FBW-Pressetext:
Hui Buh hat es als einziges behördlich zugelassenes Gespenst nicht leicht. Denn die Spukattraktion, die er sich zusammen mit König Julius ausgedacht hat, begeistert das Publikum nicht so wie gedacht. Und als eines Tages seine Nichte, die Junghexe Ophelia vor der Tür steht und vor dem Zauberbuch Necronomicon warnt, wünscht sich Hui Buh die ruhigen Zeiten als einsames Burggespenst zurück. Als wunderbare Unterhaltung für die ganze Familie funktioniert die lang erwartete Fortsetzung des großen Filmerfolgs mit Michael Bully Herbig als aberwitziger Leinwand-Gruselspaß.
Wie schon der erste Teil beeindruckt auch HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS durch seine Spezialeffekte, die die geisterhaft animierte Gestalt von Michael Bully Herbig wie von Zauberhand in die Spielfilmszenerie der liebevoll ausgestatteten hochherrschaftlichen Burg einbetten. Und gerade das jüngere Publikum wird einen Riesenspaß mit den zahlreichen Slapstickmomenten haben, die genauso stimmig getimt sind wie die kurzweiligen Dialoge. Das zusammen blind harmonierende Ensemble vermischt alte Bekannte wie Bully, Rick Kavanian und Christoph Maria Herbst als tapsig gutgläubiger König Julius mit neuen frischen Darsteller*innen wie etwa Nelly Hoffmann als gewitzte Junghexe Ophelia, die sich weder von ihrem grummeligen Gespensteronkel noch von anderen Gegenspieler*innen etwas vormachen lässt. Damit schafft der Film eine starke und unabhängige junge Heldin, die in den entscheidenden Momenten den Ton angibt und die Geschichte zu einem guten Ende führt. Viele kleine witzige Ideen, eine bis in die kleinste Nebenrolle stimmige Besetzung und eine spannende Geschichte, die auch das erwachsene Kinopublikum fesselt, sorgen hier für Familienzeit im Kino, wie sie sein soll.
FBW-Jury-Begründung:
Eines muss man HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS lassen: Der Film fängt sein Publikum sofort und ohne umständlichen Prolog, dafür aber mit viel Spannung, ein. Als die böse Hexe Erla die kleine Ophelia und ihre Mutter in Paris entdeckt, wird es ernst. Um nicht zu sterben, muss Erla das Necronomicon von den Beiden bekommen, das mächtigste Zauberbuch der Welt. Aber sollte sie es bekommen, wäre das auch das Ende der Welt, so wie wir sie kennen. Damit das nicht geschieht, flieht Ophelia mitsamt des Necronomicons zu Hui Buh auf Schloss Burgeck. Nur zu dumm, dass Hui Buh das wohl schlechteste Gespenst weit und breit ist, wenn es um das Spuken geht.
Hexen, die sich aus einer Schar schwarzer Vögel materialisieren und auch dahin wieder auflösen oder eine Sanduhr, die die verbleibende Lebenszeit von Hexe Erla anzeigt: Der Einstieg zu HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS ist kreativ, düster und dazu noch ein richtig spannender Part des Films. Hier entfaltet sich der Ideenreichtum des Teams um Regisseur Sebastian Niemann. Sicherlich kann und darf ein Film, zumal ein Familienfilm, so viel Spannung nicht auf voller Länge durchhalten, jedoch hätte sich die Jury noch mehr solcher Ideen und ein paar retardierende Momente weniger gewünscht.
Auch in der Fortsetzung des Kinoerfolgs aus dem Jahr 2006 kann Regisseur Sebastian Niemann auf Michael „Bully“ Herbig sowie dessen Mitstreiter aus unter anderem TRAUMSCHIFF SURPRISE-Zeiten Rick Kavanian und Christoph Maria Herbst zurückgreifen. Wobei Herbig als Hui Buh, wie schon im ersten Teil, nur stimmlich und als Animationscharakter zu erleben ist. Kavian agiert dafür umso körperlicher, weil er Charles reichlich überdreht darstellt. Eine darstellerische Größe ist Herbst, dessen Wortwitz immer wieder auch bei seinem Charakter, dem Schlossherrn Julius CXI., durchblitzt. Wirklich bereichert wird der Cast allerdings durch die 15-jährige Nelly Hoffmann, die die Rolle der kleinen Hexe Ophelia glaubhaft verkörpert und eine echte Entdeckung für den Film ist. Vor allem aber hat der Jury die Leistung von Carmen-Maja Antoni gefallen. Ihre wortgewandte, „straight-forward“ und „down-to-earth“-Knusperhexe stiehlt allen anderen Charakteren glatt die Show und rettet so manche Szene.
