2023 ging er in den Kinos leider unter, obwohl die Kritiken außerordentlich gut ausfielen. Jetzt feiert das Filmdrama immerhin auf Amazon einen Erfolg.
Auch wenn viele Regisseur*innen immer mal wieder Streaming kritisieren, bringt der Wandel doch seine Vorteile mit sich. So erhalten Zuschauer*innen beispielsweise leicht die Chance, Titel nachzuholen oder gar zu entdecken, die ihnen im Kino entgangen sind. So manche Werke feiern deswegen eine Art zweiten Frühling, einige Monate nach ihrem Kinostart. Das gilt im deutschen Raum aktuell auch für „How to Have Sex“.
Hier könnt ihr euch „How to Have Sex“ direkt bei Prime Video ansehen
Das britische Drama erschien im Dezember 2023 in den deutschen Kinos, hierzulande ging es allerdings ebenfalls unter. Weltweite Einspielergebnisse von 1,2 Millionen US-Dollar sprechen wahrlich nicht für einen großen Kassenschlager (via Box Office Mojo). Das Regiedebüt der britischen Kamerafrau Molly Manning Walker machte innerhalb der Branche jedoch durchaus auf sich aufmerksam, weil es reihenweise positive Kritiken einstrich: Satte 97 % Zustimmung bei Rotten Tomatoes erlangt wahrlich nicht jeder Film. Dank Prime Video könnte „How to Have Sex“ jetzt mit einigen Monaten Verspätung die verdiente Aufmerksamkeit erfahren, denn dort befindet er sich aktuell auf Platz 10 der Filmcharts.
„How to Have Sex“ handelt von drei britischen Jugendlichen, die alleine nach Kreta reisen – wo Tara (Mia McKenna-Bruce) ihre Jungfräulichkeit verlieren will. Der Anspruch, den besten Sommer ihres Lebens zu erleben und mit Jungs zu feiern, trifft jedoch alsbald auf die Realität. Mehr Eindrücke vom Film erhaltet ihr durch den folgenden Trailer:
Darum solltet ihr euch „How to Have Sex“ nicht entgehen lassen
Der Kritiken-Konsens auf Rotten Tomatoes liest sich bereits äußerst vielversprechend:
„Das beeindruckende Debüt von Molly Manning Walker, ‚How to Have Sex‘, fängt die weibliche Adoleszenz und Freundschaft authentisch und mit einem ernüchternden Rausch ein.“
Um euch weiter von dem Werk zu überzeugen, findet ihr hier Auszüge von einigen der Kritiken:
„Eine griechische Tragödie der anderen Art – kein großer Mythos, nur eine herzzerreißende, alltägliche Beobachtung dessen, was die Welt Mädchen antut und was die Welt Mädchen sich selbst antun lässt.“ (Jessica Klang, Los Angeles Times)
„Es ist eine Coming-of-Age-Geschichte, in deren Mittelpunkt ein sexuelles Erwachen steht – eine fast schon abgedroschene Prämisse, die aber in Walkers Händen (sowohl als Autorin als auch als Regisseurin) zu Resultaten von ungewöhnlicher emotionaler Intensität führt.“ (Richard Brody, New Yorker)
„Walker lässt die Kamera oft auf McKenna-Bruces Gesicht und Augen verweilen, die all die Dinge vermitteln, für die sie keine Worte findet. Es ist eine erschütternde Darbietung, die umso niederschmetternder ist, weil sie so subtil ist.“ (Lindsey Bahr, Associated Press)
„Die Regisseurin beschreibt ‚How to Have Sex‘ als lose autobiografisch. ‚How to Have Sex‘ ist ein subtiler, aber verheerender Film, der die Kultur des Sex‘ und des Einverständnisses auf die gleiche Weise entlarvt, wie F. Scott Fitzgerald das Jazz-Zeitalter in ‚Der große Gatsby‘ entlarvt hat.“ (Clarisse Loughrey, Independent)
„Manning Walkers Film legt das Minenfeld der sexuellen Aufklärung und der Zustimmung für eine Post-#MeToo-Generation mit einer Präzision in den Zweideutigkeiten offen, die den Zeitgenössen*innen der Figuren und den Älteren gleichermaßen den Atem rauben wird.“ (Guy Lodge, Variety)
Gibt es noch andere Kinofilme, die ihr im letzten Jahr verpasst habt? Unser Quiz verrät es euch spielerisch: