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Their Finest: Britische Komödie mit Gemma Arterton als Drehbuchautorin, die während des Zweiten Weltkrieges einen Propagandafilm dreht - und dabei ihre große Liebe findet.

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Handlung und Hintergrund

Im Jahr 1940 befindet sich Großbritannien im Krieg mit dem Dritten Reich. Immer wieder wird London zum Ziel verheerender Bombenangriffe. Um den Durchhaltewillen zu stärken, plant das britische Propagandaministerium einen grandiosen Film, der die Menschen berühren und ihnen den Glauben an den Sieg zurückgeben soll. Doch es fehlt eine weibliche Stimme. Da bewirbt sich die talentierte Catrin Cole (Gemma Arterton) für einen Job als Sekretärin bei dem Filmproduzenten Tom Buckley (Sam Claflin).

„Sie sollen den Schmalz in die Geschichte schreiben“, so fasst ihr neuer Boss den Job von Catrin zusammen. Doch in der jungen Frau steckt noch viel mehr. Als Autorin gelingt es ihr, authentische Charaktere zu erschaffen und sich in der männerdominierten Filmwelt durchzusetzen. Vor allem mit dem Schwarz-Weiß-Film-Star Ambrose Hilliard (Bill Nighy) kann die taffe Catrin überraschend gut umgehen. So wird sie zur treibenden Kraft hinter einem filmischen Meisterwerk, das darüber hinaus das Schicksal ihres Landes beeinflussen könnte.

„Ihre beste Stunde“ - Hintergründe

Die neueste Komödie von Regisseurin Lone Scherfigs („Zwei an einem Tag„, „The Riot Club„) ist ein klug inszeniertes Stück über das Filmbusiness und die Propaganda des Zweiten Weltkriegs. Wunderbar augenzwinkernd und ironisch spielt Bill Nighy („Best Exotic Marigold Hotel„, „Alles eine Frage der Zeit„) darin einen Filmstar, der seinen Zenit längst hinter sich hat und sich als vollendete Diva entpuppt. Währenddessen kann auch Hauptdarstellerin Gemma Arterton („The Girl with All the Gifts„, „The Voices„) als starke Catrin überzeugen, die den überkandidelten Filmstar klug zu gängeln weiß.

Die clever Komödie „Ihre beste Stunde“ basiert auf dem Roman „Their Finest Hour and a Half“ von der britischen Autorin Lissa Evans, der im Jahr 2009 veröffentlicht wurde. Evans, die selbst im britischen Fernsehen tätig ist, wirft darin einen humorvollen Blick hinter die Kulissen des Showbusiness, das sich während des Zweiten Weltkrieges zur kriegswichtigen Industrie entwickelt. Auch die Kinoadaption spielt auf mehreren Ebenen mit der Geschichte der Filmindustrie und stellt Traumsequenzen in buntem Technicolor dar, zeigt Set-Bilder in authentischem Schwarz-Weiß, findet realistisch anmutende Szenen für das bombardierte London. Darüber hinaus werden natürlich auch alte Propagandafilme auf die Schippe genommen.

Die Redewendung „Ihre beste Stunde“ (engl: Their finest Hour) ist Titel und Kernaussage einer Rede des britischen Premierministers Winston Churchill. Am 18. Juni 1940 rief Churchill die Briten dazu auf, trotz der düsteren Kriegslage durchzuhalten und ihre Pflicht zu tun, damit die Menschen in der Zukunft sagen werden: „Das war ihre beste Stunde.“

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Lone Scherfig
Produzent
  • Ivan Dunleavy,
  • Zygi Kamasa,
  • Christine Langan,
  • Robert Norris,
  • Ed Wethered,
  • Finola Dwyer,
  • Amanda Posey,
  • Stephen Woolley
Darsteller
  • Sam Claflin,
  • Gemma Arterton,
  • Bill Nighy,
  • Jack Huston,
  • Paul Ritter,
  • Rachael Stirling,
  • Richard E. Grant,
  • Henry Goodman,
  • Jake Lacy,
  • Jeremy Irons,
  • Eddie Marsan,
  • Helen McCrory
Drehbuch
  • Gaby Chiappe
Musik
  • Rachel Portman
Kamera
  • Sebastian Blenkov
Schnitt
  • Lucia Zucchetti
Casting
  • Lucy Bevan

