Cavalo Dinheiro: Der Immigrant Ventura (als er selbst), bekannt aus vorherigen Filmen Pedro Costas, leidet an Gegenwart und Vergangenheit.
Handlung und Hintergrund
Ventura lebt in einer Nervenheilanstalt. Dort ist er nur noch ein Schatten seiner selbst, gezeichnet von dem Leben, das ihn in dieses Etablissement gebracht hat. Als Anhänger der Nelkenrevolution 1974 in Portugal war er einer jener Aufständigen, die die 1932 von António de Oliveira etablierte autoritäre Diktatur „Estado Novo“ stürzten. Doch diese Zeit hat Spuren hinterlassen, erinnert sich Ventura doch noch immer daran, wie er während der Revolution einen Landsmann mit einem Messer erstach. Nun befindet sich Ventura in einer Lebensphase, in der er nicht immer weiß, was war und was ist. Denn zwischen den Erinnerungen aus der Vergangenheit, die immer wieder aufleuchten, mischt sich dann die Gegenwart in meist surrealen Bildern. Er vermag schlicht nicht mehr zwischen Einbildung und Realität zu unterscheiden. Auf diese Weise gestaltet sich dann auch der Alltag. Ventura läuft durch ein Gebäude mit weitläufigen Korridoren. Ob die Menschen, die er auf diesem Weg trifft, real sind, ist äußerst unklar.
Eine dieser Personen ist Vitalina Varela. Die ältere Frau leidet immer noch unter ihrer Familiengeschichte, was vor allem dazu führt, dass sich Ventura an sein früheres Leben erinnert fühlt. Das er fernab des „Jetzt“ lebt, ist schlicht an seiner äußeren Erscheinung erkennbar. Er ist krank, ständig am Zittern und Spucken und seine Leben ist nichts weiter als ein bedauerliches Vegetieren.
„Horse Money“, der im Original den Titel „Cavalo Dinheiro“ trägt, feierte seine Premiere im Jahr 2014 auf dem Locarno Film Festival. Im Juni 2015 debütierte das Drama dann auch in Deutschland, wo er auf dem Filmfest München den internationalen Hauptpreis der Jury gewann.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Pedro Costa
Darsteller
- Ventura,
- Vitalina Varela,
- Tito Furtado
Drehbuch
- Pedro Costa
Musik
- Os Tubarões
Kamera
- Leonardo Simoes
Schnitt
- João Dias