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Hugo: Anfang der Dreißigerjahre hilft Hugo seinem trunksüchtigen Onkel als Gehilfe dabei, sämtliche Uhren des Pariser Bahnhofs zu warten. Er lebt quasi auf sich allein gestellt in dem labyrinthartigen Gebäude und hält sich mit kleineren Diebereien über Wasser. Dort lernt er auch den schwermütigen Ladenbesitzer Georges Méliès und dessen Patenkind Isabelle kennen. Deren Halskette mit einem herzförmigen Schlüssel kann...

Handlung und Hintergrund

Anfang der Dreißigerjahre hilft Hugo seinem trunksüchtigen Onkel als Gehilfe dabei, sämtliche Uhren des Pariser Bahnhofs zu warten. Er lebt quasi auf sich allein gestellt in dem labyrinthartigen Gebäude und hält sich mit kleineren Diebereien über Wasser. Dort lernt er auch den schwermütigen Ladenbesitzer Georges Méliès und dessen Patenkind Isabelle kennen. Deren Halskette mit einem herzförmigen Schlüssel kann den antiken Roboter seines verstorbenen Vaters zum Laufen bringen. Und auch Méliès scheint ein Geheimnis mit sich herumzutragen.

Anfang der Dreißigerjahre hilft Hugo seinem Onkel als Gehilfe dabei, sämtliche Uhren des Pariser Bahnhofs zu warten. Er lebt quasi auf sich allein gestellt in dem labyrinthartigen Gebäude und hält sich mit kleineren Diebereien über Wasser. Dort lernt er auch den schwermütigen Ladenbesitzer Méliès und dessen Patenkind Isabelle kennen. Deren Halskette mit einem herzförmigen Schlüssel kann den antiken Roboter seines verstorbenen Vaters zum Laufen bringen. Und auch Méliès scheint ein Geheimnis mit sich herumzutragen.

Der Waise Hugo versucht in den Mauern des Pariser Bahnhofs das Geheimnis einer Maschine zu lüften, die ihm sein Vater vermacht hat. Herausragende Verfilmung eines Jugendbuchs durch Martin Scorsese, die eine einzige Verbeugung vor den Wonnen des Kinos ist.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Martin Scorsese
Produzent
  • Emma Tillinger,
  • David Crockett,
  • Georgia Kacandes,
  • Johnny Depp,
  • Tim Headington,
  • Graham King
Darsteller
  • Sir Ben Kingsley,
  • Sacha Baron Cohen,
  • Asa Butterfield,
  • Chloë Grace Moretz,
  • Ray Winstone,
  • Emily Mortimer,
  • Helen McCrory,
  • Christopher Lee,
  • Michael Stuhlbarg,
  • Frances de la Tour,
  • Richard Griffiths,
  • Jude Law
Drehbuch
  • John Logan
Musik
  • Howard Shore
Kamera
  • Robert Richardson
Schnitt
  • Thelma Schoonmaker
Casting
  • Ellen Lewis

Kritikerrezensionen

    1. Ein das 3-D-Format herausragend nutzender Film, Martin Scorseses Liebeserklärung an das Kino.
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      1. Im Paris der 30er Jahre lebt der 12jährige Hugo Cabret mitten in einem riesigen Uhrwerk im Bahnhof. Ständig auf der Hut vor dem Bahnhofsvorsteher und dessen Dobermann streunt er umher und stibitzt sich das Notwendige zum Leben. Eines Tages trifft er auf Isabelle, die Ziehtochter des schwermütigen Spielladenbesitzers Georges, der ein Geheimnis zu hüten scheint. Hugo und Isabelle wollen dem Geheimnis auf die Spur kommen - und erleben das Abenteuer ihres Lebens. Der erste 3-D-Film von Martin Scorsese begeistert durch seinen Einfallsreichtum und den Zauber der Bilder. Die 3D-Effekte sowie die träumerisch verspielte Musik unterstützen die Magie der einzelnen Sequenzen und lassen den Zuschauer in die Tiefe der Leinwand eintauchen. Zusätzlich ist HUGO CABRET auch eine Hommage an das frühe Kino. Dank exzellenter Kameraführung, einer vortrefflichen Ausstattung und großartigen Darstellern ist dieser Film ein zauberhaftes Märchen für alt und jung. Und außerdem Scorseses ganz persönliche Liebeserklärung an die Magie der bewegten Bilder.

