Im Keller: Dokumentarfilm, in dem Ulrich Seidl seinen Protagonisten in den Keller folgt, wo sie u.a. (un)gewöhnlichen, komischen, auch erschreckenden Hobbies nachgehen.
Handlung und Hintergrund
Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl widmet sich einmal mehr einem auf den ersten Blick sperrigen Thema. In seinem Dokumentarfilm „Im Keller“ porträtiert er Menschen, die in den Kellern ihrer Häuser und Wohnungen ihren Leidenschaften nachgehen.
„Im Keller“ zeigt Menschen, die sich in die Katakomben ihrer Häuser zurückziehen, um mit ihrer Modelleisenbahn zu spielen, bietet Einblicke in österreichische Waschküchen und lässt Menschen zu Wort kommen, die ihre alltäglichen bis ausgefallenen Hobbys näher erläutern. So erzählt ein Waffenliebhaber von seinen Schätzen und ein begeisterter Schwimmer präsentiert sein Mini-Becken im Keller.
Besondere Aufmerksamkeit erhält ein Paar, das sich im Keller seines Hauses einen Ort der sexuellen Erfüllung geschafft hat. Die S/M-Liebhaber verfügen über eine Streckbank und weitere Gerätschaften, die sie zu Liebesspiel benötigen. Freimütig berichten sie von ihren Neigungen und geben einen detaillierten Einblick in die Welt des Schmerzes und der Lust.
In einem weiteren Keller geht es weit weniger erotisch zu, dafür aber umso schockierender. Ein auf den ersten Blick harmlos erscheinender Blasmusiker zeigt Regisseur Ulrich Seidl nämlich nicht nur eine Sammlung von Instrumenten, sondern auch eine Kollektion an Nazi-Devotionalien, die sicherlich nicht legal in einem Privathaushalt gelagert werden dürfen.
Ulrich Seidl hat sich schon immer für menschliche Abgründe interessiert und in seinem Spielfilmen und Dokumentationen oft unbequeme Porträts seiner österreichischen Heimat gezeichnet. So auch in seinem wohl bis heute berühmtesten Spielfilm „Hundstage“ über den Wiener Stadtrand in den heißesten Tagen des Sommers und seinen gelangweilten Bewohnern, deren Frust sich in Gewaltexzessen entlädt. Zu solchen Ausbrüchen kommt es in der Dokumentation „Im Keller“ natürlich nicht, dennoch hinterlassen einige Äußerungen der porträtierten Menschen auch einen verstörenden Eindruck.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Ulrich Seidl
Drehbuch
- Ulrich Seidl,
- Veronika Franz
Kamera
- Martin Gschlacht,
- Hans Selikovsky,
- Wolfgang Thaler
Schnitt
- Christof Schertenleib,
- Christoph Brunner,
- Andrea Wagner
Idee
- Ulrich Seidl,
- Veronika Franz