Aller Anfang ist schwer, so auch beim MCU. Das musste ein Hollywood-Schwergewicht am eigenen Leib erfahren.
Als „Iron Man“ 2008 das Marvel Cinematic Universe (MCU) einläutete, malten sich vermutlich selbst die Verantwortlichen nicht den folgenden enormen Erfolg aus. Inzwischen ist das MCU die erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten, „Avengers: Endgame“ war zwischenzeitlich gar der erfolgreichste Film aller Zeiten und die Kinoausflüge spülen regelmäßig Summen von circa einer Milliarde US-Dollar pro Titel in die Kinokassen dieser Welt.
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Doch auch wenn all das nicht abzusehen war, hatte das MCU doch von Anfang an keine Schwierigkeiten, namhafte Darsteller*innen an Land zu ziehen. Das beweist schon die Besetzung von „Iron Man“, in der neben Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow und Terrence Howard niemand Geringeres als der Dude persönlich mitmischte: Jeff Bridges.
Der blickte jetzt anlässlich seiner aktuellen, gefeierten Actionthriller-Serie „The Old Man“ (die man in Deutschland leider noch nicht sehen kann) im Gespräch mit Vanity Fair auf seine beeindruckende Karriere zurück und kam dabei natürlich auch auf „Iron Man“ zu sprechen, wo er den Bösewicht Obadiah Stane spielte. Die Dreharbeiten zum allerersten MCU-Film haben ihm seinerzeit aber offenbar dezent zugesetzt:
„Es war Marvels erstes Abenteuer im Bereich Filmemachen. Und sie waren glücklich, dass sie Jon [Favreau] (Regisseur und Darsteller von Happy, Anm. d. Red.) und Downey hatten, denn beide sind solch herausragende Improvisationskünstler und wir verbrachten Wochen damit, an dem Drehbuch zu arbeiten und es zu zusammen zu proben, weil wir das Original-Drehbuch nicht mochten und wir dachten: ‚Oh, ja, wir haben das ausgebessert und das ausgebessert.‘
Und dann kam der erste Drehtag und Marvel warf unser Drehbuch, an dem wir gearbeitet hatten, aus dem Fenster und sagte: ‚Nein, das ist nicht gut, es muss so und so sein.‘ Und deshalb herrschte viel Verwirrung darüber, wie unser Drehbuch aussieht, was wir sagen sollten, wisst ihr? Und wir waren Stunden in einem unserer Wohnwagen Dialoge durchgegangen und sagten: ‚Oh, du spielst meinen Part oder ich werde deinen Part spielen‘, wir haben erkundet, wie wir es angehen werden.
Jon [Favreau] sagte: ‚Oh, ich kennen einen Autoren. Lass mich mal schauen, vielleicht hat er ein paar Ideen…‘ Währenddessen stand die Crew in der Sound-Stage, tippte nervös mit den Füßen und sagte: ‚Wann fangen wir endlich an?‘ Es hat mich absolut wahnsinnig gemacht, bis ich mental eine kleine Anpassung vornahm.“
Einen spaßigen Blick hinter die Kulissen des MCU gewährt euch unser folgendes Video:
So rettete sich Jeff Bridges den „Iron Man“-Dreh
Die Hollywood-Legende Jeff Bridges sagte sich letztlich einfach selbst: „Jeff, entspann dich, du machst einen 200-Millionen-US-Dollar teuren Studierenden-Film.“ Und das reichte schon aus, um die enorm belastende und frustrierende Erfahrung in ein spaßiges Erlebnis zu verwandeln. Bridges konnte anschließend den gemeinsamen Impro-Runden mit Jon Favreau und Robert Downey Jr., die er als „unglaubliche Künstler“ bezeichnete, einiges abgewinnen. Und das ging sogar so weit, dass er „Iron Man“ heute ein besonderes Lob aussprach:
„Für mich ist das der beste Marvel-Film. Ich weiß, ich bin befangen, natürlich. Aber, Junge, ich fand, das war eine wunderbare Erfahrung.“
Ende gut, alles gut, kann man da nur sagen. Nach diesem letztlich positiven Fazit besteht ja vielleicht sogar die Chance, dass Jeff Bridges als Obadiah Stane zurückkehrt. Das Multiversum im MCU macht es theoretisch trotz Filmtod möglich, wobei die perfekte Chance vielleicht schon vertan wurde: In der Animationsserie „Marvel’s What If…?“ wurde Stane bei seinem Auftritt von Kiff VandenHeuvel und nicht Bridges vertont. Aber was nicht ist, kann ja noch werden…