Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

In the Land of Blood and Honey: 1992 in einer kleinen Stadt im östlichen Teil von Bosnia-Herzegovina: Danijel (Goran Kostic), ein christlicher Serbe und Alja (Zana Marjanovic), eine muslimische Bosnierin, sind ein verliebtes, junges Paar. Als der bosnisch-serbische Bürgerkrieg in dem Land ausbricht, werden sie voneinander getrennt. Danijels Vater ist ein hochdekorierter Offizier der Jugoslawischen Volksarmee und beruft seinen Sohn zum Kommandeur für...

Handlung und Hintergrund

Der Serbe Danijel und die Bosnierin Ajla verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer, der jugoslawische Bürgerkrieg bricht aus. Er wird Soldat, sie landet in einem Internierungslager. Danijel versucht sie zu schützen, so gut er kann. Doch die Leidenschaft, die die beiden verbindet, wird von ihnen bald auch als Machtinstrument eingesetzt. Ajla nutzt sein Begehren aus, um anderen bosnischen Frauen zu helfen, Danijel kehrt den Macho heraus, um vor seinem islamfeindlichen Vater nicht das Gesicht zu verlieren.

Der Serbe Danijel und die Bosnierin Ajla verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer, denn der jugoslawische Bürgerkrieg kommt dazwischen. Er wird Soldat, sie landet in einem Konzentrationslager, wo die Frauen Massenvergewaltigungen ausgesetzt sind. Danijel versucht, Ajla zu schützen, doch wird die Leidenschaft, die beide verbindet, bald auch als Machtinstrument eingesetzt. Ajla nutzt sein Begehren, um anderen Frauen zu helfen, er ihres, um vor seinem Vater nicht das Gesicht zu verlieren.

Als der jugoslawische Bürgerkrieg ausbricht, findet sich ein bosnisch-serbisches Liebespaar auf feindlichen Seiten wieder. Fesselndes, um authentische Milieuzeichnung bemühtes Kriegs- und Liebesdrama, das Regiedebüt von Angelina Jolie.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Angelina Jolie
Produzent
  • Holly Goline,
  • Tim Headington,
  • Graham King,
  • Tim Moore
Darsteller
  • Zana Marjanovic,
  • Goran Kostic,
  • Rade Serbedzija,
  • Vanessa Glodjo,
  • Nikola Djuricko,
  • Branko Djuric,
  • Fedja Stukan,
  • Alma Terzic,
  • Jelena Jovanova,
  • Ermin Bravo,
  • Dzana Pinjo,
  • Goran Jevtic,
  • Jasna Ornela Beri,
  • Dolya Gavanski,
  • Irena Mulamuhic,
  • Levente Törköly,
  • Dado Jehan,
  • Aleksandar Djurica,
  • Ermin Sijamija
Drehbuch
  • Angelina Jolie
Musik
  • Gabriel Yared
Kamera
  • Dean Semler
Schnitt
  • Patricia Rommel
Casting
  • Gail Stevens

Kritikerrezensionen

    1. Kraftvoller und roher Film, der kein Vergnügen darstellt, aber dafür umso wichtiger ist. Chapeau, Ms. Jolie.
      Mehr anzeigen
      1. „In the Land of Blood and Honey“ hat einen starken Beginn: das romantische Rendezvous von Ajila und Danijel in einer Bar, die von einem Bombenattentat getroffen wird - der bosnische Bürgerkrieg hat das Pärchen erreicht, bevor sich ihre Liebe erfüllen konnte. Nun sind sie Feinde - sie bosnische Muslimin, er serbischer Polizist, sie Gefangene in einem Vergewaltigungslager, er Kommandeur der Militäreinheit und Sohn des serbischen Generals.

