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Idlewild: Der Film spielt in den Dreißiger Jahren und dreht sich um zwei Musiker, einen Pianisten und einen Sänger. Rooster bekommt es mit Gangstern zu tun, die es auf seinen Club abgesehen haben, der Pianist Percival hingegen muß sich zwischen seiner großen Liebe und Verpflichtungen, die er gegenüber seinem Vater hat, entscheiden.

Handlung und Hintergrund

In den frühen 30er Jahren betreiben der schwarze Varieté-Manager Rooster (Antwan A. Patton) und sein begnadeter Hauspianist Percival (André Benjamin) im heißen Süden der USA eine Musikkneipe, in der im Gegensatz zur geltenden Rechtslage auch der Alkohol in Strömen fließt. Die guten Geschäfte sind allerdings der schießwütigen Konkurrenz ein Dorn im Auge, und auch innerhalb der Belegschaft hängt zwischen den zickigen Diven mancher Haussegen schief.

Schon seit der Veröffentlichung ihres Hitalbums „Speakerboxxx/The Love Below“ plante das HipHop-Duo OutKast dieses elegant ausgestattete Musical und Gangster-Drama im Stile der Prohibitionsära.

Der amerikanische Süden während der Prohibition. Speakeasy-Musiker und Clubmanager Rooster muss sich mit Gangstern herumschlagen, die nichts lieber täten, als seinen Club zu übernehmen, während sich sein Partner, der Pianist Percival, entscheiden muss zwischen seiner Liebe zu der hinreißenden Angel und seinen Verpflichtungen gegenüber seinem Vater.

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Im Nachtclub „Church“ arbeiten die Kindheitsfreunde Percival und Rooster. Während Rooster den Laden geerbt hat und nun damit klar kommen muss, dass die Gangster, die seinen Vorgänger um die Ecke gebracht haben, nun auch ihm ans Leder wollen, plagen Percival andere Sorgen: Als Pianist ist er zwar eine große Nummer, doch das alleine beeindruckt weder seinen Vater, der Percival als seinen Nachfolger ins Beerdigungsgeschäft einführen möchte, noch die wunderschöne Angel, an die der Klavierspieler sein Herz verloren hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Bryan Barber
Produzent
  • William Green,
  • Robin O'Hara,
  • Scott Macaulay,
  • Charles Roven,
  • Robert Guralnick
Darsteller
  • André Benjamin,
  • Big Boi,
  • Paula Patton,
  • Terrence Howard,
  • Faizon Love,
  • Malinda Williams,
  • Cicely Tyson,
  • Macy Gray,
  • Ben Vereen,
  • Paula Jai Parker,
  • Bobb'e J. Thompson,
  • Patti LaBelle,
  • Ving Rhames,
  • Jackie Long,
  • Oscar Dillon,
  • Jalil Jay Lynch
Drehbuch
  • Bryan Barber
Musik
  • André Benjamin,
  • Big Boi,
  • John Debney
Kamera
  • Pascal Rabaud
Schnitt
  • Anne Goursaud
Casting
  • Kerry Barden,
  • Billy Hopkins,
  • Suzanne Smith

Kritikerrezensionen

    1. Eine explosive Mischung ist es auch, die in „Idlewild“ zusammengewürfelt ist: Die Hauptdarsteller sind die beiden HipHopper „André 3000" Benjamin und Antwan "Big Boi" Patton von OutKast, „Idlewild“-Regisseur Bryan Barber eben derjenige, der einige ihrer Videos produziert hat („Hey Ya!“, „Roses“), und als Gaststar sind unter anderem Macy Gray und Patti Labelle dabei. Und die finden sich nun in den Südstaaten der 30er Jahre wieder, in der Zeit des Bootleg, der Gangster und vor allem des Jazz.

      Kann das gut gehen? Ja, denn zumindest Jazz und HipHop liegen musikalisch gar nicht so weit auseinander, wie man zunächst mal annehmen möchte, und Barber ist nicht der erste, der versucht, historisches Setting mit moderner Musik zusammenzubringen (man denke etwa an Baz Luhrmanns „Moulin Rouge“). Geht es im Falle von „Idlewild“ gut? Jein.

      Die Story ist eigentlich zu dünn, als dass man sie erzählen müsste. Rooster (Antwan Patton) ist zwar verheiratet, aber den Frauen und dem Alkohol nicht abgeneigt, während der introvertierte Percival (André Benjamin) tagsüber das Bestattungsinstitut der Familie führt und nur um der Musik willen als Pianist im „Church“ arbeitet. Bis er sich in den neuen Star des Clubs (wunderbar: Paula Patton) verliebt. Als der Boss des Ladens erschossen wird, übernimmt Rooster die Führung und hat bald ebenfalls die lokale Unterwelt im Nacken.

      Anstatt sich etwas ausführlicher den Hauptfiguren zu widmen, verliert sich Bryan Barber in unzähligen Nebenhandlungen und der Animationen eines Hahns („Rooster“) auf Roosters Flachmann. Bis die Nebenstränge alle erzählt sind, vergehen zwei langatmige Stunden. Das Potential der Schauspieler lässt der Regisseur dabei großenteils ungenutzt – ja, die Jungs aus Alabama haben durchaus schauspielerisches Talent, vor allem von von André Benjamin hätte man gerne mehr gesehen, genauso wie von Macy Gray, die mehr in der Kulisse herumsteht als auch musikalisch zum Zuge zu kommen.

      Sehr stilvoll und über weite Strecken ziemlich düster kommt hingegen das 30er-Jahre-Südstaaten-Setting daher, in dem die beiden Rapper ganz Gentleman-like in ihren eleganten Anzügen umherstolzieren. Doch die Musik holt den Zuschauer sofort wieder in die Gegenwart zurück. Ein Sittengemälde wie etwa Robert Altmans „Cotton Club“ wollte Barber offenbar nicht kreieren, vielmehr verquickt er musikalisch die beiden Epochen und Musikstile, die auch in ihrer sozialen Herkunft viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

      Bei aller Kritik an der filmischen Umsetzung: die Musik ist schlicht und ergreifend brillant, stilvoll, cool. Immer wieder beziehen sich die beiden Musiker auf die Klassiker des Jazz, auf Legenden wie Cab Calloway, ohne diese jemals zu reinen Stichwort-Gebern zu degradieren. Von den durchaus sehenswert choreographierten Clip-Einlagen ist jedoch im Film selbst überraschend wenig zu sehen, so dass „Idlewild“ unterm Strich wie ein überlanges Musikvideo mit zuwenig Musik wirkt.

      Fazit: Stilvoll und atmosphärisch kommt „Idlewild“ daher, und der OutKast-Soundtrack hat eindeutig Kultpotenzial, aber bei aller Coolness wird das ganze nur von einer dünnen Story zusammengehalten. Vielleicht wäre es mit der CD und einigen Clips auch getan gewesen?
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