Ein überwiegender Teil aller Filme entlässt den Zuschauer nach dem Abspann mit einem guten Gefühl. Das Böse wurde besiegt, der Held hat das Mädchen bekommen und die zerstörte Magier-Schule wird wieder aufgebaut. Es gibt aber auch Werke, deren Ende die ganze Handlung auf den Kopf stellt oder den Zuschauer schockiert zurücklässt. Wir präsentieren euch 11 Film-Enden, die auch nach Jahren noch heftig diskutiert werden.
„Titanic“
Als Jack langsam in den kalten Fluten des Atlantiks versank, blieb im Kinosaal kein Auge trocken. Außer bei den Zuschauern, die stinksauer waren. Rose hätte Jack doch locker neben sich auf dem Treibgut liegen lassen können. Im noch jungen Internet entbrannten daraufhin so heftige Streitgespräche, dass sich Jahre später die Doku-Show „Mythbusters“ dem Thema annahm. Die bestätigten, dass es tatsächlich möglich gewesen wäre. Autor und Regisseur James Cameron akzeptierte das Ergebnis zwar, sagte aber, dass Jack für die Handlung einfach sterben musste.
„I Am Legend“
Der Endzeit-Schocker mit Will Smith hat ein alternatives Ende, dass die ganze Handlung um 180 Grad dreht. Hauptdarsteller Robert Neville bemerkt darin, dass die Monster statt blutrünstiger Bestien mitfühlende Wesen sind. Die Bestien haben ihn nur deshalb angegriffen, weil er eine von ihnen gefangen hält. Er gibt die Frau an die Infizierten zurück, woraufhin sich diese zurückziehen, ohne ihm zu schaden. Die Botschaft, dass der Mensch das wahre Monster ist, wanderte aber schließlich in den Papierkorb und wurde ersetzt.
„Man of Steel“
Für einen Großteil der Comic-Fans war die Materialschlacht von Regisseur Zack Snyder an sich schon ein Ärgernis, das Ende setzte dem Ganzen aber noch die Krone auf. Nachdem Supes beim Kampf mit General Zod erst einmal halb Metropolis in Schutt und Asche gelegt hatte, überwältigt er den Bösewicht und bricht ihm schließlich eiskalt das Genick. Das aber verstößt gegen jedweden Moral-Kodex des Superhelden, der niemals einen Gegner töten würde. Viele sahen darin einen schockierenden Verrat an der Comicfigur.
„The Dark Knight Rises“
Die exzellente Batman-Trilogie von Christopher Nolan setzte die Messlatte von Comic-Verfilmung in ungeahnte Höhen. Nur das Ende des dritten Teils ließ viele Zuschauer verwirrt zurück. Dort ist Batman zu sehen, wie er eine Atombombe mit dem Batwing aufs offene Meer fliegt und dann in einem Feuerball verschwindet. Bald darauf sieht Butler Alfred aber Bruce Wayne im Cafe sitzen. Er hat seinen Flieger also auf Autopilot gestellt und seinen Tod vorgetäuscht. Doch wie man es auch dreht und wendet, Batman hätte nie und nimmer rechtzeitig entkommen können.
„Donnie Darko“
Der Indie-Film war ein sogenannter Sleeper-Hit, der erst auf Video so richtig durchstartete. Die Geschichte um den Jugendlichen Donnie, der Visionen von einem Horror-Hasen namens Frank hat und auch sonst viele rätselhafte Ereignisse erlebt, lässt einfach jeden nach dem ersten Anschauen mit einem beherzten „Hä?“ zurück. Es geht um Zeitschleifen und Tangentenuniversen, so viel ist klar. Beziehungsweise unklar. Wenn der Großteil der Protagonisten am Ende aus einem seltsamen Traum erwacht, können wir deren verwirrtes Gefühl durchaus nachvollziehen.
