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In the Darkroom: Magdalena Kopp war mit dem meistgesuchten Terroristen der Welt verheiratet: Carlos der Schakal. Sie begleitete ihn seit der Geburt des internationalen Terrorismus, zu dessen Identifikationsfigur er wurde.

Handlung und Hintergrund

Magdalena Kopp geht in die Geschichte ein als die Frau an der Seite einer der populärsten internationalen Terroristen: Ilich Ramírez Sánchez, genannt Carlos der Schakal. Sie selbst ist in einem bayerischen Dorf aufgewachsen und begeisterte sich für die 68er-Bewegung. Kopp war später an der Gründung der linksradikalen Frankfurter Revolutionären Zellen beteiligt. Dann lernte sie Carlos kennen und lieben, der sie in sein Leben im Untergrund mitnahm. Gemeinsam haben sie eine Tochter, Rosa, die ihren Vater kaum kennt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Nadav Schirman
Produzent
  • Karl Baumgartner,
  • Frank Stephan Limbach
Darsteller
  • Magdalena Kopp
Drehbuch
  • Nadav Schirman
Kamera
  • Tuomo Hutri
Schnitt
  • Joëlle Alexis

Kritikerrezensionen

    1. Magdalena Kopp ist nicht nur Ex-Terroristin, sondern auch Opfer einer Beziehung, die sie zur Befehlsempfängerin machte. So stellt sich die Frau, die mit dem Top-Terroristen Carlos liiert war, im Dokumentarfilm "In the Darkroom" selbst dar. Der in Frankfurt lebende Regisseur Nadav Schirman erkundet im Gespräch mit Kopp und ihrer Tochter Rosa, wie es war, im Schlepptau eines weltweit gejagten Verbrechers zu leben. Der Film ist nach "Der Champagner-Spion" der zweite einer geplanten dokumentarischen Trilogie Schirmans, in der es um Angehörige von Terroristen oder von Geheimagenten geht.

      Die im Filmtitel erwähnte Dunkelkammer spielt nicht nur auf Kopps Beruf der Fotografin an, sondern vor allem auch auf die mediale Unsichtbarkeit der Frau an der Seite des Terroristen. Wenn sie nun über ihr früheres Leben spricht, bleibt weiterhin vieles im Dunkeln. Weder schwärmt sie für den linksradikalen Geist der frühen Siebziger, noch distanziert sie sich von ihrer Zeit bei den Revolutionären Zellen in Frankfurt aus einer geläuterten Position. Selbstbewusst vertritt sie eine Ethik der Solidarität: über Mitstreiter nicht reden, sie nicht verraten. Dabei entsteht das Bild einer Frau, die glaubwürdig wirkt, gerade weil sie die Erwartung enttäuscht, in der Rückschau Untergrund-Glamour zu verbreiten.

      Magdalena Kopp wirkt sehr selbstkritisch, wenn sie sich Gedankenlosigkeit vorwirft oder offen über ihre Angst vor Carlos spricht. Sie kehrte nach ihrer vierjährigen Haftstrafe 1985 zu dem Mann zurück, der ihre Freilassung aus einem französischen Gefängnis mit Bombenanschlägen zu erzwingen versucht hatte. Emotional bewegend gerät die geistige Auseinandersetzung ihrer Tochter Rosa mit Carlos, den sie nach rund 20 Jahren wiederzusehen beschließt. Sie ist hin- und hergerissen zwischen moralischer Abneigung und der Sehnsucht nach Beziehung zum Vater.

      Es kommen auch ein paar ehemalige Mitstreiter und Zeitzeugen zu Wort. Schirman machte aber die Erfahrung, dass viele frühere Linksradikale über ihre Taten nicht sprechen wollen. Magdalena Kopp, die eher bedrückt als in der Gegenwart verhaftet wirkt, zeigt jedoch Gesicht: stilistisch passend in eine Art Dunkelkammer gesetzt, als rechne sie nur begrenzt mit Verständnis.

      Fazit: Im nachdenklich stimmenden Dokumentarfilm "In the Darkroom" treten zwei Frauen unspektakulär aus dem Schatten des Top-Terroristen Carlos: seine Frau Magdalena Kopp und die gemeinsame Tochter Rosa.
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