        Angelina Jolie erzählt in ihrem Regiedebüt von der Liebe in Zeiten des Krieges, der ethnischen Säuberungen und der willkürlichen Gewalt. Es ist ihr ein Anliegen, von den Grausamkeiten und von den unschuldigen Opfern zu sprechen, die so schlimm betroffen sind: Vergewaltigungen und Massaker sind Alltag und werden ausgiebigst in dem Film gezeigt. Wie Soldaten Zivilisten für Zielübungen und Frauen als menschliche Schutzschilde benutzen, wie sie killen und das Killen genießen. Kopfschüsse fallen wie in "Schindlers Liste", ein Baby wird ermordet und immer wieder werden die Frauen im Lager für Vergewaltigungen und sadistische Demütigungen benutzt.

        Im Umschnitt: Eine Liebesszene, zärtlich auf weißen Laken, zwischen der Muslimin und dem Serben und spätestens das ist der Moment, an dem der Film seine Risse bekommt, die er nicht mehr kitten kann. Die Rendezvousszene in der Bar: sie ist stark, aber nicht stark genug, um den Gedanken der Liebe durch den Film zu tragen. Denn diese Liebe unter Feinden soll den Film durchdringen, doch die Gewalt, der böse Krieg, die Grausamkeit der Serben erdrücken das Pflänzchen Zärtlichkeit. Zumal Jolie diese Liebe in ihrem Wesen allzu lange offen lässt: ist sie opportunistische Strategie zum Überleben, oder ist sie echt (und damit als Täter-Opfer-Liebe recht pervers)? Während Jolie stilsicher und durchaus wirkungsvoll die Gewalttaten, das Unrecht wider jede Menschlichkeit ins Bild rückt - und nur manchmal übertreibt: ein Babymord! - versickert die Liebesgeschichte mal in Sentimentalität, mal in der allzu losen Dramaturgie und mal in der Unsicherheit ihrer Ambivalenz.

        Und langsam stellt sich nicht nur die Frage ein, wie die Figur der Alija all dies durchmachen kann - das Leiden ansehen und dann mit dem serbischen Verantwortlichen ins Bett zu gehen -, oder die Frage nach einigen holprigen Zufällen, sondern auch die, warum sich Jolie mehr und mehr abwendet von den vielen Opfern, die wegen Religion, Ethnie, Geschlecht leiden müssen, und sich so sehr auf das Liebespaar beschränkt.

        Angelina Jolie, einer der größten Stars in Hollywood, will mit diesem Film ihr Engagement für das UN-Flüchtlingshilfwerk ausdrücken und tut dies mit aller Macht. Inszenatorisch geht sie mit hohen production values und auch recht radikal vor: Lokale Schauspieler stehen vor der Kamera, gedreht wurde in der Landessprache. Doch das Plädoyer wider die Grausamkeiten des Krieges, für die unschuldigen Opfer, durchaus auch für ein frühzeitiges Einschreiten des konfliktregulierenden – sprich: die Bösen bombardierenden – Auslandes geht unter im prätentiös erscheinenden Mischmasch aus Krieg und Melodram; und es trägt unwillentlich allzu schwarzweiß gezeichnete antiserbische Untertöne, die auch durch alibihafte Exkurse in die leidvolle serbische Geschichte des letzten halben Jahrtausends nicht gemildert werden. Das Thema der Liebe ist das erste Opfer dieses Films vom Krieg – und bei der Nähe von Zärtlichkeit und Grausamkeit in "In the Land of Blood and Honey" rückt man bald innerlich, emotional weit ab von den Gewalttaten im Beosnienkrieg, die zu zeigen Jolie ein solches Anliegen ist.

        Fazit: Hohe Produktionswerte, gute Schauspieler und ein radikaler Blick auf die Grausamkeiten des Krieges schützen den Film "In the Land of Blood and Honey" nicht vor fehlender emotionaler Wirkung, holpriger Dramaturgie und (unwillentlicher) fragwürdiger antiserbischer Propaganda. Ein hochengagierter Film - der aber doch zu sehr im Gutgemeinten feststeckt.
        Mehr anzeigen
      Anzeige