„The Grey – Unter Wölfen“
Liam Neeson hat sich auf seine alten Tage zu einem beeindruckenden Actionhelden aufgeschwungen. Im knallharten Survival-Thriller „The Grey“ stürzt seine Figur John Ottway mit einer Gruppe Arbeitern irgendwo in den Bergen von Alaska ab. Auf dem Weg zurück in die Zivilisation wird einer nach dem anderen von einem Wolfsrudel dezimiert. Am Ende ist allein der mit einem Messer bewaffnete Ottway übrig, der schließlich vom einem Rudel Wölfe umzingelt wird. Doch statt mit einem packenden Kampf endet der Film genau an dieser Stelle mit einem Schnitt ins Schwarz. Ausgang ungewiss. So mancher Zuschauer ärgerte sich da ’nen Wolf.
„Blair Witch Project“
Die Mutter aller Found-Footage-Filme verbreitete Anno 1999 Angst und Schrecken in den Kinosälen, als die Zuschauer vermeintliche Zeugen von wahren Ereignissen wurden. Eine Gruppe Filmstudenten sucht darin nach der Hexe von Blair und verirrt sich schließlich im tiefen, tiefen Wald. Am Ende betritt die letzte Überlebende eine Ruine, in der sie im Keller einen ihrer verschwunden Freunde trifft. Der steht mit dem Rücken zu ihr in einer Ecke. Als sie auf ihn zugeht, schreit sie plötzlich auf und die Kamera fällt zu Boden. Ende. Dieser eher unbefriedigende Schluss war für viele der blanke Horror.
„Planet der Affen“
Bevor die aktuelle Prequel-Trilogie der Filmreihe aus den 60ern ein gelungenes Update verpasst hat, wagte sich Tim Burton im Jahr 2001 an den Stoff. Im Unterschied zum Original befindet sich besagter Planet irgendwo in den Weiten des Weltraums und ist nicht die Erde der Zukunft. Raumfahrer Leo Davidson wird im Reboot durch einen Magnetsturm in das Jahr 5021 katapultiert, wo er auf dem Affenplaneten notlandet. Am Ende kann er endlich entkommen und wird durch den Sturm wieder in die Vergangenheit zurückgeschleudert. Als er schließlich wieder auf der Erde landet, sind hunderte von Jahre vergangen und der Planet wird inzwischen von Affen regiert. Für viele Zuschauer war dieser „clevere“ Twist extrem überflüssig.
„Der Nebel“
Stephen Kings großartige Kurzgeschichte über einen Nebel voller tödlicher Kreaturen wurde sowohl als Serie als auch als Film adaptiert. Letzterer kam 2007 in die Kinos und schockierte mit einem wirklich hundsgemeinen Ende. In der Kurzgeschichte fährt ein Vater mit seinem Sohn und drei Passagieren am Schluss mit einem Auto durch den Nebel und verschwindet in einer ungewissen Zukunft. Regisseur Frank Darabont war das aber zu lasch. Im Film erschießt der Vater als Akt der Barmherzigkeit alle Passagiere und seinen eigenen Sohn. Nur Sekunden später weicht der Nebel plötzlich zurück und die Armee kümmert sich um die Monster. Da schreit nicht nur der Vater vor Verzweiflung.
„Inception“
Christopher Nolan die Zweite: Sein bahnbrechender Science-Fiction-Film über eine Gruppe von Spezialisten, die in Träume einsteigen, ist jetzt schon ein Klassiker. Das Ende ist wahrscheinlich nicht ganz unschuldig an diesem Kult-Status. Hauptfigur Dominick Cobb dreht im Film immer einen Kreisel, um zu überprüfen, ob er sich in einem Traum befindet. Fällt er um, ist es die Realität. Beim vermeintlichen Happy-End dreht Cobb den Kreisel erneut und der Zuschauer wird mit dem drehenden Kreisel allein gelassen. Der Film endet, bevor wir sehen, ob er tatsächlich umfällt. Ganz schön fies!
„Star Wars: Das Imperium schlägt zurück“
Das aufwühlendste Ende der gesamten Weltraumsaga lieferte zweifellos „Star Wars: Episode V“ (was eigentlich Teil 2 war). Darth Vader schlägt unserem Helden erst die Hand mit einem Lichtschwert ab und lässt anschließend die Bombe platzen: Er ist Lukes Vater. Whoa! Das ist noch heute einer der schockierendsten Enthüllungen der Filmgeschichte.