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Besetzung und Crew

Regisseur
  • Nadine Keil
Produzent
  • Felix von Poser
Darsteller
  • Maria Wördemann,
  • Clara Wördemann,
  • Aaron Arens,
  • Michael Kranz,
  • Lilly Forgách,
  • Butz Buse,
  • Luise Bähr
Drehbuch
  • Nadine Keil,
  • Barbara te Kock
Musik
  • Franco Tortora,
  • Tom Batoy
Kamera
  • Tim Kuhn
Schnitt
  • Denis Bachter

Kritikerrezensionen

    1. ICH LIEBE ALLES, WAS ICH AN DIR HASSE erzählt als sommerleichte romantische Komödie, sehr frei nach Shakespeares SOMMERNACHTSTRAUM, von den Irrungen und Wirrungen eines Liebesvierecks inmitten eines italienischen Waldes.

      Helena und Mia sind Zwillingsschwestern. Doch während Mia immer von allen umschwärmt wird, bleibt Helena eher unsichtbar. Auch für Kai, der mit Mia zusammen ist. Und in den Helena verliebt ist. Bei einem gemeinsamen Urlaub in Italien findet Helena heraus, dass Mia Kai mit Finn betrügt. Helena ruft Kai an, der sofort anreist. Nun ist das Liebesviereck fast komplett. Denn da gibt es ja auch noch Gerda und Friedemann - zwei Naturforscher, die für Frösche eine Art Liebespulver entwickelt haben. Ein Pulver, das bald einen Abnehmer findet. Aber nicht etwa einen Frosch. Sondern eher Finn und Kai. Und über allem scheint die Sonne Italiens und die Bäume im Wald wiegen sich im Sommerwind. Das Langfilmdebüt von Nadine Keil ist in jeder Beziehung ungewöhnlich. Der Liebesreigen, der sich um das Figurenensemble schmiegt, wirkt wie ein großes Theaterstück, dem die Natur eine wunderschöne, verträumte und fast schon unwirkliche Bühne bietet. Sehr frei basiert die Geschichte auf William Shakespeares „Sommernachtstraum“ und Keil und ihre Co-Autorin Barbara te Kock wählen klug zentrale Motive der Geschichte, um sie für die Leinwand zu adaptieren. Mit fast schon meditativer und traumwandlerischer Erzählhaltung begeben sich die Darsteller*innen durch die Story, immer mit der kreativen Kraft der Improvisation. Dank eines sehr passenden naturalistischen Setting, einer exzellenten Kamera und einer überzeugenden Lichtsetzung wirkt Nadine Keils ICH LIEBE ALLES, WAS ICH AN DIR HASSE wie ein irrlichter filmischer Sommertraum.

      Jurybegründung:

      Helena hat ein Problem. Sie ist heimlich in Kai, den Freund ihrer Zwillingsschwester Mia verliebt. Als Mia ihre Affäre Finn in den gemeinsamen Schwesternurlaub mitbringt, fällt Helena aus allen Wolken. Wenn Mia ihren Noch-Freund Kai so hintergeht, ist die Zwillingsschwester Helena sicher die Letzte, in die Kai sich jemals verlieben könnte. Um nicht auch noch Mitwisserin zu sein, schickt Helena wütend ein Foto von dem knutschenden Pärchen an Kai, woraufhin der sofort ins Auto springt und nach Italien kommt.

      Mitten in diesem Durcheinander trifft Helena auf ein Wissenschaftler-Paar, das überall im Wald Hormonfallen aufgestellt hat. Wer mit dem Hormon in Kontakt kommt, wird sich unsterblich in das erste Lebewesen verlieben, dass ihm oder ihr begegnet. Liebesstaub quasi? Klar, dass Helena diese Chance, Kai für sich zu gewinnen, nicht verstreichen lässt - womit sie ein riesiges Durcheinander auslöst, bei dem am Ende jeder in den Falschen verliebt ist. Das Chaos nimmt seinen Lauf!

      Was kompliziert klingt, ist auch kompliziert. Frei nach Shakespeares „Sommernachtstraum“ hat die Regisseurin ein Verwirrspiel der Liebe mit einer spielfreudigen Schar von Schauspielerinnen und Schauspielern ganz gegenwärtig inszeniert. Die Dialoge sind offenbar häufig improvisieret, was schöne Momente schafft, gelegentlich jedoch, so die Jury, zu Redundanzen führt und das Tempo ein wenig drosselt.

      Fast der ganze Film spielt im Wald. Als komplexe Metapher für Unübersichtlichkeit, Zivilisationsferne und ein Sich-darin-verlieren-können wird er von einer sorgfältigen Kameraarbeit stimmungsvoll und abwechslungsreich in Szene gesetzt. Auch die Farbgestaltung überzeugt.

      Der Film wirkt ausgesprochen jung, auch die Darsteller*innen der Protagonisten entsprechen einem jungen Lebensgefühl. Die älteren Protagonisten hingegen - das verrückte Wissenschaftler-Paar - wirken in einigen Szenen auf die Jury in ihrem ganzen Verhalten unglaubwürdig überzogen. So spielt der Film ein wenig, vielleicht ohne es zu wollen, den Triumph der Jugend gegen das Älterwerden aus.

      Die Jury ist zweifelsohne beeindruckt von dem Mut, eine emotional derart komplexe Geschichte auch improvisiert zu erzählen, und lobt die vielen burlesken Elemente und gelungenen Stimmungswechsel zwischen Überspanntheit und Ruhe. An manchen Stellen wirkt der Film jedoch auch ein wenig überfrachtet, das Element der schwangeren Freundin hätte es nach Ansicht der Jury gar nicht gebraucht.

      Aufgrund seiner visuellen, inszenatorischen und darstellerischen Qualitäten zeichnet die Jury der FBW den Film gerne mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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