Natürlich hat HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS Anleihen bei zahlreichen Märchen genommen. Das ist nach Ansicht der Jury absolut legitim, zumal ein Großteil der abendländischen Märchen und Spukgeschichten aufeinander aufbauen, aber HUI BUH liefert, nach Ansicht der Jury, an manchen Stellen ein wenig viel des sattsam Filmbewährten. Dazu gehört auch der Score, der unüberhörbare Anleihen bei den Harry-Potter-Stücken John Wiliams‘ genommen hat.
Echte, emotionale Momente, so die Jury, kommen leider ein wenig zu kurz. So gehen dem Plot der Halt und auch das Temperament an einigen Stellen verloren. Für das Zielpublikum aber, da ist sich die Jury ganz sicher, wird das Rezept des Films aufgehen, den großen Filmzaubertopf mit erprobten Zutaten zu füllen und diese zu einer überzeugenden Mischung anzurühren. Nach ausführlicher Diskussion und in Abwägung aller Argumente beschließt die Jury, dem Familienfilm HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS das Prädikat „wertvoll“ auszusprechen.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Zu Beginn des Films HUI BUH UND DAS HEXENSCHLOSS versucht König Julius mit Hui Buh sein Schloss zu retten, denn er ist gerade ein bisschen knapp bei Kasse. Hierin sind die beiden eher wenig erfolgreich, bis eines Tages Hui Buhs Nichte Ophelia vor der Tür steht. Ophelia erzählt, dass ihre Mutter von der bösen Hexe Erla entführt wurde und bittet Hui Buh und König Julius, ihr zu helfen, ihre Mutter zu befreien. Nach einiger Zeit rückt Ophelia mit der ganzen Geschichte raus und berichtet, dass Erla hinter ihr her ist, weil sie und ihre Mutter das mächtige Zauberbuch Necronomicon vor Erla verstecken. Obwohl die böse Hexe auch hinter ihnen her sein wird, machen die drei sich gemeinsam auf die Suche nach der guten Hexe Diandra, die als einzige mächtig genug ist, um die böse Hexe zu besiegen. Hierzu braucht sie das magische Zauberbuch, das Ophelia zu ihr bringen soll. Diese Aufgabe scheint schwieriger als gedacht, denn das Buch hat ein Eigenleben. Es versucht die Menschen um sich herum zu beeinflussen, um seine Zaubersprüche zu benutzen und Böses zutun. Besonders Hui Buh ist vom Buch leicht beeinflussbar. Werden Ophelia und ihre Begleiter es schaffen, die böse Hexe aufzuhalten?
Man muss den ersten Teil von Hui Buh aus dem Jahr 2006 nicht gesehen haben, um den Film zu verstehen. Die Geschichte ist nachvollziehbar erzählt und in sich abgeschlossen. Zu Beginn des Films ist Hui Buh sehr unzufrieden mit sich selbst, da er gerne ein furchteinflößendes Gespenst wäre, aber von allen nur ausgelacht wird, da er einfach lustig ist. Im Laufe des Films kann Hui Buh sich immer mehr mit sich selbst identifizieren. Er freundet sich mit seinen Fähigkeiten als freundlicher Geist an und lernt diese zu nutzen. Der Film vermittelt, dass vermeintliche Schwächen einen nicht immer schwach machen. Man muss sie nur zu nutzen wissen. Die Figur Hui Buh ist originalgetreu wie im ersten Film animiert. Man muss sich also an keine neue Tricktechnik gewöhnen. Das Bild ist insgesamt sehr aufwendig gestaltet. Die Kostüme sind sehr detailreich und die Kulisse wirkt echt historisch. Das passt gut zur Geschichte und hinterlässt einen märchenhaften Eindruck. Auch der Ton hat immer gepasst und hinterlässt teils eine düstere, teils eine lustige Stimmung.
Für kleine Kinder kann der Film teilweise gruselig sein, für ältere Kinder bleibt die Geschichte an manchen Stellen etwas oberflächlich. Dennoch ist dieses gespenstige Abenteuer ganz nett für einen gemütlichen Herbstnachmittag im Kino. Aus diesen Gründen empfehlen wir den Film für Kinder von 8-11 Jahren.
gruselig: 4 Sterne
romantisch: 3 Sterne
lustig: 4 Sterne
spannend: 4 Sterne
freundschaftlich: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 3,5 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)