My Little Princess: Im Paris der 1970er Jahre beginnt eine Fotografin, ihre zehnjährige Tochter Violetta als verführerische Lolita vor der Kamera zu inszenieren, um Geld zu verdienen und berühmt zu werden. Anfänglich liebt das Mädchen die Verkleidung und das Posieren, aber nach und nach gestalten sich die Aufnahmen immer freizügiger mit Strapsen, Schminke und lasziver Haltung. Als sie sich bei einem Shooting mit einem Rockstar weigert...
Handlung und Hintergrund
Im Paris der Siebzigerjahre beginnt eine Fotografin, ihre zehnjährige Tochter Violetta als verführerische Lolita vor der Kamera zu inszenieren, um Geld zu verdienen und berühmt zu werden. Anfänglich liebt das Mädchen die Verkleidung und das Posieren, aber nach und nach gestalten sich die Aufnahmen immer freizügiger mit Strapsen, Schminke und lasziver Haltung. Als sie sich bei einem Shooting mit einem Rockstar weigert, sich auszuziehen, eskaliert die Situation. Das Objekt der Begierde versucht, sich dem Einfluss der Mutter zu entziehen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
- Isabelle Huppert,
- Anamaria Vartolomei,
- Denis Lavant,
- Louis-Do de Lencquesaing,
- Georgetta Leahu,
- Jethro Cave,
- Nicolas Maury,
- Pascal Bongard
Drehbuch
- Eva Ionesco,
- Philippe Le Guay,
- Marc Cholodenko
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
In ihrem Langfilmdebüt erzählt die französische Regisseurin Eva Ionesco eine stark autobiografisch geprägte Mutter-Tochter-Geschichte. Wie die zehnjährige Violetta im Film diente auch Eva Ionesco ihrer Mutter als Modell für erotische Aufnahmen. Die aus einer rumänischen Einwandererfamilie stammende Fotografin Irina Ionesco hatte im Paris der siebziger Jahre künstlerischen Erfolg mit den Aktfotos ihrer kleinen Tochter, war damit aber auch stets umstritten.
Auch der Film, der explizite Nacktaufnahmen vermeidet, widmet sich ausführlich der Zwiespältigkeit der fotografischen Inszenierungen zwischen kreativem und ästhetischem Anspruch einerseits und pornografischer Ausbeutung eines Kindes andererseits. Es ist die schonungslose Abrechnung einer Tochter mit ihrer geliebten Mutter. Isabelle Huppert spielt diese Hannah als schillernden Paradiesvogel am Rande der Pariser Kunstszene, aber auch als getriebene, problematische Figur ohne jegliches Verständnis für ihre Rolle als Mutter.
Beim Betrachten dieses Films muss man sich erst ins Gedächtnis rufen, dass mehr oder weniger zum Pornografischen tendierende Fotografien mit minderjährigen Mädchen in den siebziger Jahren durchaus künstlerisches Thema waren. Es ging um Provokation, Spiel mit Erwartungen, Hinterfragen von Rollenbildern und um Tabubruch, letzteres in einer Art und Weise, die heute so nicht mehr denkbar wäre. Eva Ionesco jedenfalls bescherte als kindliches Aktmodell ihrer Mutter künstlerisches Aufsehen etwa in Form von Fotoausstellungen in Galerien. Im Alter von elf Jahren posierte Eva für den italienischen Playboy als jüngstes Nacktmodell dieser Zeitschrift. Aber der Mutter wurde 1977 das Sorgerecht für die Tochter schließlich doch noch entzogen.
Der Film greift, aus der Perspektive des zehnjährigen Mädchens, die fatale Entwicklung der Mutter-Tochter-Beziehung auf. Von den ersten Aufnahmen, die Violetta dankbar von sich machen lässt, weil sie endlich eine Rolle im Leben der bewunderten Mutter spielt, bis zum endgültigen Bruch mit Hannah, die ihre Tochter nur als Fotomodell begreifen kann, wird der dramatische Bogen gespannt. Dazwischen gibt es häufige Zerwürfnisse und Versöhnungen, denn die heranwachsende Violetta ist hin- und hergerissen zwischen Liebe zur Mutter und Ablehnung dieser vollkommen in ihrer eigenen Welt gefangenen Frau.
Die Rumänin Anamaria Vartolomei spielt Violetta in ihrer Debütrolle. Selbst als die Beziehung zu Hannah schon ernsthaft kriselt, schafft es das Mädchen nicht mehr, auf Schminke und aufreizende, spärliche Kleidung zu verzichten. Ihr Image hat eine Schattenseite, die Violetta deutlich zu spüren bekommt. Es scheint, als habe sie die Mutter in eine Sackgasse getrieben, die im Grunde eine Flucht vor deren eigenen Dämonen ist. Spät eröffnet der Film diese Perspektive, wobei unklar bleibt, ob sie nicht nur aus Gründen moralischer Korrektheit eingeflochten wird. Dass Kunst oder die kreative Ader des fantasiebegabten Menschen auch dazu dienen können, eine noch viel krudere Realität zu ummanteln, hat auch Bibliotheque Pascal von Szabolcs Hajdu auf ähnliche Weise thematisiert. Und dennoch wird Violetta mit zunehmender Länge auch vom Film als voyeuristisches Objekt benutzt.
Fazit: Das Drama einer ausbeuterischen Mutter-Tochter-Beziehung ist zugleich ein Versuch der Regisseurin, ihre Kindheit zu bewältigen.
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I'm Not a F**king Princess Kritik
I'm Not a F**king Princess: Im Paris der 1970er Jahre beginnt eine Fotografin, ihre zehnjährige Tochter Violetta als verführerische Lolita vor der Kamera zu inszenieren, um Geld zu verdienen und berühmt zu werden. Anfänglich liebt das Mädchen die Verkleidung und das Posieren, aber nach und nach gestalten sich die Aufnahmen immer freizügiger mit Strapsen, Schminke und lasziver Haltung. Als sie sich bei einem Shooting mit einem Rockstar weigert, sich auszuziehen, eskaliert die Situation. Das Objekt der Begierde versucht, sich dem Einfluss der Mutter zu entziehen.
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