US-Schauspieler Fred Ward ist mit 79 Jahren gestorben. Das lässt sein Publizist wissen. Ward war vor allem Anfang der Neunziger mit großen Filmen vertreten.
Die A-Liga Hollywoods streifte er nur für einen Augenblick Anfang der 1990er-Jahre. Und doch gehörte sein Gesicht zu den markantesten in der US-Filmbranche. Es hatte etwas Verwegenes, etwas Raues an sich, das andere Darsteller nicht einmal mit Make-up und Vollbart hinbekamen. Wer es einmal in einem Film erblickt hatte, vergaß es nicht mehr so schnell. Nun ist Fred Ward am 8. Mai im Alter von 79 Jahren gestorben. Das hat sein Publizist Ron Hofmann mitgeteilt (via NPR). Die Todesursache selbst wurde dabei nicht genannt:
Das beschreibt die rund 40 Jahre umfassende Leinwandkarriere von Fred Ward ziemlich genau. Der 1942 in San Diego geborene Freddie Joe Ward hatte sich vor der Schauspiellaufbahn in so einigen Bereichen ausprobiert. So war er erst in der United States Air Force, dann Boxer, Koch, Hausmeister und sogar Holzfäller in Alaska. Bei all diesen unterschiedlichen Jobs stellt sich die Frage, was ihn letzten Endes dazu bewegt hat, 1964 am Herbert Berghof Studio in New York und später in Rom, wo er auch Filme synchronisierte, Schauspielunterricht zu nehmen. New York hielt den Rastlosen genauso wenig wie all die anderen Orte, wo er sich mit seinen Gelegenheitsjobs aufhielt.„Das Einzigartige an Fred Ward ist, dass man nie wusste, wo er auftauchen würde, so unvorhersehbar waren seine Karriereentscheidungen.“
Vielleicht bot ihm die Schauspielerei das, was er auch als junger, reisender Mann nicht zu finden vermochte: Ward konnte sich ausprobieren, experimentieren – und das in Verbindung mit einer gewissen Stabilität. Er empfahl sich mit Rollen in „Flucht von Alcatraz“, „Silkwood“, „Der Stoff aus dem die Helden sind“, „Swing Shift – Liebe auf Zeit“ und „Uforia“. In „Remo – Unbewaffnet und gefährlich“ hatte er dann die Hauptrolle als Remo Williams, Agent der C.U.R.E.-Geheimorganisation, inne. Ziel war es, ein US-amerikanisches Gegenstück zum britischen Geheimagenten James Bond zu kreieren. Das schlechte Einspielergebnis begrub diese Pläne.
Fred Wards Höhepunkt in den Neunzigern
Ward ließ sich von diesem Rückschlag nicht unterkriegen. Immerhin hatte er als Boxer gelernt, einzustecken. Und im Gegensatz zu Remo Williams, dessen Schicksal besiegelt war, sollte Wards Karriere jetzt erst an Fahrt aufnehmen. Die Horrorparodie auf die Monsterfilme der 1950er-Jahre „Tremors – Im Land der Raketenwürmer“ mit Kevin Bacon und Ward als Taugenichtse Val McKee und Earl Bassett kam zwar ebenso wenig an beim Kinopublikum, auf Video entwickelte sich der Film allerdings zum Kulthit.
Dann ging es Schlag auf Schlag mit „Miami Blues“, „Henry & June“ sowie „Short Cuts“, für den Ward 1993 mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Danach war er noch in Filmen wie „Außer Kontrolle“ und „Die nackte Kanone 33 1/3“ zu sehen, bevor sich sein Schwerpunkt immer mehr in Richtung TV und kleinere Rollen auf der Leinwand verschob. In den vergangenen Jahren wurde es zudem immer stiller um Ward.
„Meine Karriere war etwas seltsam“, gestand er einst in einem Interview. „Ich denke nicht, dass sie den normalen Weg eingeschlagen hat.“ Aber genau dieser Weg führte ihn zu den Rollen, für die man sich seiner auf ewig erinnern wird.
Fred Ward hinterlässt seine Frau Marie-France und den gemeinsamen Sohn Django.