        Jurybegründung:

        Martin Scorsese gelingt hier das Kunststück, zugleich eine Abenteuergeschichte für Kinder zu erzählen und eine grandiose Hommage an den Filmpionier George Méliès zu schaffen. Sein Titelheld Hugo Cabret ist wie aus einem Roman von Charles Dickens entsprungen. Doch statt im London des späten 19. Jahrhunderts muss er sich im Paris der 30er Jahre durchkämpfen. Als Waise lebt er in den geheimen Gängen und Stiegen eines Bahnhofs und hat dort die Aufgabe, die vielen Uhren aufzuziehen. Er hat diesen Job von seinem zuerst ständig betrunkenen Onkel geerbt, und da er nicht für diese Arbeit bezahlt wird, muss er sich wohl oder übel von gestohlenen Croissants ernähern. Doch er stibitzt auch Zahnräder und andere kleine mechanische Teile, um einen „automatischen“ Menschen zu reparieren, den ihm sein Vater hinterlassen hat. Dabei wird er von dem Spielzeugreparateur George Méliès erwischt, der ihm das Notizbuch seines geliebten Vaters wegnimmt. Hugo muss sich nun nicht nur vor dem überall lauernden Stationsvorsteher in acht nehmen, der allzu gerne heimatlose Kinder einsperrt und in ein Waisenhaus verfrachtet, sondern er versucht auch alles, um von dem verbitterten Herrn Méliès das Notizbuch wiederzubekommen. Dabei wird dessen Stieftochter Isabelle zu seiner Verbündeten, und die beiden finden nach einer spannenden Recherche heraus, dass George Méliès der (heute) berühmte, zu seiner Zeit aber fast vollständig vergessene Filmpionier ist. Im zweiten Teil wird der Film zu einer liebevoll inszenierten Liebeserklärung an diesen ersten Erzähler von fantastischen Kinogeschichten. Scorsese zeigt in Sequenzen von Rückblenden einige seiner Werke und die Reaktionen der Zuschauer auf den allerersten Film überhaupt mit dem einfahrenden Zug, inszeniert von den Gebrüdern Lumière. Vor allem zeigt er aber auch, wie Méliès gearbeitet hat, wie er sein gläsernes Studio aufbaute und wie er darin große fantastische Tableaus inszenierte. Eine der Ironien des Films besteht darin, dass Scorsese diese älteste erzählerische Filmkunst mit den neuesten filmischen Mitteln feiert. In seinem ersten 3-D-Film meistert er diese Technik wie kaum einer vor ihm. Die 3-D-Effekte werden von Scorsese nie ausgestellt, stattdessen ist die Raumwirkung immer natürlich und dadurch umso eindrucksvoller. Durch solche absichtlichen Unsauberkeiten wie die Reflexionen von in der Luft schwebenden Staubpartikeln verstärkt er geschickt diesen natürlich wirkenden räumlichen Effekt. Sehr raffiniert ist auch die Einbettung der filmhistorischen Würdigung von Méliès in die Geschichte von Hugo. Es gibt keine Brüche zwischen den Ebenen, und beide werden gleichermaßen mit einem großartigen visuellen und dramaturgischen Einfallsreichtum gestaltet. Schöner als hier kann man die Magie des Kinos kaum feiern.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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        1. Martin Scorseses "Hugo Cabret" widmet einem französischen Pionier der bewegten Bilder, Georges Méliès, der noch vor dem Ersten Weltkrieg über 500 Filme drehte, gar seine erste Regiearbeit in 3D. Sie ist ein visuelles Abenteuer geworden, das tief in den Raum der Vorstellungskraft hineinführt und damit offenbar an zwei alte Prinzipien seiner Zunft erinnern soll: dass das Filmemachen ein Handwerk ist, das auf Tüftelei und technische Innovation setzt, und dass es seinen Zweck am besten erfüllt, wenn es das Publikum mit seinen Illusionen emotional erreicht.

