Im letzten Sommer

Handlung und Hintergrund

Anne (Léa Drucker) und ihr Ehemann Pierre (Olivier Rabourdin) leben mit ihren beiden adoptierten Töchtern in einer Villa am Rand von Paris ein idyllisches Vorzeigeleben.  Als Anwältin kümmert Anne sich mit Hingabe und großem Erfolg um minderjährige Missbrauchsopfer und problembelastete Jugendliche. So hält Anne es zunächst auch für eine gute Maßnahme Pierres 17-jährigen, rebellischen Sohn Théo (Samuel Kircher) aus erster Ehe bei ihnen aufzunehmen. So kann Pierre wieder eine Bindung zu ihm aufbauen, während Anne weiß, wie man mit Jugendlichen in diesem Alter umgehen muss. Doch schon bald gerät das Familienidyll ins Wanken. Anne und der draufgängerische Teenager verspüren eine nicht zu leugnende Anziehung zueinander, obwohl ihnen bewusst ist, dass sie damit eine Grenze überschreiten. Als sich eine leidenschaftliche Affäre zwischen Anne und dem jungen Théo entwickelt, gefährdet dies nicht nur die Ehe, sondern auch die Karriere der Juristin.

„Im letzten Sommer“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Die französische Regisseurin Catherine Breillat beschäftigte sich bereits in Filmen wie „Missbrauch“, mit Isabelle Huppert, oder „Romance“ auf provokante Weise mit Themen wie Machtmissbrauch und weiblicher Sexualität und brach dabei so manche Tabus. Mit „Im letzten Sommer“ meldet sich die Filmemacherin nach zehnjähriger Leinwandpause zurück und zeichnet das Porträt einer zerrissenen Frau, die mit einer heimlichen und verbotenen Liebesbeziehung ihr bürgerliches Leben aufs Spiel setzt. Durch anfänglich kleine emotionale Situationen und Grenzüberschreitungen spitzt sich das Drama verstörend und schleichend zu. Catherine Breillart, die unter Mithilfe von Pascal Bonitzer auch das Drehbuch zu „Im letzten Sommer“ verfasst, baut ihre Geschichte auf dem dänisch-schwedischen Film „Königin“ von May el-Toukhy aus dem Jahr 2018 auf.

Léa Drucker („Close“) verkörpert in der Hauptrolle die Anwältin auf Abwegen, Anne. Der junge Samuel Kircher beeindruckt in seiner ersten größeren Rolle als Théo und tritt damit in die Fußstapfen seines großen Bruders Paul Kircher („Der Gymnasiast“). Olivier Rabourdin („Black Box – Gefährliche Wahrheit“) stand als Pierre vor der Kamera.

Nachdem „Im letzten Sommer“ 2023 im offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes Premiere feierte, startet das Drama hierzulande am 11. Januar 2024 in den Kinos.