Nach dem Erfolg mit „Scream“ will Sony Pictures vom Horror-Hype profitieren und „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ mit zwei Originalstars fortsetzen.
„Scream“ ist die nahezu perfekte Legacy-Fortsetzung: Der Film des Filmemacher-Kollektivs Radio Silence, bestehend aus den Regisseuren Matt Betinelli-Olpin und Tyler Gillett sowie Produzent Chad Villella, setzte die Filmreihe nahtlos fort, führte neue Charaktere ein, brachte aber auch die Stammbesetzung zurück und sorgte dafür, dass sich selbst ein neues Publikum gleich heimisch fühlen konnte, das die vorherigen Filme noch nie zuvor gesehen hat. Die Rechnung ging auf, „Scream 6“ wurde sogleich in Auftrag gegeben und wird am 9. März 2023 in den hiesigen Kinos starten – dieses Mal fast ohne Altlasten.
Genau das wünschen sich nun die Verantwortlichen bei Sony Pictures für die geplante Legacy-Fortsetzung zum Slasher-Film „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ (via Deadline). Eine interessante Wahl, denn das Original von 1997 wurde ebenso von Kevin Williamson verfasst, der Mitte der 1990er-Jahre gemeinsam mit Wes Craven für das Revival des Slasherfilms sorgte. Aber: „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, basierend auf dem gleichnamigen Young-Adult-Roman von Autorin Lois Duncan, die selbst nie ein Fan der Verfilmung war, hatte Williamson noch vor „Scream – Schrei!“ geschrieben, konnte das Skript aber bei keinem Studio unterbringen – er war schlicht zu unbekannt.
Das originale „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ von 1997 könnt ihr über Amazon streamen
Als sich „Scream“ jedoch zum Kassenhit entwickelte, schnappte sich Sony Pictures sogleich die Rechte am Drehbuch zu „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ und verfilmte es mit Jennifer Love Hewitt, Sarah Michelle Gellar, Freddie Prinze Jr. sowie Ryan Philippe in den Hauptrollen – allesamt damals junge, attraktive Hollywood-Emporkömmlinge. Im Fahrwasser von „Scream“ entwickelte sich der Slasher zwar zum Hit, wurde allerdings von den Kritiken verrissen. Im Gegensatz zum herrlich selbstironischen „Scream“, der das eigene Genre persiflierte, war „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ generisches Genrekino, das in alle Fettnäpfe trat, die Williamson später (eigentlich früher) genüsslich auseinandernehmen sollte. Da stellt sich doch die Frage, ob überhaupt irgendjemand Interesse daran hat, eine Legacy-Fortsetzung dazu zu sehen. Das war auch bei den 10 Fortsetzungen im Video nicht der Fall.
Originalstars kehren 25 Jahre später für „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“-Fortsetzung zurück
25 Jahre ist es nun her, dass Jennifer Love Hewitt und Freddie Prinze Jr. ihre Rollen als Julie James und Ray Bronson gespielt haben. 1998 waren sie zuletzt in „Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast“ zu sehen. Der dritte Film, „Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast“ von 2006, war bereits eine reine Direct-to-Video-Produktion ohne die Stars der vorherigen Filme.
Wie es heißt, sollen Hewitt und Prinze Jr. für die Legacy-Fortsetzung in ihre alten Rollen schlüpfen. Regie führt dieses Mal Jennifer Kaytin Robinson („Do Revenge“), als Produzent soll Neal H. Moritz („Fast & Furious 10“) fungieren. Das Drehbuch wird von Leah McKendrick („Art of Revenge – Mein Körper gehört mir“) verfasst. Mit Hewitt und Prinze Jr. kann man davon ausgehen, dass hier ebenso wie in „Scream“ die Fackel weitergereicht werden soll.
Allerdings dürfte es fraglich sein, ob es ausgerechnet zu dieser doch durchschnittlichen Slasher-Reihe überhaupt eine Legacy-Fortsetzung braucht. Immerhin versuchte sich Amazon 2021 an einem Reboot in Form einer Serie, die jedoch nach nur einer Staffel direkt wieder abgesetzt wurde.
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