Iron Sky: 1945: Nach ihrer Niederlage flüchten überlebende Nazis von der Station "Neuschwabenland" in der Antarktis auf den Mond. Auf dessen dunkler Seite gründen sie den Stützpunkt "Schwarze Sonne". Von dort aus planen die Raum-Nazis den Aufbau einer Flotte, mit der sie die Erde zurückerobern möchten. Im Jahr 2018, nach Jahren der Forschung, glauben sie stark genug zu sein, um eine Invasion zu starten und das Rad der Geschichte...
Handlung und Hintergrund
1945 ist einer Handvoll Nazis die Flucht auf den Erdtrabanten geglückt. Dort haben die Überlebenden der „großen vaterländischen Niederlage“ eine geheime Basis gegründet, von der aus sie im Jahr 2012 New York mittels „Reichs-Flugscheiben“ und fliegenden Untertassen namens „Haunebu“ angreifen. Um die Macht im All und auf der Erde streiten sich die rivalisierenden Führer Wolfgang Korztfleisch und Klaus Adler, der US-Präsidentin kommt der Krieg mit den NS-Schurken gerade recht, muss sie doch wegen schlechter Popularitätswerte um ihre Wiederwahl bangen.
1945 gelingt einer Handvoll Nazis die Flucht auf den Mond. Auf der dunklen Rückseite des Erdtrabanten errichten sie eine geheime Basis, von der sie irgendwann die Erde angreifen und zurück erobern wollen. Eine Expedition von dort, bei der die Nazipopulation zufällig entdeckt wird, setzt den Angriffsplan in Kraft. Zuvor jedoch soll eine Spezialeinheit auf der Erde die Lage sondieren. Unterdessen kommt der US-Präsidenten ein Krieg mit NS-Schurken gerade recht, muss sie doch wegen schlechter Unfragewerte um ihre Wiederwahl fürchten.
Nazis vom Mond nehmen die Erde ins Visier, und Amerikas Präsidentin hat auf so eine Gelegenheit nur gewartet. Schwarzer Humor und Satire in einer stilvoll inszenierten Science-Fiction-Actionkomödie, von Fans coproduziert.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Tero Kaukomaa,
- Oliver Damian,
- Cathy Overett,
- Samuli Torssonen,
- Mark Overett,
- San Fu Maltha
Darsteller
- Julia Dietze,
- Götz Otto,
- Udo Kier,
- Christopher Kirby,
- Tilo Prückner,
- Stephanie Paul,
- Peta Sergeant,
- Kym Jackson,
- Michael Cullen
Drehbuch
- Michael Kalesniko,
- Johanna Sinisalo
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Gamona.de
Amüsanter Film, der aus einer albernen Prämisse tatsächlich genug Stoff für einen abendfüllenden Film herausholt.
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Cinefacts.de
In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche aus dem Fandom, aufwändige Science Fiction-Projekte im Alleingang zu stemmen - sei es die unvollendete hessische Astro-Saga, ein über mehrere Jahrzehnte entwickelter "Perry Rhodan"-Spielfilm oder Jack Moiks Weltraumoper "Nydenion - Krieg der Kolonien", entstanden im Zeitraum von 14 Jahren.
Weitaus effektiver agierte der finnische Regisseur Timo Vuorensola, der per Internet mit einer No-Budget-Parodie "Star Wreck: In the Pirkinning" bekannt wurde und danach mit "Iron Sky" sein erstes Großprojekt unter anderem per Crowd Funding finanzierte. Fans konnten sich nicht nur am Budget (und eventueller Gewinnausschüttung) der schrägen Weltraumkomödie beteiligen, sondern bekamen Einblick in die Produktion, durften eigene Designvorschläge einbringen und als Statisten vor der Kamera agieren. Laut Produzent Oliver Damien wurde das Filmprojekt durch diese gewagte Methode gerettet, weshalb der Begriff "Krautfunding" bald die Runde machte. Ebenso beteiligten sich die hessische Filmförderung und Hessen Invest am teuersten finnischen Film.
Man darf dem Filmteam von "Iron Sky" nicht nur Einfallsreichtum und Geschäftssinn, sondern auch ein Gespür für überdrehte Ideen und satirischen Witz attestieren, mit dem die Stereotypen des Nazikinos auf die Schippe genommen werden. Wenn Vuorensola gleich zweimal Chaplins "Der große Diktator" zitiert, was immerhin dramaturgisch eingeflochten wird, lehnt er sich allerdings etwas weit aus dem Fenster. Diesen Biss erreicht sein versponnenes Mondnazi-Utopiegebäude dann doch nicht. Projekte wie dem in einer Marburger Lagerhalle gedrehten "Nydenion" ist die überdrehte Nazifarce in Sachen Schauspielführung, Tricktechnik und Timing überlegen - teilweise zumindest. Insgesamt fällt das aufwändige Ergebnis, zum Leben erweckt unter anderem in Australien und einem Rüsselsheimer Opelbunker, durchaus professionell aus - trotz uneinheitlicher Leistungen in allen Bereichen.
Das beginnt schon bei der nicht durchgehaltenen Gagdichte. Geglückten Einfällen wie eine auf Oberflächenreize orientierte Sarah Palin-Doppelgängerin als US-Präsidentin über faschistische Ideologien als neuster Schrei der amerikanischen Politik stehen reichlich Klamauk und Wiederholungen gegenüber. Es setzt sich fort bei den disparaten Schauspielerleistungen: Während die Komödien erfahrene Julia Dietze ("Erkan & Stefan - Der Tod kommt krass") als blondes Gretchen ein Glücksfall darstellt, wirkt Peta Sergeant in der Rolle der PR-Beraterin überfordert, und Stephanie Paul als US-Oberhaupt erkennt man zu deutlich ihre Stand-up-Comedy-Vergangenheit an. Udo Kier agiert als Möchtegern-Führer gewohnt hölzern, trägt aber zum Vergnügen bei, während sich der ebenfalls vor keiner Trash-Rolle zurück schreckende Götz Otto, der als Ex-Dietzenbacher quasi vor der Haustür drehte, als machtgieriger Schurke souverän behauptet. In einer Minirolle gibt es ein Wiedersehen mit Altstar Claus Wilcke ("Percy Stuart") als russischer UN-Vertreter.
Bei den Spezialeffekten überzeugt das Setdesign wie die Mondstation in Hakenkreuz-Form oder das Raumschiff Götterdämmerung, was die slovenische Band Laibach auf dem Soundtrack mit reichlich Wagner-Anleihen kommentiert. Dagegen wirkt der Blue Screen-Einsatz oftmals zu deutlich ersichtlich.
Unter dem Strich kann man als Science Fiction-Fan durchaus seinen Spaß an dem Berlinale-Publikumshit "Iron Sky" haben, selbst wenn die behauptete Blauäugigkeit der deutschen Bevölkerung wenig glaubwürdig erscheint und am Ende einmal mehr der Actionbombast das Gagbombardement erstickt.
Fazit: "Iron Sky" ist eine absurde, visuell eindrucksvolle Science-Fiction-Komödie, der letztlich eine klare Linie zwischen Satire, Parodie, Filmzitat und Klamauk fehlt.
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