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In der Falle: Drama mit Claudia Michelsen als Unternehmerin, die nach einer verhängnisvollen Affäre erpresst wird.

Handlung und Hintergrund

Während eines Kurzurlaubs auf Norderney lässt sich eine erfolgreiche Geschäftsfrau auf eine leidenschaftliche Liaison mit einem Galeristen ein. Zurück in Hamburg geht das Abenteuer weiter. Als sich der Mann mit 1,5 Mio. Euro von einer Bedrohung durch einen russischen Kriminellen freikaufen muss, gibt sie ihm das Geld. Schließlich siegt die Vernunft, sie will das Verhältnis beenden, da tauchen intime Fotos auf: Der Erpresser will 5 Mio. Euo.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Nina Grosse
Produzent
  • Michael Souvignier
Darsteller
  • Claudia Michelsen,
  • Michael Rotschopf,
  • Bernhard Schütz,
  • Michelle Barthel,
  • Philipp Hochmair,
  • Tina Engel,
  • Werner Wölbern,
  • Tom Böttcher,
  • Peter Franke,
  • Michael Prelle,
  • Katrin Pollitt,
  • Thomas Niehaus ,
  • Daniel Lommatzsch,
  • Siegmar Spruch,
  • Lena Münchow
Drehbuch
  • Nina Grosse,
  • Marc Blöbaum,
  • Kilian Riedhof,
  • Jan Braren
Musik
  • Stefan Will
Kamera
  • Alexander Fischerkoesen
Schnitt
  • Patricia Rommel
Casting
  • Anja Dihrberg

Kritikerrezensionen

  • In der Falle: Drama mit Claudia Michelsen als Unternehmerin, die nach einer verhängnisvollen Affäre erpresst wird.

    2008 hatte die BMW-Erbin Susanne Klatten eine Affäre, die sie teuer zu stehen kam: Erst erschwindelte sich ein Liebhaber mehrere Millionen mit erfundenen Geschichten, dann erpresste er die Unternehmerin mit heimlich gedrehten Sexvideos.

    Vor einigen Jahren hat die ARD-Tochter Degeto die Geschichte unter der Regie von Michael Kreindl verfilmen lassen: In „Kennen Sie Ihren Liebhaber?“ (Anfang 2012 ausgestrahlt) spielt Christine Neubauer eine verheiratete Kreuzfahrtreederin, die eine Liebesnacht mit einem lässigen Geschäftsmann (Hans-Werner Meyer) eingeht und kurz darauf erpresst wird. Der Film erlaubt sich die üblichen künstlerischen Freiheiten, aber die Parallelen zu den Erlebnissen von Susanne Klatten sind unverkennbar. Gleiches gilt für das Drama „In der Falle“ von Nina Grosse, das deshalb stellenweise wie ein Remake von Kreindls Krimi wirkt. Die Bilder sind deutlich edler, der Anspruch wohl auch ein anderer, aber die Grundzüge der Handlung ähneln sich frappierend; vielleicht hat die ARD deshalb eine Weile mit der Ausstrahlung des bereits 2013 im Auftrag des NDR entstandenen Films gewartet.

    Vor allem an der ästhetischen Qualität des Werks ändert die Parallelität ohnehin nichts: Kameramann Alexander Fischerkoesen hat den Bildern einen durchgängigen Blaustich gegeben, sodass die Welt von Simone Carstensen-Kleebach (Claudia Michelsen) ausgesprochen kühlt wirkt. Kein Wunder, dass sich die erfolgreiche Unternehmerin während eines Inkognito-Kurzurlaubs in einem Luxushotel auf Norderney von einer vermeintlich zufälligen Strandbekanntschaft aus der Reserve locken lässt: Leon Vandenne verströmt so viel Geist von Freiheit und Abenteuer, dass die beherrschte Geschäftsfrau schließlich alle Hemmungen fahren lässt und sich auf ein leidenschaftliches Verhältnis einlässt.

    In Geschichten wie diesen ist die Figur des Verführers nicht nur im Wortsinne fast noch wichtiger als die seines Opfers. Michael Rotschopf wirkt in seinen Rollen oft leicht überheblich (etwa als Teamchef in der ZDF-Krimireihe „Stralsund“). Hier ergänzt er Attraktivität und Arroganz um einen Schuss Aggressivität, was ihn gemeinsam aus Sicht der kontrollierten Hamburgerin unwiderstehlich macht. Weil ihm angeblich ein krimineller russischer Kunstsammler nach dem Leben trachtet, stellt sie ihm 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Als die Unternehmerin die verhängnisvolle Affäre schließlich beendet, tauchen intime Fotos auf.

    Parallel zur leidenschaftlichen Liaison erzählt Grosse einen Wirtschaftskrimi: Simone sitzt im Aufsichtsrat des Familienunternehmens und kommt dank ihrer Hartnäckigkeit einem Betrug auf die Spur, der das Unternehmen um viel Geld gebracht hätte. Nicht minder wichtig ist das Eheleben: Bernhard Schütz als einige Jahre älterer Ehemann ist quasi der natürliche Gegenentwurf zu Rotschopf. Schmerzerfüllt stellt der zwar sympathische, aber auch ein bisschen langweilige Gatte fest, so leidenschaftlich wie auf den Fotos habe er seine Frau nie erlebt. Dank des Titels ist von Anfang an klar, dass die Sache kein gutes Ende nehmen wird, was der Handlung einen weiteren Reiz verleiht: weil man nicht umhin kann, die Raffinesse zu bewundern, mit der der Beischlafbetrüger seinen Coup eingefädelt hat. tpg.
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