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Into the Wild: Ein behütetes Elternhaus, finanzielle Sicherheit, eine außergewöhnliche Begabung und umwerfender Charme – eigentlich ist der 20-jährige Student Christopher so etwas wie ein Vorzeige-Amerikaner mit glänzenden Zukunftsperspektiven. Doch dann plötzlich, von heute auf morgen, bricht er aus seiner privilegierten Existenz aus und lässt alles hinter sich. Ohne einen Cent in der Tasche trampt er quer durch die Staaten...

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Handlung und Hintergrund

Im Mai 1990 erlangt Christopher McCandless (Emile Hirsch) einen Abschluss mit Auszeichnung an der Emory University. Vor ihm könnte eine erfolgreiche Karriere liegen, doch Christoph entscheidet sich stattdessen für den sozialen Ausstieg. Er zerstört seine Kreditkarten und sämtliche Unterlagen, die ihn als Christopher McCandless ausweisen und spendet fast sein gesamtes Geld an Entwicklungs- und Hilfsorganisationen. Er macht sich auf den Weg, die USA mit dem Auto, per Anhalter, mit einem Kayak oder als illegaler Passagier auf Güterzügen zu durchqueren. Den Kontakt zu seiner Familie bricht er dafür vollständig ab. Er nimmt den neuen Namen „Alexander Supertramp“ an, lernt verschiedene Leute kennen, die genau wie er Aussteiger sind. Doch überall, wo er hinkommt und sei es auch noch so schön, fühlt er sich rastlos. Er muss stetig weiterziehen, bis ihn sein Weg ins abgelegene Alaska führt. Dort angekommen richtet er sich einen verlassenen und halb zerfallenen Bus her, den er auf den Namen „Magic Bus“ tauft. Er genießt das Leben in der Isolation, die Schönheit der unberührten Wildnis um ihn herum, dass er für sich selbst sorgen muss und von der Landschaft lebt. Doch Christopher/Alexander muss schnell erkennen, dass die Natur keine Gnade kennt und äußerst unerbittlich sein kann. Bald muss er um sein Überleben kämpfen und beginnt, an seinen Entscheidungen zu zweifeln.

„Into the Wild“ ist ein US-amerikanisches Survival-Drama, das auf biographischen Angaben beruht, die John Krakauer im gleichnamigen Buch zusammengetragen hat. Die Regie und das Drehbuch wurden von Sean Penn übernommen. Der Filme wurde für zwei Oscars nominiert, konnte jedoch keinen davon gewinnen.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sean Penn
Produzent
  • Art Linson,
  • William Pohlad
Darsteller
  • Emile Hirsch,
  • Marcia Gay Harden,
  • William Hurt,
  • Jena Malone,
  • Brian Dierker,
  • Catherine Keener,
  • Vince Vaughn,
  • Kristen Stewart,
  • Hal Holbrook,
  • Thure Lindhardt,
  • Signe Egholm Olsen,
  • Cheryl Francis Harrington
Drehbuch
  • Sean Penn
Musik
  • Eddie Vedder,
  • Kaki King,
  • Michael Brook
Kamera
  • Eric Gautier
Schnitt
  • Jay Cassidy

Kritikerrezensionen

    1. „I'm gonna leave this city, got to get away
      I'm gonna leave this city, got to get away
      All this fussing and fighting, man, you know I sure can't stay”
      Going up the Country, Canned Heat

      Dass Sean Penn nicht nur ein großer Schauspieler, sondern auch ein großartiger Regisseur ist, hat er schon in mehreren Filmen bewiesen. „Into the Wild“ nun wird in Hollywoods Gerüchteküche schon für die großen Filmpreise gehandelt – zurecht. Mit größtmöglichem Gespür für Landschaft, für seine Figuren, für die innersten Charaktermerkmale erzählt Penn die Geschichte eines Aussteigers. Ohne aber Chris McCandless, der sich auf seiner Reise Alexander Supertramp nennt, völlig zu erklären, ohne seine Widersprüche zu verschweigen. Ohne seine Reise zu idealisieren oder, andersrum, zu verdammen.

      Chris hat genug von der Zivilisation mit ihrem Luxus, von der Gesellschaft mit ihren Zwängen. Von seinen Eltern, die in Lüge leben, die sich streiten und schlagen und den Mut zur Scheidung, zur Wahrheit nicht besitzen. Er lässt alles hinter sich – alles Geld, die Familie, die vielversprechende Karriere – und geht auf die Landstraße, trampt durch Amerika, Ziel: Alaska. Jugendliches Ungestüm, Kompromisslosigkeit, Unreife, Starrköpfigkeit, Arroganz treiben ihn an, eine romantische Sehnsucht nach dem uramerikanischen Mythos der Wildnis – er ist on the road, und die Straße führt natürlich in den Westen. Sein Idealismus, sein moralischer Wertekodex, sein reines Herz: Das stärkt ihn auf der Reise, macht ihn im Innersten aus. Er lehnt sich auf gegen den Materialismus und sucht das Abenteuer, die wirkliche Essenz des Lebens.

      Freiheit ist ein weiteres Schlüsselwort, unbedingte Freiheit des wahren Ich, Freiheit von allen zivilisatorischem Ballast – der Hippietraum der 60er hat auch in den 90ern Relevanz, hat nichts von seiner Faszination verloren – und Chris/Alex lebt diesen Traum, der unweigerlich zu seinem Tod führt. Er zieht seine Ideen aus Büchern – von Tolstoi bis Jack London –, sucht das Wahre, Authentische, das aber doch in Alaska, in der Wildnis, zu körperlichem Verfall, zu einem langsamen Schwinden führt. Denn das Ziel ist der Stillstand, erzwungenermaßen in ein altes Buswrack ist Alex verbannt ohne Rückkehrmöglichkeit, weil der Fluss zu sehr angeschwollen ist.

      Die Reise ist das, was Alex groß macht, er ist Inspiration für die Menschen, denen er begegnet, und auch er wird verändert, wechselseitig. Die Farm, das Hippiedorf, der einsame Witwer mit seiner Ledergravurwerkstatt: Alle Stationen der Reise zeigen verschiedene Möglichkeiten des Lebens, eines guten, wahren Lebens, und Alex wählt die Reise selbst als seinen Lebensweg.

      Penn vermeidet dabei jede Pauschalisierung; und wenn jemand einwände, die zweieinhalb Stunden des Films seien zu lang, dann hat er die Feinheiten, die Subtilitäten verpasst, mit denen jede Reisestation/Filmsequenz einen neuen Aspekt aufzeigen, zur Komplexität von Chris/Alex und dem Film hinzufügen.

      Am Ende stirbt Alex sehr profan an Hunger aufgrund einer Pflanzenvergiftung – doch er hat alles erreicht, was er erreichen wollte, das Glück und das Elend, Gemeinschaft und Einsamkeit, Schönheit und Liebe und Entsagung und Angst: das ganze Spektrum des Lebens. Er ist sich selbst begegnet und hat seinen eigenen Namen wiedergefunden. Das Ende ist Transzendenz.

      „So I’m packing my bags for the Misty Mountains,
      Where the spirits go,
      Over the Hills, where the Spirits fly.”
      Misty Mountain Hop, Led Zeppelin

      Fazit: Ein Aussteiger on the road: Ein großer Film von Sean Penn, der seine Figuren wie den Hauptdarsteller ins Extreme führt auf der Suche nach Wahrheit und Authentizität.
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