          Scorseses Werk ist eine Art Familienfilm geworden, der auf Brian Selznicks Kinderbuch "Die Entdeckung des Hugo Cabret" basiert. Die Geschichte verknüpft Fiktives wie die Abenteuer der Titelfigur mit dem realen Wunder, das die Biografie von Georges Méliès bietet. Der Film rollt letztere von hinten auf und lässt den Jungen Hugo den großen Meister kennen lernen, als er längst in Vergessenheit geraten ist und einen Spielzeugladen führt. Wie er später erfährt, begann Méliès seine Laufbahn Ende des 19. Jahrhunderts als Illusionist mit Zauberkunststücken. In einer Rückblende lässt der Film Méliès, gespielt von Ben Kingsley, eine Vorführung der Brüder Lumière erleben. Dabei fährt ein Zug in einen Bahnhof ein und das Publikum duckt sich erschrocken weg, weil es befürchtet, von der Lok überfahren zu werden.

          Sofort ist Méliès für die neue Technik entflammt und baut sich eine eigene Kamera. Er dreht die ersten Spielfilme, kurze Trips in eine überbordende Fantasiewelt: eine Reise zum Mond, ein Sturz in einen feuerspeienden Vulkan, ein Kampf gegen einen mechanischen Drachen, der auf einer Schiene gezogen wird und Rauch aus den Nüstern bläst. Méliès erfindet technische Tricks, bringt modellierte Figuren neben realen Darstellern vor die Kamera. Er baut sich ein Filmstudio und eine Produktionsfirma. Der Niedergang folgt nach über einem Jahrzehnt aus wirtschaftlichen Gründen. Méliès muss viele seiner Filmrollen verkaufen, damit sie für die Herstellung von Schuhsohlen eingeschmolzen werden und eröffnet vom Erlös einen Spielzeugladen.

          Scorsese baut einige erhaltene Originalaufnahmen in die Geschichte ein, indem er den von Asa Butterfield gespielten Hugo und seine Freundin Isabelle, die von Chloe Moretz dargestellt wird, zu ihren staunenden Betrachtern macht. Hugos reparaturbedürftiger Automat in Menschengestalt fungiert als Bindeglied zum Universum des technikbegeisterten Illusionisten Méliès. Er verweist darauf, wie grenzenlos ihm die Möglichkeiten der Kreativität vorgekommen sein mussten zu der Zeit, als auch die Bilder laufen lernten. Ähnlich wie die aufziehbaren Spielzeuge in seinem Laden oder die Uhren, die Hugo im Bahnhof wartet, erzeugten mechanische Apparate die Illusion von Eigenleben, indem sie Bewegung darstellten. Der Film ist voll von dampfender, in Braun- und Blautönen getauchter Nostalgie für die goldene Zeit der tickenden, ratternden, präzise ineinandergreifenden Zahnräder. Der Bahnhof mit seinem Gewusel von Menschen steht für die Aufbruchstimmung.

          Die Aufnahmen wirken oft wie übereinandergelegte oder -geschobene Folien, in denen sich verschiedene Räume begegnen. Eine riesige Wanduhr, an der Hugo einmal hängt, ragt in den nächtlichen Himmel von Paris und ermöglicht die Durchsicht ins Innere des Bahnhofsgebäudes, in dem sich unendlich viele Rädchen drehen. Es ist, als würde mit den visuellen Techniken des modernen Films, von digital über 3D bis zu computergeneriert, auf einmal wahrnehmbar, in welchen Tiefen oder Hintergründen das jeweilige Geschehen wurzelt, wie die einzelnen Erscheinungen einer Zeit miteinander verbunden sind.

          Fazit: Martin Scorseses Hommage an einen Pionier der bewegten Bilder feiert das Ineinandergreifen von Fantasie und Realität in der visuellen Darstellung.
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