass kein Studio seinen Western finanzieren wollte, spornte ihn nur noch umso mehr an: So sind es letzten Endes gar vier Teile geworden, zwei sind bereits abgedreht und kommen jeweils am 22. August und am 7. November 2024 in die deutschen Kinos im Verleih von Tobis. Aktuell versucht Costner Teil 3 auf die Beine zu stellen. Den Trailer zu „Horizon: An American Saga“ Teil 1 könnt ihr hier ansehen.
Kevin Costner übt Kritik an Western, die es sich zu leicht machen
Mit „Horizon: An American Saga“ ist es Kevin Costner ein Anliegen, die Erschließung des amerikanischen Westens zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs von 1861 bis 1865 so ungeschönt, authentisch und rau wie möglich zu zeigen. Vor allen Dingen aber ist es ihm wichtig, die typischen Westernklischees außen vor zu lassen:
„Zu oft ist es nur eine Bequemlichkeit für einen Revolverhelden, der einen dummen Kerl niederschlägt. Wir haben eine Menge Western, die nicht gut sind, weil sie zu vereinfacht wurden. Western sind tatsächlich äußerst kompliziert, denn wir sind hier nicht in Disneyland. Das war das wahre Leben. Menschen, die ihren Weg gegangen sind. Frauen, die versuchten, ihre Familie sauber zu halten, zu ernähren und sich im Grunde zu Tode geschuftet haben. Das Leben der Frauen war kurz, alles, was sie taten, war zu arbeiten. So etwas zieht mich an. Ich meine, ich werde stets zu meiner Schießerei kommen, aber ich fühle mich zu den kleinen Dingen hingezogen, die die Menschen ertragen mussten.“
Und Costner deutet zudem an, dass seine Saga nicht nur das Leben und das Streben des weißen Mannes aufzeigen wird, sondern auch das derjenigen, die unter ihm leiden mussten. Definitiv gehören die beiden „Horizon“-Filme dieses Jahr zu den spannendsten Filmen aus Hollywood, so viel steht fest.
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