Kritikerrezensionen

    1. London, 1940. Als Catrin Cole einen Job bei einer großen Filmproduktionsfirma erhält, geht sie von einem Sekretärinnenjob aus. Doch ihr Vorgesetzter Buckley hat andere Pläne. Als Chefautor von britischen Propagandafilmen sucht er nach neuen Wegen, das Publikum zu berühren. Und wer wäre besser dazu geeignet, Schmalz in eine dramatische Geschichte zu packen als eine Frau? Bald schon beweist Catrin, dass sie nicht nur eigene Ideen für große Geschichten hat, sondern dass sie auch noch die einzige ist, die mit dem divengleichen Schauspieler Ambrose Hilliard umzugehen weiß. Das trifft sich gut. Denn das Kriegsministerium gibt eine Großproduktion mit Hilliard in Auftrag: Ein Film über die Evakuierung britischer Soldaten in Dünkirchen, bei der, so will es die Legende, zwei englische junge Damen vom Land geholfen haben. Natürlich benötigt die Geschichte noch einen jungen starken männlichen Helden. Nur Catrin sieht das ein wenig anders und bietet gerade Buckley immer wieder Paroli. Dadurch werden beide zum perfekten Team. Und bald schon entwickelt sich daraus mehr. Lone Scherfigs neuester Film basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Lissa Evans und erzählt die Geschichte einer starken Frau, die sich in der männerdominierten Filmbranche behaupten muss und durch ihr Talent, ihren Mut und ihre Beharrlichkeit zu einer unabhängigen Heldin wird. Damit steht sie für eine ganze Generation, denn im Krieg waren es oftmals die Frauen, die fern vom Kriegsgeschehen dafür sorgten, dass die heimische Wirtschaft nicht zusammenbrach. Das Spielen mit verschiedenen Ebenen von Realität und Film spiegelt sich auch in der Ästhetik der Bilder, wenn das schwarz-weiße Filmmaterial der Spielszenen, die Technicolor-Explosionen der Traumsequenzen und die oftmals düster realistischen Bilder der zerstörten Straßen Londons sich immer wieder abwechseln. Die Dialoge sind raffiniert gestrickt, und wenn sich Catrin und Buckley mit spitzer Zunge hitzige Wortgefechte liefern, dann erinnert das an klassische Screwballkomödien und besten britischen Gesellschaftshumor. Mit augenzwinkernder Ironie werden historische Propagandafilme parodiert, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Denn hinter dem Humor steckt Tragik und echtes Gefühl. Eine große Stärke des Films ist es, leichte Heiterkeit und Tiefe spielerisch miteinander zu vereinen. Das liegt auch an den fabelhaften Darstellern. Bill Nighy beherrscht die subtile Komik wie kaum ein anderer, mit der seine Figur des Altstars Hilliard einige Szenen für sich erobert. Sam Claflin als eigensinniger und sturköpfiger Buckley ist ein wahrer britischer romantischer Held, mit rauem Charme, distinguierter Zurückhaltung und unterdrückten großen Gefühlen. Die hochkarätig besetzten Nebenfiguren spiegeln perfekt Gruppen jener Gesellschaft und Zeit wieder. Und Gemma Arterton spielt Catrin erfrischend und wahrhaftig, sensibel und doch stolz. Ausstattung, Setting, Kostüme und Maske sind authentisch, Rachel Portmanns Musik balanciert geschickt zwischen Leichtigkeit und Dramatik und die Bilder von Sebastian Blenkov sind auf den Punkt genau in ihrer Komposition. IHRE BESTE STUNDE ist romantisches Kino und lehreiche Geschichtsstunde in einem. Ein starker Film über starke Frauen, die in der dunkelsten Zeit zu ihrer besten Stunde fanden.

      Jurybegründung:

      Die dänische Regisseurin Lone Scherfig hat für ihren neuesten Film ein durchaus ungewöhnliches Setting gewählt: Der Film führt uns ins London des Jahres 1940 direkt hinter die Kulissen einer staatlichen Abteilung für Filmpropaganda. Während Bomben des Hitler-Regimes die Stadt terrorisieren, arbeitet ein Team fieberhaft an der Produktion eines Filmdramas, das die sinkende Moral der Engländer stärken soll. Unverhofft wird Catrin Cole in der Abteilung aufgenommen und soll als Frau im Autorenteam für den nötigen „Schmalz“ in den Dialogen sorgen. Sie verliebt sich in einen Kollegen und sorgt am Ende dafür, dass der Film zu einem ungeahnten Erfolg wird.
      Das „Film im Film“-Motiv dient hier auf wunderbare Weise als Hintergrund für eine konsequente Emanzipationsgeschichte. Catrin Cole, sehr charmant von Gemma Arterton verkörpert, setzt sich erfolgreich gegen die Männer durch und erschafft eine Filmheldin, die besser noch als jedes männliche Pendant den Menschen Mut zu geben versteht. Cole spiegelt damit die damalige Rolle der Frau auf uns zurück, da heute mehr denn je über die „weibliche Perspektive“ in der Filmindustrie diskutiert wird. Als besonderen Kniff erzählt Lone Scherfig diese Geschichte zudem nachdrücklich im Stile des eigenen „Film im Film“-Dramas: Kräftig „Schmalz“ in den Dialogen, schicksalhafte Zufälle als Handlungsmotor und die Pflege des Klischeebildes vom Künstler als Freigeist stellen nur einige der eingesetzten Elemente dar, deren Parallelität in den Filmebenen immer wieder ironische Brüche erzwingt.
      Auf visueller Ebene hat IHRE BESTE STUNDE die Jury nicht nur wegen der adäquaten Kostüme und Ausstattung überzeugt, sondern auch wegen manch inszenatorischer Finesse. So etwa wird die kontinuierliche Entwicklung des Filmprojekts dadurch illustriert, dass wir eine Szene in drei verschiedenen Entwicklungsstufen und damit in drei verschiedenen Umsetzungen erleben. Auch die zu jener Zeit gängige Produktionstechnik wie etwa das recht komplexe „Matte Painting“-Verfahren weiß Lone Scherfig spielerisch in Szene zu setzen. Zahlreiche Pointen setzt außerdem das hervorragende Ensemble um Arterton, dem kauzigen Bill Nighy und Jeremy Irons in einem prägnanten Auftritt als Minister. Alles in allem also ein recht klassischer Vertreter des europäischen „Arthouse-Mainstreams“, der einiger etwas oberflächlicher Momente zum Trotz sein Publikum finden wird.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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