Elle s'appelle Sabine: "Ihr Name ist Sabine" gibt einen ebenso unspektakulären wie eindrucksvollen Einblick in das Leben einer jungen Frau. Wir erleben ihren Alltag im betreuten Wohnen, irgendwo im Grünen, sehen Familienbilder aus ihrer zweifellos fröhlicheren Vergangenheit und verstehen, was ein fünfjähriger Psychiatrie-Aufenthalt mit ihr gemacht hat.
Sabine und Sandrine sind Schwestern. Sabine leidet unter Autismus. Sie lebt in einem...
Handlung und Hintergrund
Sabine
Eine Verbeugung vor ihrer Schwester gelingt der französischen Schauspielerin Sandrine Bonnaire in einer leisen, aber eindringlichen Dokumentation. Der sehr persönliche Film gewährt Einblick in die Hölle der Psychiatrie, deren Methoden einer begabten Autistin die Persönlichkeit zerstört haben.
Die autistische Sabine ist im Pflegeheim untergebracht. Ihr Alltag wird filmisch begleitet von ihrer Schwester, der erfolgreichen Schauspielerin Sandrine Bonnaire. Mittels eingespielter Videoaufnahmen aus Sabines Kindheit zeichnet sich eine Entwicklung von Sabines Leben ab. Als aufgewecktes Kind, talentierte Klavierspielerin und Bastlerin wurde die Symptomatik lange Zeit nicht erkannt. Als ihr Bruder starb, erlitt sie einen Zusammenbruch und wurde in eine Klinik eingewiesen. Nach fünf Jahren Psychiatrieaufenthalt ist aus ihr eine völlig andere, apathische Persönlichkeit geworden.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
Drehbuch
- Sandrine Bonnaire,
- Catherine Cabrol
Musik
- Nicola Piovani,
- Jefferson Lembeye,
- Walter N'Guyen
Kamera
- Sandrine Bonnaire,
- Catherine Cabrol
Schnitt
Kritikerrezensionen
Ihr Name ist Sabine Kritik
Ihr Name ist Sabine: "Ihr Name ist Sabine" gibt einen ebenso unspektakulären wie eindrucksvollen Einblick in das Leben einer jungen Frau. Wir erleben ihren Alltag im betreuten Wohnen, irgendwo im Grünen, sehen Familienbilder aus ihrer zweifellos fröhlicheren Vergangenheit und verstehen, was ein fünfjähriger Psychiatrie-Aufenthalt mit ihr gemacht hat.
Sabine und Sandrine sind Schwestern. Sabine leidet unter Autismus. Sie lebt in einem Heim in der französischen Provinz. Sie wirkt wie ein Mensch, der in seiner Krankheit eingeschlossen ist. Ihre ältere Schwester dagegen: eine öffentliche Person. Sandrine Bonnaire gehört zu den großen Stars am Kinohimmel. Sie hat sich einen Namen als eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation gemacht. Ihre jüngste Arbeit, ihre erste als Regisseurin, hat Sandrine Bonnaire ganz ihrer Schwester gewidmet.
Sandrine erzählt Sabines Geschichte. Sie begleitet die jüngere Schwester mit der Kamera in ihrem Alltag, beim Essen und Spazierengehen. Anhand ihrer Familienfilme erinnern sie sich gemeinsam an vergangene Jahre. Sabine war ein hübsches, quirliges Mädchen. Doch schon als Kind brauchte sie besondere Betreuung. In der Schule rief man sie "Verrückte Sabine". Sie wurde in eine Sonderschule geschickt. Doch auch da konnte sie nur kurz bleiben. Die nächsten Jahre lebte sie zu Hause, bis sie 28 wurde. Sie bastelte Puppen und lernte Klavier spielen. Sie spielte Schubert und Bach. An Autismus dachte damals niemand. Der Tod ihres Bruders und der Umzug mit der Mutter stürzt Sabine in eine emotionale Krise. Sie wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Dort verbrachte sie fünf Jahre - mit Drogen voll gepumpt. Als sie herauskam, hatte sie nicht nur 30 kg zugenommen, sie hat auch ihre kreativen Fähigkeiten und ihre persönliche Ausdruckskraft verloren. Ihre Sprache ist nun fragmentarisch und schleppend wie ihr Gang. Seit sie in dem neuen Heim lebt, konnte ihre Medikation jedoch um die Hälfte reduziert werden. Die Spuren ihres Klinikaufenthaltes wird sie wohl trotzdem nie los werden.
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